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Die letzte Rune 07 - Die schwarzen Ritter

Titel: Die letzte Rune 07 - Die schwarzen Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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neu erbaut werden konnte. Man fand Dutzende Tote, einige davon waren Menschen, andere nicht. Aber von Travis, Lirith, Durge oder Sareth hatte man keine Spur gefunden.
    Was bedeutet, dass sie es durch das Tor geschafft haben. Sie sind am Leben, sie müssen es sein.
    Die Tor-Artefakte hatten die Macht, eine Person zwischen den Welten zu transportieren, und mit Blut, das so mächtig war wie das des Skarabäus, konnte niemand sagen, wo die vier gelandet waren.
    Während Diener – ein weiteres Geschenk des Kaisers – die Reste des Frühstücks wegräumten, verkündete Melia, dass sie dem Tempel von Mandu dem Sterbenden Gott einen Besuch abstatten wollte. Einige der Götter hatten begonnen, die Anhänger von Sif, Geb und Misar in ihren Tempeln zu akzeptieren, was bedeutete, dass die verlorenen Schäfchen Mandu nicht länger brauchten.
    »Mandus Werk ist fast vollbracht«, sagte Melia, »und ich furchte, wenn es so weit ist, wird er in einen anderen Kreis übergehen. Ich muss mit ihm sprechen, bevor er geht. Er könnte über Wissen verfügen, das uns in unserer eigenen Suche anleitet.«
    Aryn verkündete, die Hexen von Tarras besuchen zu wollen. Sie war vor ein paar Wochen bei ihnen gewesen, in dem Garten, in dem Lirith seinerzeit auf sie gestoßen war.
    Es war der jungen Baronesse schwer gefallen, den Hexen näher zu kommen, da sie sehr auf Geheimhaltung bedacht waren – in einer Stadt, in der die alten Bräuche nicht so geschätzt wurden, wie es die Anhängerinnen Sias taten –, aber sie hatte langsam das Vertrauen von Thesta, der Anführerin des Zirkels, gewonnen. Einige Mitglieder des Zirkels geboten über die Sicht, und Aryn hatte die Hoffnung, dass sie vielleicht etwas in ihren Träumen gesehen hatten.
    Die Baronesse seufzte. »Hätte ich doch nur wie Lirith die Sicht, vielleicht hätte ich dann selbst etwas entdeckt.«
    Grace drückte ihre gute Hand. Aryn hatte ihre eigenen Fähigkeiten, die jeden Tag mit gewaltigen Schritten größer zu werden schienen.
    »Grace«, sagte Falken. »Könnte ich mir heute noch einmal deine Kette ausleihen? Nur eine kleine Weile?«
    Der Barde hatte schon zwei Mal zuvor darum gebeten, den Stahlsplitter an ihrer Halskette untersuchen zu können. Grace fragte sich, was er damit machte. Er hatte gesagt, er wolle den Tag damit verbringen, einige der Notizen zu studieren, die er in der Bibliothek von Briel gemacht hatte. Was wollte er dann mit ihrer Kette? Grace hatte keine Ahnung, aber trotzdem nahm sie die Kette vorsichtig ab und gab sie Falken. Ohne sie fühlte sie sich auf eine seltsame Weise nackt.
    Beltan sah sie an; sein Ausdruck war ernst, aber begierig. »Gehen wir heute wieder zur Universität?«
    Sie holte tief Luft und sammelte ihre Kräfte in dem Wissen, dass sie sie brauchen würde. »Wenn du mich begleiten willst.«
    »Geht voraus, Mylady.«

3
    Die Universität von Tarras belegte fast einen gesamten Quadranten des Zweiten Kreises der Stadt. Auf dem Weg zum Kaiser war Grace stets an dem hohen Torbogen vorbeigekommen, und sie hatte den präzise arrangierten Quadranten aus Gebäuden mit ihren von Säulen geschmückten Fassaden, aufwendigen Friesen und einer Überfülle an Marmorstatuen für einen Tempelkomplex gehalten. Erst als sie eines Tages stehen geblieben und einen Mann, der auf das Tor zuging, gefragt hatte, welchen Göttern diese Tempel geweiht waren, hatte sie die Wahrheit erfahren.
    Seit diesem Tag hatte Grace der Universität mehrere Male in der Woche einen Besuch abgestattet. Ephesian hatte ihr einen goldenen Ring mit dem Siegel des Kaiserreichs gegeben: drei Bäume gekrönt von fünf Sternen. Der Ring verfügte über die beinahe magische Fähigkeit, in Tarras Türen zu öffnen. Der Torhüter der Universität hatte sie misstrauisch angesehen, als sie das erste Mal den Zutritt erbat. Doch der Ring musste nur einmal aufblitzen, und er eskortierte sie eilfertig hinein.
    Bei ihren ersten Besuchen war Grace damit zufrieden gewesen, einfach umherzuspazieren, gelehrten Debatten zu lauschen und mit Studenten und Professoren zu sprechen, die einer Unterbrechung nicht abgeneigt schienen. Ihr wurde schnell klar, dass die Universität über vier Akademien verfügte, von denen jede ein zentrales Thema hatte: Rhetorik, Logik, Mathematik und Geschichte. Grace interessierte sich für alle diese Akademien, aber sie richtete ihre Aufmerksamkeit auf die Akademie für Geschichte. Sie war die kleinste der vier und lag am südlichsten Ende des Quadranten.
    In der Bibliothek der

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