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Die letzte Rune 08 - Das Schwert von Malachor

Titel: Die letzte Rune 08 - Das Schwert von Malachor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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Der Spion aus Perridon.«
    »Wie …?«
    »Das war leicht. Ich wusste, dass Ihr diesen Teil des Schlosses besuchen würdet. Also habe ich in einem Alkoven gewartet, bis Ihr vorbeigegangen seid. Es war nicht schwer, Euch hinterherzuschleichen, ohne bemerkt zu werden. Ihr habt mehr als genug Krach für uns beide gemacht, also hat der Spion gar nicht bemerkt, dass ich auch da war.«
    Aryn verspürte wachsende Empörung in sich aufsteigen. »Ich bin nicht laut«, sagte sie und zuckte zusammen, als ihre Stimme durch den Korridor hallte.
    »Wie Ihr meint«, erwiderte er und grinste.
    Aryn wandte sich ab; ihre Gedanken rasten. Das war schlimm. Dem Prinzen machte nichts mehr Spaß, als ihr Ärger zu machen. Was, wenn er Boreas von ihrem Treffen mit Aldeth erzählte? Wie sollte sie dem König erklären, dass sie einen Spion in seinem Schloss entdeckt, es aber nicht für nötig gehalten hatte, ihn darüber zu informieren? Und noch schlimmer, was, wenn er Ivalaine über ihren Wunsch aufklärte, sie von einem Spion überwachen zu lassen? Ivalaine hatte Teravian jahrelang aufgezogen. Und auch wenn sich Aryn nicht sicher war, ob die beiden sich nahe standen, so verspürte er doch sicherlich eine gewisse Loyalität zu ihr.
    Sie konnte Teravians Blick spüren. Sie drehte sich um und suchte nach Worten, irgendetwas, das ihn überzeugen würde, sie nicht zu verraten.
    Es war zu spät. Schritte hallten den Korridor entlang. Aryn suchte nach einem Versteck, aber bevor sie sich bewegen konnte, erfüllten sich ihre schlimmsten Befürchtungen und Lord Farvel bog um die Ecke.
    »Lady Aryn, da seid Ihr ja!«, sagte der alte Seneschall. »Und Prinz Teravian, Ihr seid auch da. Ein schöner Anblick. Schön zu sehen, dass ihr beiden euch versteht.«
    Teravian zog eine Grimasse. »Oh, wir verstehen uns schon. So wie ein Wiesel und ein …«
    Aryn setzte sich schnell in Bewegung, bevor der Prinz seine Analogie vollenden konnte. »Guten Tag, Lord Farvel. Kann ich Euch irgendwie helfen?«
    »Mylady, genau das Gegenteil trifft zu.« Der Seneschall schlug die Hände zusammen. »Seit Prinz Teravians glücklicher Ankunft hatte ich keine Gelegenheit, mit Euch zu sprechen. Jetzt, da er hier auf Calavere ist, bin ich sicher, Ihr könnt es kaum erwarten, mit der Hochzeitsplanung zu beginnen. Das Fest der Erneuerung wird schneller da sein, als Ihr glaubt, und ich würde gern mit den Vorbereitungen beginnen. Ich habe mich gefragt, ob Ihr Euch schon für etwas entschieden habt, was Ihr mir gern sagen würdet?«
    Teravian stieß sich von der Wand ab, ein schmales Lächeln auf dem Gesicht. »Oh, ich habe da etwas, was ich Euch gern sagen möchte. Wisst Ihr, Lady Aryn hat schon einen Plan geschmiedet, und ich glaube, jeder im Schloss wird ihn gern hören wollen.«
    Farvel legte den Kopf schief und hielt dem Prinzen sein gutes Ohr entgegen. Panik drohte Aryn zu übermannen. Sie rang nach Luft, suchte verzweifelt nach Worten, aber sie war zu langsam. Teravian kam ihr zuvor.
    »Anscheinend möchte Lady Aryn …« Der junge Mann zögerte, dann warf er Aryn einen verstohlenen Blick zu. »Anscheinend möchte Lady Aryn, dass bei ihrer Hochzeit Orange die Hauptfarbe ist. Ist das klar, Mylord? Alles soll in Orange gehalten sein.«
    Der Seneschall nickte eifrig, sein weißes Haar flatterte. »Ja, Euer Hoheit. Wenn Ihre Hoheit es wünscht, dann soll es Orange sein. Ich werde die Färber sofort an die Arbeit stellen. Wir werden meterweise Orange haben. Danke, Euer Hoheit.«
    Anscheinend im höchsten Maße erleichtert, endlich etwas zu tun zu haben, verneigte sich Farvel steif vor ihnen und humpelte dann den Korridor entlang, bis er aus ihrer Sicht verschwand.
    Aryn starrte hinter dem Seneschall her; sie konnte kaum glauben, was gerade passiert war.
    »Nun, wollt Ihr mir nicht danken?«
    Sie zwang sich, sich auf den Prinzen zu konzentrieren. »Warum?«, war alles, was sie hervorbrachte.
    Er schaute sie finster an. »Bedankt man sich für gewöhnlich nicht bei der Person, die einem gerade einen Gefallen getan hat? Oder sind Hexen bequemerweise von solchen Höflichkeiten befreit?«
    »Nein, Euer Hoheit. Ich meine, ja. Natürlich danke ich Euch, aus der Tiefe meines Herzens. Was Ihr getan habt, es …« Sie holte tief Luft und zwang sich, mit dem Herumstottern aufzuhören. »Es ist nur, ich verstehe nicht, warum Ihr es getan habt. Ich wusste nicht, dass ihr etwas so …«
    »Dass ich etwas Nettes tun kann?« Er wandte sich ab und schaute aus einem Fenster. »Ich bin nicht

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