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Die letzte Rune 04 - Die Flammenfestung

Titel: Die letzte Rune 04 - Die Flammenfestung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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Art und Weise hart und entschlossen, wie Grace es noch nie zuvor bei ihm gesehen hatte: seine grauen Augen blickten ernst. Er sah stark aus. Nein, das war es nicht.
    Er sieht edel aus, Grace.
    »Ich habe Euch einmal aufgehalten, Eriaun. Wir haben Euch aufgehalten. Und wir können es wieder tun.«
    »Könnt Ihr das, Runenmeister? Könnt Ihr das wirklich?« Eriaun wankte näher heran. »Das Brennen im Feuer hat mich viel stärker gemacht. Wißt Ihr, es ist die Natur des Feuers, alles Weiche und Vergängliche zu verzehren und die Überreste zu härten und zu läutern. Ich glaube nicht, daß Ihr mich diesmal so leicht besiegen könnt.«
    Eine Bewegung erregte Graces Aufmerksamkeit, dann zwang sie sich dazu, schnell wieder wegzusehen, um sich nicht zu verraten. Während Eriaun seine ganze Konzentration auf Travis gerichtet hatte, war Aldeth zurückgewichen und hatte angefangen, ihn zu umkreisen. Jetzt befand sich der Spinnenmann hinter ihm; seine Stiefel verursachten auf dem Boden keinen Laut. Aus einer Falte seines grauen Umhangs zog er ein schmales Stilett. Mit einer Bewegung, die so schnell war, daß sie wie ein Schemen erschien, riß er das Stilett hoch und rammte es Eriaun in den Nacken. Grace hörte deutlich, wie der Stahl Fleisch teilte und tief in den Körper des Runensprechers eindrang.
    Eriaun riß die Augen weit auf, verkrampfte sich. War es das gewesen? Brauchte auch dieses Ding ein mit dem Gehirn verbundenes Rückgrat, um zu funktionieren?
    Nein. Ein Kreischen drang aus Eriauns geöffnetem Mund so schrill und unmenschlich wie das einer Sirene. Es erschien unmöglich, daß seine von der Hitze geschrumpften Hände sich so schnell bewegen konnten, aber mit einer fließenden Bewegung ergriff er das Stilett, zog es sich aus dem Nacken, was einen schwarzen Blutstrom freisetzte, drehte sich um und stieß Aldeth die Klinge in die Brust. Aldeths Mund öffnete sich erstaunt. Seine Lider flatterten, dann taumelte er rückwärts gegen die Wand.
    »Oh«, sagte er leise.
    Der Spinnenmann rutschte zu Boden, dann schlossen sich seine Augen, als er zusammensackte und still sitzenblieb.
    Grace stieß Tira hinter sich und setzte sich in Bewegung – sie mußte Aldeth helfen, mußte sich vergewissern, ob der Spinnenmann noch lebte –, als Eriauns Blick sie verharren ließ.
    »Schluß mit den Spielchen«, zischte er. »Wenn Ihr Euch mir jetzt unterwerft, werde ich vielleicht Gnade walten lassen.«
    Melia hob die Arme. »Wir werden uns niemals etwas wie dir ergeben, Leiche.« Eine blaue Aura flammte auf und legte sich über die Umrisse ihres Körpers.
    »Oh, das denke ich doch.«
    Eriaun zog einen Gegenstand aus einer Tasche seiner dreckigen Kutte. Zwischen seinen dicht zusammengepreßten Fingern quoll blutrotes Licht auf. Melia keuchte auf, und die blaue Aura, die sie umgab, flackerte. Sie taumelte einen Schritt zurück. Grace und Travis starrten sie ungläubig an.
    Eriauns Lippen zogen sich zu einem Grinsen zurück. »Was ist, Mylady? Stimmt was nicht?«
    Die Aura wurde dunkler und verschwand. Melia faßte sich an den Hals. »Was … was ist das?«
    »Ihr meint das hier?«
    Eriaun öffnete die Finger und enthüllte eine Kugel aus klarem Kristall. In der Mitte der Kugel leuchtete ein greller Funke, der so hell strahlte, daß Grace den Blick abwenden mußte, wollte sie nicht das Augenlicht verlieren. Melia schrie leise auf.
    »Stört Euch das hier, Mylady?« Eriaun lachte. »Nun ja, die Großen Steine und Ihr und Eure Art standen einander schon immer ablehnend gegenüber, oder? Ihr wart alle so schwach.«
    Trotz ihrer Furcht ergriff Grace das Wort. »Ist das … Krondisar?«
    Wieder lachte Eriaun. »Nein. Das ist nur ein Körnchen des Großen Steins, das mein Herr entfernte und ins Innere dieser Sphäre band. Ein Geschenk – ein bißchen Licht, um mich in dunklen Zeiten zu trösten.«
    Er hob die Kugel in die Höhe. Melia sank auf die Knie, hielt sich den Kopf.
    Unternimm was, Grace. Berühre die Weltenkraft und tu etwas.
    Aber wie sollte sie das anstellen? Der Schatten, der zwischen ihr und dem Netz der Weltenkraft lauerte, war für sie viel schrecklicher als selbst Eriaun. Sie griff nach Tira und rührte sich nicht. Eriaun hielt die Kugel ausgestreckt vor sich hin und stolperte auf Melia zu. Die Lady stöhnte auf.
    Travis stellte sich ihm entgegen. »Laßt sie in Ruhe!«
    »Aus dem Weg!« knurrte der Runensprecher.
    Er hielt die Kugel Travis vors Gesicht, aber der verzog keine Miene.
    »Aus dem Weg, Runenmeister, oder ich

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