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Die letzte Rune 04 - Die Flammenfestung

Titel: Die letzte Rune 04 - Die Flammenfestung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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gefunden.«
    »Er ist nicht hier«, sagte Grace.
    »Nein. Aber es gibt noch einen Ort, an dem er sein könnte.«
    Alle wandten sich Travis zu. Er hatte eine schmale Seitentür geöffnet, die ihnen bis jetzt entgangen war. Dahinter führte eine Treppe in die Höhe.
    Minuten später standen sie auf der Spitze des Turms, auf einer kreisrunden Steinplattform, die nur von einer niedrigen Mauer umgeben wurde. Der Nebel war aufgeklart, am dunklen Netz des Himmels schimmerten die Sterne, die durch das Fehlen des Mondes besonders hell hervortraten. Im Süden pulsierte ein roter Fleck am Horizont: der rote Stern. Im Osten wurde es hell. Die Morgendämmerung zog herauf.
    Melia drehte sich um. »Hier ist er auch nicht, oder? Der Stein?« fragte sie Travis.
    Er seufzte, dann schüttelte er den Kopf. Falken ballte die Faust und fluchte.
    Grace schloß die Augen. Sie waren so weit gekommen – sie konnten doch jetzt nicht einfach aufgeben. »Uns wird schon etwas einfallen. Er muß irgendwo im Schloß sein.«
    »Bist du dir da wirklich sicher, Durchlaucht?«
    Alle drehten sich um. Ein Mann kam gerade die letzte Stufe herauf. Er war groß und von atemberaubender Schönheit und nur mit einer lose sitzenden goldenen Tunika bekleidet. Gelbbraune Locken fielen auf breite Schultern. Er lächelte, und seine goldenen Augen funkelten.
    Melia zitterte, als sie das Wort aussprach. »Dakarreth!«
    Er nickte der Lady zu – eine spöttische Geste. »Liebste Melia. Es ist lange her, nicht wahr? Ein Zeitalter? Oder waren es zwei?«
    Sie kniff die Augen zusammen. »Egal, wie lange es auch war, es war nicht lange genug, Dakarreth.«
    Er legte in einem vorgetäuschten Ausdruck der Bestürzung die Hand auf die Brust. »Liebe Schwester, das ist kaum die richtige Begrüßung für deinen Bruder.«
    »Du bist nicht mein Bruder, Dakarreth.«
    Falken nahm Melia von hinten bei den Schultern und hielt sie zurück. Durge griff nach dem Breitschwert, aber Dakarreth sah ihn nur an, und der Embarraner erstarrte mitten in der Bewegung.
    »Nein, Herr Ritter. Denk nicht mal dran, mir schaden zu wollen. Das gilt auch für dich, Schwester Sias.« Er richtete die goldenen Augen auf Lirith, und noch während sie dabei war, einen Zauber zu weben, brachte er sie dazu, daß sie die Finger ineinander verknotete und reglos verharrte.
    Grace starrte ihre Freunde an. Der Ritter und die Hexe standen wie Statuen da. Waren sie tot? Ein amüsiertes Lachen erscholl. Sie wandte den Kopf und sah, daß Dakarreth sie musterte.
    »Nein, Durchlaucht. Sie sind nicht tot. Keiner von euch muß sterben – nicht, wenn ihr vor mir niederkniet und mich als euren wahren Gott annehmt.«
    Melia ballte die kleinen Fäuste. »Niemals!«
    Dakarreth schüttelte den Kopf. »Niemals ist eine lange Zeit, meine Liebe. Vor allem für jemanden wie dich.«
    Tira trat hinter Grace hervor, und sie war nicht schnell genug, das Mädchen zurückzureißen. Dakarreth fuhr herum, als hätte ihn jemand geschlagen. Sein schönes Gesicht verzerrte sich vor Haß.
    »Was ist das? Ihr habt dieses abstoßende kleine … Ding mitgebracht.« Er zeigte auf Tira. »Schafft sie mir aus den Augen!«
    Falkens Blick war unleserlich. »Warum, Dakarreth? Sie ist doch nur ein Kind.«
    »Nur ein Kind?« Der Nekromant lachte. »O nein, mein erbärmlicher Barde, sie ist mehr als nur ein Kind. Mindroths Wille hat sie auserwählt, durch seinen Willen ist sie zu ihm gekommen, und der Stein des Feuers hat sie gezeichnet. Ihre Gegenwart beschmutzte den Tempel – meinen Tempel. Aber ich vertrieb sie beide und nahm mir Krondisar, bevor Mindroth sein abscheuliches Werk mit ihr vollenden konnte.« Er wandte sich wieder Grace zu. »Und jetzt schafft sie mir aus den Augen, oder deine Freunde sterben, genau wie der große dumme Ritter.«
    Dakarreth hob eine Hand und ballte sie zur Faust, und sowohl Durge wie auch Lirith quollen die Augen hervor, während ihre Glieder wie unter Krämpfen zitterten. Grace packte Tira und zog sie zurück und drückte sie eng an sich.
    Travis trat einen Schritt vor; seine Miene war ausdruckslos. »Beltan? Sprecht Ihr von Beltan?«
    Dakarreth wedelte abschätzig mit der Hand. »Ja, ich glaube, so hieß er. Nicht, daß die Toten Namen brauchen. War er dein Freund? Vielleicht interessiert es dich ja, daß er, so groß und stark er auch war, ordentlich schreien konnte.«
    Travis taumelte. Falken wollte ihn stützen, ihn zurückziehen, aber ein Blick Dakarreths ließ ihn innehalten.
    »Nein, laß ihn in Ruhe.« Der

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