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Die letzte Rune 07 - Die schwarzen Ritter

Titel: Die letzte Rune 07 - Die schwarzen Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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Taos Lightning ein.
    »Habe ich dir von dem Kerl erzählt, der zwei Squaws, einen indianischen Scout und einen Franzosen aufgegessen hat«, sagte er eines Nachmittags, als Travis ihm seinen Drink hinstellte.
    Frost hatte die Angewohnheit, bizarre Geschichten zu erzählen, was einer der Gründe war, warum Travis ihn leiden mochte. Er behauptete, 1811 in New York geboren zu sein, bevor er in seinen Zwanzigern in den Westen ging – und wenn man seinen langen weißen Bart und die Gestalt betrachtete, die so knorrig wie eine vom Wind verzerrte Kiefer war, war das eine Geschichte, die Travis nicht in Zweifel stellte.
    »Nein, die kenne ich noch nicht«, sagte Travis und schenkte nach.
    »Das war damals in den Fünfzigern, lange bevor diese Stadt hier überhaupt gegründet wurde«, sagte Frost mit seiner rostigen Stimme. »Nun, wie der Bursche überhaupt auf den Geschmack von Menschenfleisch kam, das weiß ich nicht. Aber wenn es mal so weit gekommen ist, dann wird man das nicht wieder los. Aber egal, er ist also auf dem Weg nach Fort Laramie, überbringt Depeschen für den General in Fort Craig – und er und sein Arapaho-Führer werden von diesem Blizzard erwischt, und sie sitzen tagelang in ihrem Loch im Schnee, während ihnen der Proviant ausgeht. Nun, endlich lässt der Schneefall nach, und einige Zeit später kommt der Kerl zu Fuß in Fort Laramie an. ›Wo ist dein indianischer Führer?‹, will der Leutnant des Forts wissen. Und der Kerl greift in die Satteltasche, holt einen verschrumpelten Fuß heraus und wirft ihm den Soldaten zu. ›Hier ist der Rest von ihm. Kannst du haben, denn ich habe ihn endgültig satt.‹«
    »Das ist eine sehr interessante Geschichte, Mr. Frost«, sagte Niles Barrett und zog an seiner dünnen Zigarre. »Aber verzeihen Sie mir – es ist der Journalist in mir, der mich dazu bringt, einige Ihrer Einzelheiten in Frage zu stellen.«
    Ezekial Frost starrte den großen, gut gekleideten Mann, der neben ihm an der Bar stand, mit zusammengekniffenen Augen und gerunzelter Stirn an.
    In der Stadt wurde gemunkelt, dass Niles Barrett der jüngste Sohn eines britischen Lords war und dass er – wegen irgendeines Skandals oder einer Ungehörigkeit – von der Familie nach Amerika verbannt worden war. Travis konnte sich dafür nicht verbürgen, aber Barrett sprach mit einem englischen Akzent, und er schien genug Geld für gute Kleidung, Brandy und Zigarren zu haben, und er war Dauergast im Silver Palace Hotel, und das alles ohne eine ständige Einkommensquelle zu haben.
    Barrett war kein gut aussehender Mann – sein Gesicht war zu lang, die Züge zu unregelmäßig –, aber seine beeindruckende Kleidung und kultivierte Sprechweise verliehen ihm ein attraktives Auftreten. Travis hörte Barrett gern zu, egal, worum es ging – obwohl das Lieblingsthema des Engländers die Wochenzeitung war, die er hoffte, bald herausgeben zu können. Er wollte sie Castle County Reporter nennen und wartete nur noch auf die in Philadelphia bestellte Druckerpresse.
    »Nennen Sie mich einen Lügner?«, fragte Frost und schnaubte. »Ich bin länger in diesen Bergen gewesen, als Sie auf der Welt sind, Mister, und ich habe Dinge gesehen, die Ihr hübsches langes Haar über Nacht weiß werden und ausfallen lassen würden, jawohl.«
    »Das bezweifle ich nicht«, sagte Barrett. »Aber auch wenn einige Zeitungen dieser Stadt alles drucken, ohne sich der Fakten sicher zu sein, wird das beim Castle County Reporter anders sein. Wenn ich diese Geschichte in meiner Zeitung bringe, muss ich Sie eine Sache fragen: Wenn dieser Mann, von dem Sie erzählt haben, den grausigen Beweis seines Kannibalismus vorzeigte – den eben erwähnten Fuß –, warum hat ihn der Leutnant von Fort Laramie nicht verhaftet? Schließlich wurde vor ein paar Jahren Mr. Packer ins Gefängnis geschickt, weil er in der Nähe von Lake City seine Gefährten gegessen hat.«
    Frost stellte das leere Glas ab und richtete seinen beunruhigenden Blick auf Barrett. »Mister, ich sage Ihnen was. Kommen Sie mit in mein Tipi oben auf der Signal Ridge, und ich verrate Ihnen den Grund. Sorgen Sie nur dafür, dass Sie vorher etwas fetter werden.« Der alte Trapper schürzte die Lippen und rieb sich den Bauch, dann verließ er den Saloon.
    Barrett warf Travis einen überraschten Blick zu. »Das ist doch nicht sein Ernst, oder? Er war doch wohl nicht selbst der Mann, von dem seine Geschichte handelte, der, der seinen indianischen Führer aß?«
    »Vergessen Sie die

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