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Die letzte Rune 07 - Die schwarzen Ritter

Titel: Die letzte Rune 07 - Die schwarzen Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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Ritter gähnte. Er trug nur ein langes Nachthemd. »Was ist? Ich träumte gerade von Bier. Und zwar nicht das labbrige Zeugs, das sie hier machen, sondern echtes, galtisches Bier – die Sorte, die einen in den Magen schlägt, einen vom Boden aufhebt, einem den starken Arm um die Schultern legt und zurück zum Tresen führt, und dabei die ganze Zeit grinst.«
    Aryn richtete den durchsichtigen Morgenmantel, den sie sich übergeworfen hatte, und bedachte den großen Mann mit einem Stirnrunzeln. »Seid Ihr sicher, dass Ihr nicht von galtischen Männern geträumt habt statt von galtischem Bier?«
    »Was auch immer, ich würde trotzdem lieber weiterschlafen.«
    »Was ist los, Melia?«, fragte Falken.
    Melias Gesichtsausdruck war angespannt. »Ich hatte gehofft, Grace würde das wissen.«
    Aryn schaute Grace an. Was ist geschehen, Schwester?
    »Tiras Stern«, krächzte Grace und rang nach Luft. »Er ist verschwunden.«
    Sie sprachen darüber, während der Sichelmond jenseits der hohen Fenster immer höher stieg. Melias Kätzchen tauchte auf, stolzierte über den Tisch und bettelte nacheinander jeden um Streicheleinheiten an. Irgendwann mussten dann auch die Diener gekommen sein, denn auf dem Tisch erschienen Tassen und ein dampfender Topf Maddok. Grace nahm dankbar einen Becher entgegen, als Aryn ihn ihr reichte. Die Nacht war warm, aber ihr war kalt.
    Von ihnen allen hatte allein Grace den roten Stern in dem Moment betrachtet, in dem er verschwunden war – obwohl Melia sein Verschwinden innerhalb weniger Augenblicke bemerkt haben musste, wenn man bedachte, wie schnell Falken vor Graces Tür gestanden hatte. Unglücklicherweise hatte keiner von ihnen eine Erklärung für das, was geschehen war.
    Aryn war sichtlich besorgt. »Ihr glaubt doch nicht … ihr glaubt doch nicht, dass Tira …«
    »Sie ist eine Göttin, meine Liebe«, sagte Melia beruhigend. »Ich bin fest davon überzeugt, dass es ihr gut geht.«
    Beltan kratzte sich am Kinn. »Was ist mit dem Stein des Feuers? Tira sollte ihn beschützen. Was, wenn sie ihn verloren hat? Das wäre schlimm, nicht wahr?«
    »Mehr als schlimm«, sagte Falken. »Es wäre verheerend. Der Fahle König sucht noch immer nach den Steinen des Feuers und des Zwielichts, um sie neben dem Stein des Eises in die eiserne Halskette Imsaridur einzusetzen. Und sein Herr, Mohg, will zurück nach Eldh. Es besteht kein Zweifel, dass das in einer finsteren Zeit geschieht.«
    »Du hast in diesem Moment aus dem Fenster geschaut, Liebes«, sagte Melia zu Grace. »Ist dir irgendetwas Seltsames aufgefallen, bevor der Stern verschwand? Irgendetwas, das ein Hinweis auf das Kommende gewesen sein könnte?«
    Grace wünschte, es wäre so gewesen, aber sie schüttelte den Kopf. »Ich las in einem Buch, das ich in der Universität ausgeliehen habe. Meine Augen waren müde, und ich sah aus dem Fenster, um ihnen eine Erholung zu gönnen. Ich sah Tiras Stern. Und dann … war er weg.«
    »Du hast mir nicht gesagt, dass du Nachforschungen anstellst«, sagte Falken und warf ihr einen scharfen Blick zu. »Wie heißt das Buch?«
    »Es trägt den Titel Heidnische Magie des Nordens. Ich wollte es dir zeigen, aber nach der Bibliothek von Briel schienst du in keiner sehr bücherfreundlichen Stimmung zu sein.«
    Falken grunzte. »Da kann ich dir nicht widersprechen. Aber ich kenne die meisten Bücher, die jemals über die Magie des Nordens geschrieben wurden, und von dem habe ich noch nie gehört. Darf ich es mal sehen?«
    Froh, etwas zu tun zu haben, eilte Grace nach oben und holte das Buch. Sie kehrte zu den anderen zurück und gab es Falken. Der Barde drehte es ein paar Mal um und blätterte es durch. Grace erklärte, wie sie es gefunden hatte.
    »Interessant«, sagte er mit einem Stirnrunzeln, das besagte, dass er es seltsam fand. »Der Text ist definitiv auf Hochmalachorianisch geschrieben. Aber ich habe noch nie Papier von solcher Qualität gesehen, und der Einband ist tarrasisch. Ich bezweifle, dass Heidnische Magie des Nordens der Originaltitel war. Das ist viel zu abwertend, um etwas anderes als die Schöpfung eines tarrasischen Gelehrten zu sein. Ich schätze, derjenige, der den Band neu benannt hat, hat die ursprüngliche Titelseite weggeworfen.« Er schloss das Buch. »Ich bezweifle, dass wir je erfahren werden, wer es geschrieben hat, aber es sieht interessant aus. Hast du etwas dagegen, wenn ich es mir ausleihe, Grace?«
    »Nein, aber da gibt es etwas, dass du dir ansehen solltest, etwas, das ich

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