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Die letzte Rune 07 - Die schwarzen Ritter

Titel: Die letzte Rune 07 - Die schwarzen Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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es weiß.«
    »Und wie kommt Ihr darauf, dass Ihr mich noch einmal finden werdet?«
    Aryn dachte an das Glockenspiel, das sie hergeführt hatte. Melia und Boreas glaubten beide, dass der Fahle König wieder am Werk war, genau wie vor einem Jahr. Aber er war nicht die einzige uralte Macht, die bei der Wintersonnenwende aufgetreten war. Sie hatte das Gefühl, dass jemand – etwas – gewollt hatte, dass sie Aldeth fand. Vielleicht würde er oder es ihr erneut helfen.
    »Ich bin sicher, ich finde eine Möglichkeit«, sagte sie mit einem, wie sie hoffte, geheimnisvollen Lächeln. Sie wandte sich zum Gehen, aber als sie durch den Torbogen schritt, blickte sie über die Schulter. »Wir waren alle froh, Aldeth, als wir erfuhren, dass Ihr Euch von Eurer Verletzung erholt habt. Ich bin davon überzeugt, dass Ihr Eurer Königin alle Ehre macht.«
    Er nickte. »Allein die Götter wissen, wie sehr ich es versuche, Mylady.«
    Aryn überließ den Spinnenmann seinem Feuer, dann begab sie sich durch die Korridore zurück in die bevölkerten Regionen des Schlosses. Sie fragte sich, ob es richtig gewesen war, Aldeth zu versprechen, seine Anwesenheit dem König zu verschweigen. Aber so schuldete der Spinnenmann ihr etwas, und es gab ihr die Möglichkeit, ihn im Auge zu behalten. Sicherlich war das besser, als ihn aus dem Schloss zu werfen – eine Handlung, die zweifellos einen diplomatischen Zwischenfall zwischen Perridon und Calavan zur Folge haben würde, etwas, das beide Verbündete im Augenblick nicht gebrauchen konnten. Davon abgesehen hatte Aryn das Gefühl, dass Aldeths Hilfe irgendwann noch sehr nützlich sein würde, auch wenn sie noch immer nicht wusste, worum sie ihn bitten würde. Zufrieden, für ihre Domäne das Beste getan zu haben, bog sie in den Korridor ein, der zu ihrem Gemach führte.
    Lord Farvel stand vor ihrer Tür und wartete.
    »Mylady!«, sagte der Seneschall voller Erleichterung. »Da seid Ihr ja. Die Wächter des Königs haben das Schloss nach Euch durchsucht.«
    »Offensichtlich nicht sehr gründlich«, erwiderte Aryn. »Wie Ihr sehen könnt, Mylord, bin ich hier.«
    »Ihr müsst mich sofort begleiten.«
    Ohne um ihre Erlaubnis zu bitten, ergriff er ihren Arm und führte sie den Korridor entlang. Aryn war zu überrascht, um sich zu wehren.
    »Was ist denn, Lord Farvel?«
    »Er ist da, Mylady. Und einen Tag früher, bei allen Sieben. Es ist noch nicht alles bereit, nicht im Mindesten, aber manchmal muss man sich eben damit begnügen.«
    Aryn schüttelte den Kopf und versuchte zu verstehen, wovon Farvel da sprach. »Was meint Ihr, Mylord? Wer ist da?«
    »Was? Euer Gemahl, natürlich.«
    Seine Worte trafen Aryn wie ein Schlag. Ihr Inneres wurde taub, und sie erlaubte dem Seneschall, sie mit sich zu ziehen wie ein zurückgebliebenes Kind. Ihr Gemahl war da? So früh?
    Sie kamen zum Eingang des Großen Saals. Zwei Wächter verbeugten sich und stießen die riesigen Eichentüren auf, und der Luftzug, den sie verursachten, schien Aryn genauso durch sie hindurchzustoßen wie Lord Farvels Drängen.
    Der Boden des Großen Saals war mit frischen Binsen bestreut; man hatte Fackeln entzündet, um das schwindende Tageslicht zu kompensieren. Der König saß auf seinem hölzernen Thron oben auf dem Podest. Vor ihm standen zwei Gestalten. Nur ihre Rücken waren zu sehen, und beide trugen schwere Reiseumhänge, so dass Aryn nicht sagen konnte, ob es sich um Männer oder Frauen handelte, obwohl beide von schlankem Wuchs zu sein schienen.
    Eine dritte Gestalt – dies war unverkennbar eine Frau – saß auf einem Stuhl, der auf der ersten Stufe des Podests aufgestellt worden war, dem Thron zugewandt. Dieser Anblick schockierte Aryn. Nur die edelsten aller Gäste durften während einer Audienz beim König sitzen. Aryn konnte das Gesicht der Frau nicht erkennen, da es Boreas zugewandt war, aber ihr Haar hatte die Farbe von Flachs, und der Umhang war über die Schultern geschoben und enthüllte ein Gewand, das so hell und grün wie die Binsen auf dem Boden war.
    Die Türflügel knallten mit einem lauten Krachen zu. Boreas schaute auf, und die Frau auf dem Stuhl wandte den Kopf und richtete die Augen – die so klar und farblos wie Eis waren – auf Aryn.
    Es war Königin Ivalaine.
    Aryn zögerte und wäre ohne Lord Farvels hartnäckigen Griff gestolpert. Sie riss sich zusammen, nahm das Kinn hoch und ging weiter auf das Podest zu, während ihre Gedanken rasten. Was tat die Königin auf Calavere? Hatte sie ihren Brief

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