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Die letzte Rune 04 - Die Flammenfestung

Titel: Die letzte Rune 04 - Die Flammenfestung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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Botschaft, die nur für einen Runenmeister bestimmt ist. Nur ein anderer Runenmeister wäre dazu in der Lage, sie zu entziffern.«
    »Aber haben wir denn keinen Runenmeister bei uns?« fragte Lirith.
    Travis hielt abwehrend die Hände hoch und trat einen Schritt zurück. »Seht nicht mich an. Ich habe keine Ahnung, was das bedeuten soll.«
    Aller Blicke wandten sich wieder dem Barden zu.
    Falken seufzte. »Ich versuche es.«
    Eine kleine Gestalt drängte sich zwischen Graces und Aryns Röcken vorbei. Tira. Sie streckte die Hand aus und strich sanft über die schwarz behandschuhte Hand des Barden. Einen Augenblick lang hellte sich seine düstere Miene auf, und er lächelte zu ihr herunter. Das Mädchen nickte, drehte sich um und rannte zurück zu Grace.
    »Olrig steh mir bei«, murmelte der Barde und wandte sich wieder dem uralten Tor zu.

21
    Gegen Mittag schlugen sie das Lager auf, nachdem klargeworden war, daß Falken das Tor so schnell nicht aufbekommen würde. Travis hielt einen besonnenen Abstand zu ihm ein, aber den Flüchen nach zu urteilen, die immer wieder ertönten, hatte der Barde nicht viel Glück. Manchmal lehnte er sich tief in den Alkoven hinein, dann schritt er wieder mit gesenktem Kopf und vor der Stirn gehaltenem schwarzen Handschuh davor auf und ab.
    »Versucht einfach ihn zu ignorieren«, sagte Melia nach einer besonders lautstarken und farbigen Tirade.
    »Hilft ihm das bei der Konzentration?« wollte Aryn wissen.
    Melia lächelte. »Nicht, daß ich wüßte, Liebes. Aber für mich vereinfacht es die Dinge.«
    Sie nahmen eine karge und lustlose Mahlzeit ein, während der Nebel zurückkam, aber selbst Beltan schien keinen Appetit zu haben. Der eisengraue Himmel war bedrückend, und alle aufmunternden Worte, die sie sich abrangen, schienen wie Bleigewichte zu Boden zu fallen. Beltan und Lirith wollten ein Feuer machen, um ihre Kleidung zu trocknen, aber das wenige Holz, das sie fanden, war feucht, und nach vielen vergeblichen Versuchen warfen sie schließlich Feuerstein und Zunder angewidert zur Seite.
    Travis hätte das Feuer entzünden können. Schließlich war ihm Lir mühelos über die Lippen gekommen. Sogar zu mühelos, denn er hatte die Rune gesprochen, ohne weiter darüber nachzudenken.
    So wirst du andere Menschen verleiten, Travis. Weil du nachlässig wirst und vergißt, wie gefährlich das ist.
    Und wie er nur zu gut wußte, war Krond weitaus gefährlicher zu sprechen als Lir. Er war dankbar, daß niemand ihn gebeten hatte, das Feuer mit Magie zu entzünden.
    Nach einer Weile gaben alle auf, ein Gespräch in Gang zu halten. Grace legte sich zusammen mit Tira auf eine Decke, und Lirith und Aryn folgten ihrem Beispiel. Durge und Beltan versuchten, die Feuchtigkeit zu beseitigen, die sich als Kondenswasser auf ihren Rüstungen niederschlug – beide stanken bereits nach Rost. Im Gegensalz zu ihnen schien Melia kein Problem damit zu haben, alles trocken zu halten.
    Travis hüllte sich in seinen Nebelmantel – der Umhang, der, von seinen ausgefransten Säumen abgesehen, in jeder Hinsicht dem Umhang des Sterbenden an der Grenze entsprach. Falken hatte ihn als Spinnenmann bezeichnet. Hatte der Barde den Umhang von einem von König Persards Spionen erhalten? Travis nahm sich vor, Falken danach zu fragen. Aber erst später, da gerade wieder wilde Flüche ertönten.
    Durge seufzte niedergeschlagen. »Ich schätze, das bedeutet, daß Falken dieses Tor niemals öffnen wird.« Seine Stimme war so dumpf und schwermütig wie der Nebel. »Vermutlich werden wir alle hier sterben, während wir auf ihn warten.«
    Grace setzte sich auf. »Er wird das Tor schon aufbekommen, Durge. Wartet nur ab.«
    Die Schultern des Embarraners hingen noch tiefer herab als gewöhnlich. »Dann werden wir uns hineinbegeben und auf der anderen Seite an schlechter Luft ersticken. Oder wir werden von giftigen Schlangen gebissen oder verirren uns in der Dunkelheit und finden niemals wieder ans Licht.«
    Der Ritter senkte den Kopf, und Grace warf Travis einen überraschten Blick zu. Er nickte. Diese Äußerungen waren unangebracht düster – selbst für Durge. Travis wollte etwas dazu sagen, aber da ertönte eine wütende Stimme.
    »Das würde Euch so gefallen, Durge, was?«
    Alle starrten Beltan an. Der blonde Ritter war aufgesprungen; sein Gesicht war gerötet, und seine Augen blickten hart. »Ich glaube, Euch gefällt der Gedanke, daß etwas Schreckliches passiert, daß wir alle getötet werden. Ihr sagt das so oft, daß ich

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