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Die letzte Rune 07 - Die schwarzen Ritter

Titel: Die letzte Rune 07 - Die schwarzen Ritter
Autoren: Anthony Mark
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beträchtlich besser ging. Auch Vanis und Beltans Zustand hatte sich verbessert, aber nicht so sehr, dass Grace davon überzeugt war, dass sie außer Gefahr waren. Wenn sie die Burg verließen und durch dieses scheußliche Wetter marschierten, konnte sich ihr Zustand schnell verschlechtern.
    Also konnten sie Meerwacht noch nicht verlassen. Sollte sie Lord Elwarrd über das informieren, was sie gesehen hatte, falls es eine Bedrohung für die Burg war? Sie entschied sich dagegen. Falls es einen normalen Eindringling gegeben hätte, hätte Vani ihn mit Sicherheit gefunden. Und Grace verspürte keine Lust, dem Lord zu erklären, auf welche Weise sie ihre Entdeckung gemacht hatte. Sie würden eben während der paar Tage, die sie sich noch erholten, einfach die Augen offen halten müssen.
    Da es keine andere Unterhaltungsmöglichkeit gab, verbrachten sie den Tag wieder in ihren Zimmern. Falken spielte auf der Laute, damit die Zeit schneller verging, und manchmal sang er mit leiser Stimme, und Grace träumte von uralten Sälen und geheimen Türmen.
    Kurz nach Mittag kam Leweth vorbei, um sich zu vergewissern, dass alles in Ordnung war. Grace erkundigte sich nach Elwarrd – nicht, weil sie den Wunsch verspürte, ihn zu sehen, sondern aus reiner Neugier.
    »Ich fürchte, der Graf ist heute beschäftigt«, sagte der Kämmerer und verneigte sich, um sich zu entschuldigen. »Aber wenn wir Glück haben, wird er heute Abend beim Essen da sein. Und ich weiß, dass er in diesem Fall sehr erfreut wäre, wenn Ihr ihm Gesellschaft leistet.«
    »Natürlich«, sagte Grace.
    »Anscheinend ist Lord Elwarrd ein viel beschäftigter Bursche«, sagte Falken, nachdem der Kämmerer gegangen war.
    »Da alle seine Ritter weg sind, muss er sich vermutlich um vieles selbst kümmern«, sagte Beltan.
    Vani und Beltan verschliefen beide den ganzen Nachmittag, was die Ärztin in Grace erfreute. Und falls ihre Ruhe von dem Pulver unterstützt wurde, das sie in ihre Becher geschüttet hatte, als beide nicht hinsahen, nun, sie konnten wütend auf sie sein, wenn sie wieder wach waren. Grace selbst fing an, eine gewisse Unruhe zu verspüren – ein sichereres Zeichen, dass sie sich erholte –, aber sie war zufrieden damit, sich zum Zeitvertreib mit Falken zu unterhalten. Allerdings machte ihr das Leuchten in seinen Augen, wenn er von ihrem Vorhaben sprach, die Teile von Fellring zu finden, manchmal Sorgen. Selbst wenn es ihnen gelang, Ulthers Schwert irgendwie aufzutreiben, und wenn sie es dann schafften, es irgendwie wieder zu flicken, bedeutete das noch lange nicht, dass Malachor etwas anderes als eine Erinnerung war. Und was würden sie davon haben?
    Die Wahrheit war, dass Grace trotz Falkens offensichtlicher Überzeugung einfach nicht sah, wie ihnen das gegen den Alten Gott Mohg helfen sollte. Oder gegen seinen Diener, den Fahlen König. Oder die Schwarzen Ritter, wer auch immer sie waren und was auch immer sie wollten. Am Ende würde sie nur eine dürre Frau mit einem rostigen alten Schwert sein, mit dem sie nicht umgehen konnte. Aber als sie Falken von ihren Befürchtungen erzählen wollte, sah sie die nackte Hoffnung in seinem Ausdruck und die Art und Weise, wie er seine Silberhand aufgeregt zur Faust ballte, und die Worte starben auf ihrer Zunge. Stattdessen bat sie ihn, noch einmal seine silberne Hand untersuchen zu dürfen. Das Ding faszinierte sie, vor allem da Falken gesagt hatte, eine Hexe hätte es für ihn gemacht.
    Obwohl sie aus Metall bestand, war die Hand genauso lebendig wie Falken selbst; mit der Gabe konnte sie sehen, wie die Umrisse der Hand schimmerten. Das schien etwas zu sein, zu dem eine Hexe fähig war. Aber Metall zu einer solch feinen Form zu schmieden und es zu verzaubern, dass es sich auf solch komplizierte Weise bewegen konnte – wenn sie an ihr geringes Wissen dachte, hatte sie eher den Eindruck, dass es sich hier um Runenmagie handelte. Und tatsächlich befanden sich auf der Handfläche drei kleine Runen, die sie entdeckte, als sie sie umdrehte. Sie waren so unscheinbar, dass sie ihr Funkeln kaum sehen konnte, und alle in einem Kreis angeordnet. Aber wie konnte Falkens Hand gleichzeitig ein Resultat aus Hexenmagie und Runenmagie sein? Ihre Untersuchung brachte kein Ergebnis.
    Als draußen die Sonne unterging, verfärbte sich der Himmel von Schiefergrau zu Pechschwarz. Leweth kam erneut an ihre Tür, diesmal um sie voller Bedauern darüber zu informieren, dass Elwarrds Pflichten es ihm nicht erlauben würden, wie
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