Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die letzte Rune 07 - Die schwarzen Ritter

Titel: Die letzte Rune 07 - Die schwarzen Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
Vom Netzwerk:
Beinschienen. Selbst die Schwerter in ihren Händen waren schwarz. Allein die Schilde waren anders: blutrot wie die Segel, trug jeder die schwarze Krone und den silbernen Turm.
    »Festhalten!«, rief Falken und klammerte sich an die Reling.
    Vani wand sich ein Tau um den Unterarm. Bevor Grace etwas tun konnte, schlang Beltan die langen Arme um sie und drückte sie hart gegen die Reling, die er mit beiden Händen ergriff.
    »Da kommt sie!« Magards Ruf übertönte den Wind.
    Ein Tosen wie von einem Düsentriebwerk erscholl. Grace drehte den Kopf. Die riesigen Umrisse des herannahenden Schiffes schoben sich schnell von links nach rechts durch ihr Gesichtsfeld; es blieb achtern hinter ihnen zurück, während die Schicksalsläufer vorwärts schoss.
    Wir schaffen es. Wir  …
    Wasser spritzte wie eine weiße Fontäne in die Höhe, als ein Laut wie ein Donnerschlag die Luft zerriss. Die Schicksalsläufer stöhnte wie eine Gefolterte, während ein Beben durch ihren Rumpf lief. Das Deck machte einen Satz, und Grace verlor den Halt. Ohne Beltans starken Griff wäre sie gestürzt. Zwei Matrosen hatten weniger Glück. Grace sah sie aus den Wanten stürzen. Einer traf das Deck und blieb verkrümmt liegen. Der andere traf die Reling und verschwand im Meer.
    Ein leises, schabendes Geräusch ertönte. Wieder erbebten unter Grace die Planken. Dann schoss die Schicksalsläufer in eine Gischtwolke eingehüllt nach vorn. Das Schiff mit den roten Segeln blieb zurück. Die Männer an der Reling drohten mit ihren schwarzen Schwertern.
    »Magards Mannschaft hat schneller reagiert, als ich für möglich gehalten hätte«, sagte Falken und atmete schwer, als er wieder aufstand. »Wir hatten genug Vorsprung, dass das Schiff nur mit unserem Heck in Berührung kam.«
    »Werden sie es nicht noch einmal versuchen?«, fragte Vani und ließ das Tau los, das sie ergriffen hatte.
    »Das werden sie«, sagte Beltan. »Aber sie sind zu groß. Sie können nicht so schnell wenden wie wir. Sie werden eine Zeit lang brauchen, um an Steuerbord heranzukommen.«
    Der blonde Mann hatte Recht. Das gigantische Schiff hatte die Segel wieder aus dem Wind genommen, um nicht auf geradem Weg in die Felsenküste zu steuern. Es fing an zu wenden, kam aber nur langsam voran. Jeden Augenblick blieb es weiter hinter ihnen zurück.
    Kapitän Magard brüllte wieder Befehle. Grace befreite sich aus Beltans Griff und eilte zu dem verkrümmt liegenden Matrosen, der aus den Wanten gestürzt war. Aus seinem Hinterkopf sickerte Blut. Grace griff mit der Gabe zu, aber sie wusste bereits, was sie finden würde. Sein Faden war so schwarz wie Asche, und er fiel in ihren Händen auseinander.
    »Haltet sie ruhig!«, erscholl Magards Stimme. »Ein Grad nach links oder rechts, und wir sind alle tot.«
    Grace riss den Kopf hoch und keuchte auf. Während ihrer Bemühungen, dem anderen Schiff zu entkommen, hatten sie direkt auf die scharf nach Norden führende Biegung der Küste zugehalten. Klippen stiegen über ihnen in die Höhe. Grace fragte sich, wie sie noch rechtzeitig wenden wollten. Sie erstarrte, bereitete sich auf den nächsten Zusammenstoß vor.
    Zerklüftete Felswände schossen zu beiden Seiten des Schiffes vorbei, während die Schicksalsläufer geradeaus segelte. Grace zählte ein Dutzend Herzschläge, dann blieben die Felsen zurück. Sie drehte sich um und sah, wie die dunklen Klippen hinter ihnen kleiner wurden. Embarrs Küste befand sich wieder in sicherer Entfernung auf der Backbordseite.
    Falken stieß einen leisen Pfiff aus. Er hatte sich zusammen mit Beltan und Vani zu Grace gesellt.
    »Ich hätte nicht gedacht, dass wir es durch diese Enge schaffen würden«, sagte der Barde.
    »Euch mangelt es an Glauben, Falken Schwarzhand«, sagte Magard und kam mit einem breiten Grinsen auf sie zu. »Ich habe diesen Aal schon durch viel engere Passagen gesteuert.«
    »Das andere Schiff wird es nicht durch die Meeresenge schaffen«, sagte Beltan. »Wer auch immer sie sind.«
    »Wie lange werden sie brauchen, um drumherum zu segeln?«, wollte Vani wissen.
    »Einen guten halben Tag«, sagte Magard. »Vielleicht auch mehr. Diese Insel erstreckt sich von der Küste bis weit nach Norden, und die darum befindlichen Gewässer sind sehr stürmisch.«
    Endlich begriff Grace. Zuvor hatte es den Anschein gehabt, als würde die Küste nach Norden abknicken, aber das war ihr nur so erschienen, weil sie den schmalen Spalt in den Felsen nicht hatte sehen können. Tatsächlich war die Landmasse vor

Weitere Kostenlose Bücher