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Die letzte Rune 07 - Die schwarzen Ritter

Titel: Die letzte Rune 07 - Die schwarzen Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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Herkunft zu Deputies gemacht werden, fällt der Glaube schwer, dass das Gesetz seine Fehler einsehen wird. Sollte das der Fall sein, wird es anderen überlassen bleiben, das zu schaffen, was das Gesetz sich weigert zu tun. – Die Redaktion.
    »Was wissen die Drucker dieser Worte über Mut?«, knurrte Durge, nachdem Maudie ihm und den anderen den Artikel laut vorgelesen hatte. »Es ist der Feigling, der den Mann niederstreckt, der schwächer als er ist.«
    Lirith tätschelte dem Ritter die Hand. »Ich habe im Saloon gehört, wie sich die Leute über diese Zeitung, wie man das nennt, unterhalten haben. Die Redakteure drucken alles, wenn sie glauben, die Leute damit dazu zu bringen, noch mehr Zeitungen zu kaufen.«
    »Das ist eine Tatsache«, sagte Maudie und faltete die Zeitung zusammen.
    Travis wusste, dass Lirith und Maudie Recht hatten. Journalistische Integrität und Ethik waren Dinge, die die Zugfahrt über die weiten Prärien in den Wilden Westen noch nicht gemacht hatten. Trotzdem bereitete ihm der Artikel Sorgen.
     … wenn Männer von fraglichem Charakter und unbestimmbarer Herkunft zu Deputies gemacht werden … Mit diesen Worten konnte nur Durge gemeint sein. Aufmerksamkeit war etwas, das Travis nicht gewollt hatte; sie durften bis Jacks Eintreffen keine Aufmerksamkeit erregen, wenn sie einen weiteren Zwischenfall wie ihre Begegnung mit Lionel Gentry und seinen Männern vermeiden wollten.
    Nach dem Abendessen war es für Travis und Lirith Zeit, in den Saloon zu gehen. Travis musste zugeben, dass er anfing, sich auf die Arbeit im Mine Shaft zu freuen. Vielleicht lag es trotz aller Unterschiede einfach daran, dass die Arbeit für Manypenny ihn an die Zeit erinnerte, als er nach Castle City gekommen war und für Andy Connell an der Bar gearbeitet hatte. Das waren die Tage gewesen, in denen Jack Graystone bloß sein exzentrischer alter Freund gewesen war – bevor er je von den Runenmeistern oder den Suchern oder von Eldh gehört hatte.
    Es dauerte nicht lange, bis Travis einige der Stammgäste des Saloons kannte. Da war der Barbier, ein Mann, der beinahe so groß und jovial wie Manypenny war, und die ganzen Bürogehilfen, die in der First Bank of Castle City arbeiteten und die jeden Abend nach Schalterschluss mit ihren mit grüner Tinte befleckten Händen Gläser voll Portwein hoben. Beide Ärzte der Stadt und zahlreiche ihrer Anwälte tranken im Mine Shaft, genau wie der Erzprüfer und der Besitzer des Castle City Opera House, der sich auf die Sommeraufführung von Die Zauberflöte vorbereite.
    Doch von all den Stammgästen, die jeden Tag für einen Drink in den Mine Shaft kamen, waren Ezekial Frost und Niles Barrett Travis die liebsten.
    Den Geschichten zufolge, die er über Ezekial Frost gehört hatte, war dieser in seiner Jugend ein Trapper gewesen. Er hatte in den Dreißigerjahren Biber gejagt, bevor die Tiere – in einem der seltsamen Zufälle der Geschichte – in fast genau dem Augenblick beinahe ausgestorben waren, in dem sich im Osten die Hutmode für Gentlemen veränderte und Seide die Pelze ersetzte. In den Vierziger- und Fünfzigerjahren hatte Frost als Scout gearbeitet, zuerst für die US Army, dann als Führer für Leute, die zu den Goldfeldern Kaliforniens wollten.
    1859 setzte Colorados eigener Goldrausch ein, und – zumindest behaupteten das die Gerüchte – kurz darauf war Ezekial Frost verschwunden. Seine wenigen Freunde (ebenfalls frühere Trapper) hatten ihn für tot gehalten, vielleicht von einem Grizzly gefressen oder einem Claimräuber erschossen.
    Aber dann tauchte Frost vor ein paar Jahren so plötzlich in Castle City auf, wie er zwanzig Jahre zuvor verschwunden war.
    Frost erschien mehr als nur ein bisschen verrückt. Er hatte die Angewohnheit, in Wildleder gekleidet – das genauso faltig und verwittert wie seine Haut war – die Elk Street entlangzugehen und dabei Selbstgespräche zu führen oder gelegentlich Teile von Liedern zu singen, die niemand kannte. Er hielt oft Fremde auf der Straße an und packte sie am Arm, um ihnen unzusammenhängende Teile von Geschichten über verschollene Schätze oder geheime Pässe in den Bergen zu erzählen. Und er war dafür bekannt, weggeworfene, noch glimmende Zigarrenstummel vom Boden aufzuheben und zu rauchen. Soweit Travis wusste, hatte er kein Zuhause, sondern schlief irgendwo oben in den Hügeln in einem Tipi.
    Obwohl die meisten Leute von der Bar abrückten, wenn Ezekial Frost erschien, lächelte Travis und schenkte ein Glas

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