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Die letzte Rune 08 - Das Schwert von Malachor

Titel: Die letzte Rune 08 - Das Schwert von Malachor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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böse. Ich weiß nicht, warum jeder das von mir glaubt.«
    »Vielleicht solltet Ihr gelegentlich mal etwas anderes als Schwarz tragen.«
    Er sah sie überrascht an. »Genau das hat sie auch gesagt.«
    »Wer?«
    »Lirith.« Er verschränkte die Arme. »Wir haben uns unterhalten, am letzten Abend Eures Aufenthalts auf Ar-Tolor. Sich mit ihr zu unterhalten hat Spaß gemacht, mehr Spaß, als ich seit Jahren hatte. Sie ist die Einzige, die ich je kennen gelernt habe, die mich nicht wie einen Gegenstand oder wie eine Art Ungeheuer behandelt hat. Sie versprach, sich wieder mit mir zu unterhalten. Aber ich wusste, dass es nicht dazu kommen würde. Ich wusste, sie würde verschwinden, und das tat sie auch.«
    Seine Worte verblüfften Aryn aus zwei Gründen. Einmal leuchtete ein warmes Licht in Teravians Augen, während er sprach, und in seine Stimme stahl sich eine Sanftheit, die sie dort noch nie zuvor gehört hatte. Seine Miene entspannte sich, und ein leises Lächeln umspielte seine Lippen, das nicht spöttisch, sondern sehnsuchtsvoll war.
    Bei Sia, er ist in sie verschossen. In Lirith. So hat er noch nie zuvor über eine andere Person gesprochen. Darum fängt er auch immer wieder von ihr an.
    Es hätte süß und amüsant sein können. Schließlich war Lirith wunderschön, sowohl im Körper als auch im Geist; es war kaum eine Überraschung, dass sich ein junger Mann Hals über Kopf in sie verliebte. Und dass Teravian solche Gefühle für jemanden entwickeln konnte, war tröstlich. Aryn hatte befürchtet, dass er unfähig war, überhaupt etwas für jemanden empfinden zu können. Aber etwas anderes an seinen Worten hatte sie stutzen lassen.
    Ich wusste, sie würde verschwinden  …
    Das war unmöglich. Ein Junge mochte Spuren des Talents in sich tragen, aber kein Mann. Und auch wenn Teravian gerade erst achtzehn geworden war, hatte er, den Schatten auf seinem Kinn und der tiefen Stimme nach zu urteilen, die Kindheit hinter sich gelassen. Sie musste sich irren. Trotzdem stellte sie die Frage.
    »Woher wusstet Ihr es, Mylord? Ihr habt gesagt, Ihr wusstet, dass Ihr mich in diesem Teil des Schlosses finden würdet. Aber ich habe niemandem gesagt, wo ich hingehe, und ich glaube auch nicht, dass mich jemand gesehen hat. Woher also wusstet Ihr, dass ich hier vorbeigehe?«
    Er runzelte ärgerlich die Stirn. »Keine Ahnung. Ich wusste es eben. Warum fragt ihr mich immer solche Dinge? Ivalaine. Tressa. Selbst Lirith. Nun, ich habe genug davon, in Ordnung? Ich bin kein Insekt, das ihr an einer Tafel aufspießen und nach Lust und Laune untersuchen könnt.«
    Aryn fand seine Erwiderung aufschlussreich. Zuerst bedeutete sie, dass anderen einschließlich der Königin ähnliche Vorfälle aufgefallen waren. Also war es nicht das erste Mal, dass Teravian etwas wusste, das er nicht hätte wissen dürfen. Und seinem defensiven Tonfall nach zu schließen, war zweitens klar, dass er sich durchaus bewusst war, dass sie da etwas auf der Spur waren, und es machte ihm Angst.
    Und warum auch nicht? Wenn es stimmt, wenn er wirklich einen Funken der Sicht hat, dann ist er anders als fast alle anderen Männer. Und wer will schon anders als alle anderen sein? Selbst du hast deinen rechten Arm die meiste Zeit deines Lebens versteckt.
    Vielleicht fand sie ja eine Möglichkeit, das Thema bei Mirda zur Sprache zu bringen; möglicherweise war die ältere Hexe bereit, das mit ihr zu diskutieren.
    »Es tut mir Leid, Mylord«, sagte sie. »Es stand mir nicht zu, Euch zu bedrängen. Ich danke Euch nochmals für das, was Ihr heute für mich getan habt. Ich werde … ich werde es nicht vergessen, wenn wir verheiratet sind.«
    Er verschränkte wieder die.Arme. »Wenn wir verheiratet sind. Das klingt so lächerlich. Ich halte das für einen schlechten Scherz. Die Götter wissen, dass mein Vater keine anderen machen kann. Aber es ist die Realität, oder?«
    Wieder entschied Aryn, die Beleidigung zu ignorieren. So wie sie am gestrigen Tag auf ihn im Großen Saal reagiert hatte, verdiente sie ein paar spitze Bemerkungen. »Wir sollten besser gehen«, sagte sie. »Das Essen wird bald aufgetischt, und Ihr wisst, dass es Euer Vater hasst, wenn Mitglieder seines Hofes sich verspäten.«
    Sie streckte den linken Arm aus. Er starrte sie verständnislos an, aber nachdem sie ihm einen bedeutsamen Blick zugeworfen hatte, verschränkte er unbeholfen seinen Arm mit ihrem und führte sie den Korridor entlang.
    »Übrigens«, sagte sie unterwegs, »ich verabscheue Orange von ganzem

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