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Die letzte Rune 07 - Die schwarzen Ritter

Titel: Die letzte Rune 07 - Die schwarzen Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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irdische Bakterien, die Sareths eldhische Physiologie nicht vertrug.
    Sareth warf Lirith ein bitteres Lächeln zu. »Gesund zu bleiben ist eine Arbeit, mit der man nicht viel Gold verdient, Beshala. Und ich muss mein Schicksal nicht in den Karten lesen, um zu wissen, dass mir in dieser Stadt niemand Arbeit geben würde.«
    »Können Sie mit einem Hammer umgehen?«
    Maudie stand in der Wohnzimmertür. Ihr Blick war auf Sareth gerichtet.
    »Das kann ich«, erwiderte er nach einem Moment.
    »Dann können Sie damit anfangen, auf der vorderen Veranda die Planken wieder zu befestigen, die sich lösen. Ich zahle Ihnen fünfundzwanzig Cent die Stunde.« Maudie drehte sich um, dann sah sie über die Schulter und blinzelte Sareth zu. »Sieht so aus, als hätten Sie doch einen Job, Mr. Samson.«
    Sareth schaute auf seine Hände hinunter, aber Travis konnte sein Lächeln gerade noch sehen.
    Tage vergingen. Sareth richtete die losen Planken auf der vorderen Veranda der Pension. Dann strich er die abblätternde Farbe des Verandageländers neu. Und reparierte ein Dutzend kaputter Fensterläden, flickte mehrere Löcher im Dach, jätete Unkraut und verjagte ein Stinktier aus seinem Schlupfloch unter dem Fundament. Er putzte alle Fenster und bastelte aus weggeworfenen Eisenteilen und zerbrochenen purpurfarbenen Flaschen Windspiele, die er vorn aufhängte, so dass die Luft um das Bluebell herum mit flirrendem Licht und heller Musik erfüllt wurde.
    Und wenn er manchmal gezwungen war, in seiner Arbeit innezuhalten und die Hände auf die Knie zu stützen, während er wieder zu Atem kam, kümmerte er sich schon im nächsten Augenblick um etwas anderes.
    Travis und Lirith bekamen nicht viel von Durge zu sehen, da sie abends im Saloon arbeiteten und Durge dem Sheriff während des Tages half. Soweit Travis es sagen konnte, bestanden Durges tägliche Pflichten größtenteils darin, einzuschreiten, wenn die Bürger Hilfe brauchten: ein Pferd einzufangen, das sich auf der Elk Street losgerissen hatte, einer Lady zu helfen, deren Wagen ein gebrochenes Rad hatte, oder kleine Brände zu löschen – was in Castle City ein regelmäßiges Vorkommnis zu sein schien.
    Leider hatte Durge für gewöhnlich eine düsterere Geschichte zu erzählen, wenn sie sich am Abend zum Essen im Bluebell trafen, bevor Travis und Lirith zur Arbeit gingen. Fast jeden Tag hatte es einen – oder mehrere – Raufbolde und Tunichtgute gegeben, die man der Stadt verweisen musste.
    Diese Geschichten ließen Travis immer die Zähne zusammenbeißen. Durge konnte geschickt mit seinen Fäusten umgehen. Aber sein Schwert war noch immer zwischen den Deckenbalken ihres Zimmers in der Pension versteckt, und in der Stadt trugen die meisten Männer Revolver. Ganz egal, wie stark oder schnell Durge auch war, es brauchte nur eine einzige Kugel, um ihn aufzuhalten. Aber Durge und Tanner schienen sich immer behaupten zu können. (In diesen Tagen bemannte der junge Deputy Wilson das Sheriffbüro und das Gefängnis.) Bis jetzt hatte keiner ihrer Zusammenstöße schlimm geendet.
    Zumindest nicht für Durge und Tanner. Bei drei Gelegenheiten war der Mann, den sie wegen Gesetzesverstößen aus der Stadt verwiesen hatten, ein paar Tage später wieder aufgetaucht. Einer wurde mit dem Gesicht nach unten im Granite Creek treibend gefunden, einen hatte man in einen alten Minenschacht gestoßen und einer baumelte an einem Cottonwood-Baum. Jeder von ihnen war direkt ins Herz geschossen worden – selbst der, den man aufgeknüpft hatte.
    Tanner und Durge wussten nicht, wer diese Männer getötet hatte – und das galt auch für alle, mit denen der Sheriff sprach. Natürlich war die Redaktion des Castle City Clarion stets freundlich bemüht, in der Kolumne ›Morgendlicher Aufruhr‹ ihre Meinung zum Besten zu geben.
    Während unser guter Sheriff, so stand eines Nachmittags in der Zeitung zu lesen, den leichteren (und manche würden sagen weniger couragierten) Weg wählt, indem er nichts weiter tut, als diese Raufbolde und Gesetzesbrecher unserer schönen Stadt zu verweisen, teilt das Schicksal anscheinend angemessenere Bestrafungen für jene von solcher gewalttätigen und arbeitsscheuen Natur aus. Vielleicht wird das Gesetz davon Notiz nehmen und die Bestrafung solcher Individuen nicht länger der Vorhersehung überlassen, sondern drastischere Maßnahmen ergreifen, um diese Stadt von dem Abschaum der Gesellschaft zu reinigen. Andererseits, wenn Männer von fraglichem Charakter und unbestimmbarer

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