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Die letzte Rune 07 - Die schwarzen Ritter

Titel: Die letzte Rune 07 - Die schwarzen Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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unserer Ankunft.«
    Vani verschränkte die Arme. »Die einzigen Leichen in dieser Gruft liegen dort schon seit Jahren.«
    »Vielleicht ist er irgendwo anders in der Burg«, meinte Beltan.
    Falken schüttelte den Kopf. »Vani und ich sind durch die ganze Burg gegangen, und wir haben keine Leichen gesehen. Der einzige Ort, an den wir nicht herankamen, lag hinter der mit der Rune der Schatten markierten Tür verborgen.«
    In Graces Bewusstsein kamen plötzlich zwei Informationen zusammen. »Das ist es – das muss es sein. Elwarrd sagte, er wüsste nicht, wo sich seine Mutter versteckt. Er weiß nichts von der Tür, aber sie hat eine Möglichkeit gefunden, sie zu öffnen.«
    Der Barde rieb sich das Kinn. »Ich schätze, du hast Recht, Grace. Aber ich weiß nicht, wie uns das weiterhelfen soll. Elwarrd muss uns die Abreise erlauben, nicht seine Mutter. Außerdem gibt es für uns keine Möglichkeit, diese Tür zu überwinden.«
    Aber die gab es doch, und Grace wusste es. Sie stand auf, zwang ihre Beine, endlich mit dem Zittern aufzuhören, und hob den schwarzen Stofffetzen vom Tisch auf. Ja, das würde reichen. Sie wandte sich den anderen zu.
    »Ich werde einen Zauber weben. Aber es ist gefährlich. Ich habe ihn schon einmal benutzt, und da …« Sie hatte damals die halbe Silbermünze benutzt, um zu sehen, wie Travis im Grauen Turm zu seiner Hinrichtung gezerrt wurde. Dabei wäre sie fast verloren gewesen, wäre ihr Geist beinahe für immer von ihrem Körper getrennt worden. »Ich brauche euch alle, ihr müsst auf mich aufpassen.«
    Falkens Gesicht war ernst. »Bist du sicher, dass du das tun willst, Grace?«
    »Wir müssen wissen, was hier geschieht«, sagte sie, obwohl sie die Angst spüren konnte, die in ihr aufstieg.
    Minuten später war sie so weit.
    »Mir gefällt das noch immer nicht«, sagte Beltan, der auf und ab ging. »Wie sollen wir dich verteidigen, wenn du nicht in deinem Körper bist?«
    Grace setzte sich auf den Stuhl und legte den Stofffetzen auf den Schoß. »Du wirst es meinem Gesicht ansehen können, wenn ich in Schwierigkeiten stecke. Und der Trank wird mich aufwecken.« Sie hatte Falken einen bitteren Kräutertrank gegeben. Der Geruch müsste sie aus ihrer Trance reißen.
    Falken kniete neben ihrem Stuhl nieder. »Ich werde dich genau beobachten, Grace. Ich werde dich kein zweites Mal verlieren. Und Beltan und Vani werden dafür sorgen, dass uns keiner belästigt.«
    Grace erwiderte seinen Blick, dankbar für die Ruhe des Barden. Dann war es so weit. Sie schloss die Augen und griff mit ihrem Bewusstsein nach dem Fetzen Stoff.
    Im nächsten Augenblick flog sie durch die Burg.
    Körperlos schwebte sie durch steinerne Korridore, Wendeltreppen hinunter, vorbei an einem alten Diener, der sie nicht sehen konnte, der aber zusammenschrak, als sie ihn passierte. Vor ihr ragte eine riesige Flügeltür auf; sie durchdrang sie, als wären die Türflügel nur eine Illusion, dabei war sie es, die keine Substanz hatte.
    Als Grace diesen Zauber zuvor gewebt hatte, hatte sie beide Male Ereignisse gesehen, die noch gar nicht stattgefunden hatten. Diesmal sah sie die Gegenwart, da war sie sich sicher.
    Mit kaum wahrnehmbarer Panik – ihr war so kalt, sie kam sich wie ausgehöhlt vor, so dass es schwierig war, überhaupt etwas zu fühlen – wurde Grace bewusst, dass es sie zu dem Vorhang am Ende des Saals zog. Aber bevor sie sich noch mehr fürchten konnte, fuhr sie wie ein sanfter Luftzug durch den Stoff. Der Graf war nicht länger in seinem Schlafgemach. Das Blut auf dem Boden war die einzige Spur von ihm. Grace flog weiter, durch die zur Hälfte geöffnete Tür in der Ecke, eine sich windende Treppe hinunter, und dann durch einen Torbogen in einen kleinen Raum.
    Es war ein Schrein. Dort waren ein nackter Altar, und Ablagen, auf denen einst vermutlich steinerne Götter gestanden hatten. Aber die Götter hatten diesem Ort schon vor langer Zeit entsagt. Oder waren sie vertrieben worden? Grace bewegte sich schneller. Sie schwebte zur Ecke des Schreins und erblickte eine Dunkelheit, die so rein, so perfekt war, dass sie aufgeschrien hätte, wäre ihr eine Stimme geblieben. Die Dunkelheit war hungrig; sie war nicht lebendig, aber sie lebte. Bestimmt würde sie ihren nebeldünnen Geist verschlingen. Grace raste direkt darauf zu, gezogen von der Macht ihres eigenen Zaubers.
    Sie hatte angenommen, die Dunkelheit würde kalt sein, aber stattdessen war sie schrecklich heiß, sie erstickte sie wie eine schwarze Decke. Es

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