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Die letzte Rune 07 - Die schwarzen Ritter

Titel: Die letzte Rune 07 - Die schwarzen Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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beiden Squaws und den Franzosen nicht«, sagte Travis und grinste, während er ein neues Glas füllte.
    »Vielleicht will er dieser Liste noch einen Engländer hinzufügen«, erwiderte Barrett und trank seinen Brandy aus.

18
    Der vierte Juli kam mit viel Getöse, aber von Jack Graystone fehlte noch immer jede Spur.
    Am Mittag trat Durge durch die Tür des Mine Shaft. Die Gäste schauten auf, erblickten das silberne Abzeichen auf seiner Brust und schauten wieder auf ihre Drinks. Durge trat an die Bar, als Travis einem hartgesichtigen Minenarbeiter ein Glas Whiskey zuschob.
    »Travis, in dieser Stadt ist dunkle Zauberei am Werk«, sagte der Ritter mit grimmiger Stimme.
    Der Minenarbeiter sah Durge neugierig an, und Travis griff schnell über die Bar, packte den Arm des Ritters und führte ihn ein paar Schritte das auf Hochglanz polierte Thekenholz entlang. »Wovon sprechen Sie, Durge?«
    Der Schnurrbart des Ritters sträubte sich. »Es geschieht seit heute Morgen. In Castle City ist böse Magie am Werk.«
    »Was meinen Sie? Was geht hier vor?«
    »Rauch, der ohne Feuer als sichtbare Quelle erscheint. Explosionen wie bei den Minen, aber hier mitten in der Stadt. Und Flammenschweife, die kreischend in den Himmel rasen. Aber es kommt noch viel schlimmer, auf dem Weg hierher habe ich ein kleines Mädchen gesehen, das ein Streichholz an ein zusammengerolltes Stück Pergament hielt – vermutlich eine Art Zauber. Sie warf es auf die Straße, und es explodierte in eine Kaskade aus Funken, so dass sich Pferde in Panik aufbäumten und ein Mann schmerzerfüllt aufschrie. Und das Mädchen lachte.« Durge packte Travis’ Arm. »Kinder, Travis. Diese Zauberer haben Kinder dazu Verführt, ihr finsteres Werk zu verrichten. Wir müssen sie aufhalten!«
    Das helle Knattern von Feuerwerkskörpern drang durch die Schwingtür des Saloons. Durge fuhr herum. »Da ist es wieder. Sie muss mir gefolgt sein!«
    »Durge, nur die Ruhe.« Travis nahm ihn bei der Schulter. »Da ist keine dunkle Magie am Werk. Das ist bloß Feuerwerk.«
    »Feuerwerk?«
    Travis goss noch ein paar Drinks ein, dann verbrachte er mehrere Minuten damit, Durge alles zu erzählen, was er über Feuerwerk wusste, während der Ritter einen Sarsaparilla trank. Als Travis geendet hatte, strich sich Durge den Schnurrbart; er sah jetzt eher interessiert als alarmiert aus. »Also wird dieses Feuerwerk mit der gleichen Alchemie erschaffen, mit der man Kugeln herstellt und in den Minen Explosionen verursacht?«
    »Das ist richtig«, sagte Travis. »Man nennt es Schießpulver.«
    »Und dieses Feuerwerk wurde von den Männern aus der Domäne namens China hergebracht?«
    »Vermutlich. Dort stellen sie schon seit Jahrhunderten Feuerwerk her.«
    »Und die Menschen entzünden es, um den Gründungstag der Domäne zu feiern, in der wir uns aufhalten. Sie heißt Youssay. Ich weiß das, weil Sir Tanner mich die Hand auf ein Buch legen und schwören ließ, die Gesetze von Youssay aufrechtzuerhalten.«
    Travis grinste. »Das heißt USA. Ju-ess-äy. United States of America. Es ist der vierte Juli – der Tag, an dem wir unsere Unabhängigkeit von England erklärten. Die Leute feiern immer mit Feuerwerk.«
    Durge runzelte die Stirn. »Dinge explodieren zu lassen scheint eine seltsame Art und Weise zu sein, die gewonnene Souveränität zu feiern.«
    Lirith trat an die Bar, der grüne Taft knisterte.
    »Eine Pause?«, fragte Travis. Er und Lirith waren wegen des Feiertags früher gekommen. Die Spieltische waren bereits gut besucht.
    Die Hexe nickte. »Die Bank hatte eine ungewöhnliche Glückssträhne, also hielt ich es für besser, sie eine Weile ihre Wunden lecken zu lassen.«
    »Und Sie haben dem Glück nicht nachgeholfen, Mylady?«, fragte Durge.
    Lirith sah ihn entsetzt an. »Durge!«
    Travis grinste. »Hören Sie nicht auf ihn. Er hat heute nur dunkle Magie im Kopf.«
    Durge verschränkte die Arme und sah mürrisch aus. »Und ich behaupte trotzdem, dass in dieser Stadt etwas vorgeht.«
    »Da haben Sie nicht ganz Unrecht, mein guter Deputy«, sagte eine tiefe britische Stimme. »In dieser Stadt geschieht tatsächlich etwas Böses.«
    Niles Barrett trat an die Bar. Sein für gewöhnlich eleganter Anzug war leicht in Unordnung, die blutrote Weste wurde von einem schwarzen Streifen verunstaltet. Travis füllte ein Glas mit dem besten Brandy des Hauses und schob es ihm hin. Barrett trank einen Schluck und seufzte.
    »Meiner Meinung nach ist das ein verdammt schlechter Vorwand für einen

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