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Die letzte Rune 08 - Das Schwert von Malachor

Titel: Die letzte Rune 08 - Das Schwert von Malachor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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damit!«
    »Womit?«
    »Das wisst Ihr genau. Ihr lest meine Gedanken mit einem Zauber, nicht wahr?«
    »Nein, aber das könnten wir ausprobieren, wenn Ihr wollt. Ihr müsst nur wissen, ich habe diese Art von Zauber noch nie bei einem Menschen ausprobiert, nur bei Mäusen. Sie schienen immer nur an Käse zu denken. Das heißt, bis ihnen das Gehirn aus den Ohren tropfte. Und danach waren sie zu nichts mehr zu gebrauchen.«
    Der Spinnenmann wich mit offenem Mund vor ihr zurück.
    Sie verdrehte die Augen. »Das war ein Scherz.«
    »Nun, das ist aber nicht komisch«, sagte er verletzt. »Manche von uns hängen an ihrem Gehirn. Es bietet uns Stunden voller Freude und Unterhaltung, und wir ziehen es wirklich vor, es in unseren Köpfen zu behalten.«
    »Schön. Kein Gedankenlesen. Ich verspreche es.«
    »Gut. Ich bin froh, dass wir das geklärt haben. Und jetzt verratet Ihr mir vielleicht auch, warum Ihr gekommen seid. Es sei denn, Ihr wolltet mich nur ärgern, und in dem Fall könnt Ihr die Mission als vollen Erfolg werten.«
    Aryn trat einen Schritt vor. »Es geht um unsere Unterhaltung letztens.«
    »Und hier kommt der Teil mit der Erpressung.«
    »Nun, es war Euer Vorschlag.«
    Der Spinnenmann warf ihr einen mürrischen Blick zu. »Macht schon. Ihr raubt mir kostbare Zeit zum Herumschleichen und Spionieren. Welch lästigen Gefallen wollt Ihr dafür, dass Ihr meine Anwesenheit nicht dem König verratet und mein Kopf nicht auf eine Lanze aufgespießt wird?«
    Aryn konnte kaum glauben, dass sie die Worte wirklich aussprach. »Ich möchte, dass Ihr Königin Ivalaine überwacht.«
    Der Ärger verschwand aus der Miene des Spinnenmanns; er hob eine Braue. »Anscheinend habt Ihr Euch meine Lektion, wie wichtig es ist, seine Freunde auszuspionieren, zu Herzen genommen. Was wollt Ihr über die Königin wissen?«
    Aryn holte tief Luft. »Alles.«
    Minuten später ging Aryn zurück in die dichter bevölkerten Teile des Schlosses; sie fühlte sich nicht sehr wohl in ihrer Haut. Es war falsch, Aldeth zu bitten, Ivalaine zu verfolgen, aber es schien die einzige Möglichkeit zu sein. Ivalaine wusste etwas, das ihr schlimme Qualen bereitete. Es musste mit dem Schattenzirkel und seiner Ansicht über den Runenbrecher zu tun haben, da war sich Aryn sicher. Wenn sie Ivalaines Gedanken in Erfahrung bringen konnte, half ihr das möglicherweise, die richtige Entscheidung zu treffen. Trotzdem fühlte sie sich dabei nicht wohl. Trotz Aldeths Belehrung war sie eigentlich der festen Überzeugung, dass wahre Freunde einander nicht nachspionierten.
    »Hat es Spaß gemacht, mit Eurem kleinen Spion zu sprechen?«, fragte eine Stimme hämisch.
    Aryns Herz setzte einen Schlang lang aus. Er hatte keinen Nebelumhang, um vor ihren Augen verborgen zu bleiben, aber in diesem dunklen Korridor reichte seine schwarze Kleidung dafür so gut wie aus. Aryn war in Gedanken versunken mit gesenktem Kopf gegangen und hatte ihn nicht gesehen, bevor er sie ansprach.
    »Prinz Teravian!«, stieß sie hervor.
    Ein Lächeln trat auf sein Gesicht. Offensichtlich genoss er es, sie erschreckt zu haben. »Ihr werdet doch wohl nicht vor Angst umfallen, oder? Nicht, dass das nicht komisch wäre …«
    Ihre Wangen röteten sich. »Tatsächlich, Mylord? Zweifellos würdet Ihr noch lauter lachen, wenn ich mir den Kopf aufschlagen und bluten würde. Nun, sobald Ihr mein Gemahl seid, könnt Ihr mich so viel herumkommandieren, wie Ihr wollt. Ich kann ja für Euch Purzelbäume schlagen, so oft Ihr wünscht. Vielleicht würde es der Prinz ja vorziehen, wenn ich bei unserer Trauung kein Hochzeitsgewand trage, sondern ein Narrenkostüm.«
    Er verschränkte die Arme und lehnte sich gegen die Wand. »Ihr Götter, ich habe doch bloß einen Witz gemacht, Aryn. Habt Ihr überhaupt keinen Sinn für Humor? Ihr Hexen seid wirklich ein mürrischer, humorloser Haufen, nicht wahr? Ich verstehe nicht, wie Lirith eine von Euch sein kann. Sie weiß wenigstens, wie man lacht.«
    Aryns Wut verrauchte. Vielleicht hatte Teravian Recht. Es würde ihr nicht schaden, etwas mehr zu lachen. »Vielleicht würde es helfen, wenn Ihr bessere Witze macht.«
    Das ließ ihn ein Schnauben ausstoßen, aber er sagte nichts.
    Nun, da Aryn sich wieder gefangen hatte, wurde ihr erst die Bedeutung der ersten Worte des Prinzen bewusst. Sie verspürte einen Stich der Furcht in ihrem Herzen. »Was war das mit einem Spion?«
    »Versucht erst gar nicht, Euch dumm zu stellen. Ich habe gesehen, wie Ihr Euch mit ihm unterhalten habt.

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