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Die letzte Rune 07 - Die schwarzen Ritter

Titel: Die letzte Rune 07 - Die schwarzen Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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nicht einfach dastehen und zusehen. Hatte er nicht genau das bei der letzten Wintersonnenwende gelernt? Die falsche Entscheidung zu treffen war besser, als nichts zu tun. Travis’ rechte Hand kribbelte, als er sie ausstreckte und anfing, eine Rune zu sprechen.
    Ein blendender Lichtblitz zuckte auf, begleitet von einem letzten Krachen, das lauter war als alle zuvor, die Luft im Saloon erschütterte und alle Anwesenden betäubte. Dann verblasste das Licht, und der Lärm verklang wie Donnergrollen. Die Parade auf der Elk Street war vorüber.
    Travis senkte die Hand, während sich in seinem Inneren Kälte breit machte. Sareth stand in der Mitte des Saloons, sein Kinn schwoll bereits dort an, wo ihn der Schlag getroffen hatte, auf seinem Gesicht lag ein Ausdruck der Verblüffung. Er hielt Murrays silbernen Revolver in den Händen, und Calvin Murray lag zu seinen Füßen. Der junge Mann starrte mit stumpfem Blick in die Höhe, seine Wangen waren nicht länger gerötet, sondern so weiß wie Asche. Blut sickerte aus dem Loch in seiner Brust in die Sägespäne auf dem Boden.
    Die Stille im Saloon wurde gebrochen, als die Umstehenden Worte des Entsetzens und der Wut ausstießen. Lirith war die Erste, in die Bewegung kam. Die Hexe kniete neben Murray nieder, berührte seine Stirn, schaute dann zu Sareth auf.
    »Er ist tot«, sagte sie gequält.
    Sareth schüttelte den Kopf, starrte den Revolver an. Travis konnte nicht verstehen, was er sagte. Möglicherweise waren es die Worte: Das kann nicht sein.
    »Geh von ihm weg, Jezebel!«, brüllte Ellis Lirith an und hob die Hand, als wollte er sie schlagen. Die Hexe erhob sich und stolperte auf die Bar und Travis zu.
    »So ist aus dem Dieb ein Mörder geworden«, sagte Gentry. »Wenn er es nicht bereits schon war.« Von allen Leuten in der Bar war er der Einzige, der nicht von dem Ereignis schockiert war. Stattdessen sah er irgendwie zufrieden aus. »Was werden Sie jetzt tun, Sheriff? Ich sage, üben wir hier und jetzt auf der Stelle Gerechtigkeit.« Er legte die Hand auf den Griff seines geholsterten Revolvers. Zustimmendes Gemurmel erscholl im Saloon, zusammen mit ein paar gemurmelten Kommentaren wie Killer und Er soll baumeln.
    Jetzt waren alle Blicke auf den Sheriff gerichtet. Tanner betrachtete den Toten mit einem scheinbar nachdenklichen Gesichtsausdruck. Schließlich nickte er und richtete den Blick auf Durge.
    »Mr. Dirk«, sagte er müde, »verhaften Sie Mr. Samson. Bringen Sie ihn ins Gefängnis. Wir werden ihn bis zur Verhandlung einsperren.«
    »Lyncht ihn jetzt!«, rief jemand im hinteren Teil des Saloons. Andere Rufe stimmten ihm zu, aber Tanner brachte sie alle mit einem strengen Blick zum Schweigen.
    »Ich sagte, bringen Sie ihn ins Gefängnis, Mr. Dirk. Der Bezirksrichter kommt in ein paar Wochen. Mr. Samson wird dann seinen Prozess kriegen.«
    Durge stieß einen tiefen Seufzer aus, dann trat er vor und nahm Sareth beim Arm. »Es tut mir Leid. Ich habe geschworen, Sir Tanner zu gehorchen.«
    Der Mournisch nickte. »Ich verstehe.«
    »Nein!«, stieß Lirith entsetzt aus. »Das können Sie nicht tun, Durge.«
    Tanner trat auf sie zu und sprach mit leiser Stimme. »Lassen Sie Mr. Dirk seine Pflicht tun, Miss Lily. Sie werden sehen, es ist zu seinem Besten. Wir haben genug Zeit, um die Dinge zu klären, bevor der Bezirksrichter kommt. Und im Augenblick ist das Gefängnis der einzige Ort in der Stadt, an dem Mr. Samson sicher ist. Wenn ich ihn nicht hinter Gitter stecke, werden sie ihn vor Sonnenaufgang hängen.«
    Travis wusste, dass Tanner Recht hatte. Weitere Männer kamen in den Saloon, lauschten den geflüsterten Erzählungen der anderen und richteten wütende Blicke auf Sareth.
    »Mir wird nichts geschehen, Beshala«, sagte Sareth und zwang sich ihretwegen zu einem Lächeln. »Ich bin sicher, dass Durge gut für mich sorgen wird. Sie wissen doch, wie gut er mit Maudies Katzen umgeht.«
    Der Embarraner schenkte der Hexe ein ernstes Nicken. »Sie haben mein Wort, dass ihm nichts geschieht.«
    Lirith presste die Lippen zusammen, sagte aber nichts. Travis kam um die Bar herum und nahm ihre zitternde Hand.
    »Bringen Sie Calvin Murrays Leiche zu Doc Svensson?«. wandte sich Tanner an Gentry.
    Gentrys blaue Augen waren so kalt wie immer. »Machen Sie sich wegen ihm keine Sorgen, Sheriff. Wir kümmern uns um unseren Jungen.«
    Seine Worte jagten Travis einen Schauder über den Rücken. Zwei Männer halfen Gentry und Ellis, Calvin Murrays schlaffen Körper aufzuheben, und

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