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Die letzte Rune 08 - Das Schwert von Malachor

Titel: Die letzte Rune 08 - Das Schwert von Malachor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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brechen und einen Spalt in der Welt zu öffnen. Glaubt mir, guter Mann, das ist etwas, das Ihr lassen solltet. Direkt jenseits der Grenzen der Welt lauern alle möglichen schrecklichen und namenlosen Dinge. Sie sind da schon seit Ewigkeiten und warten nur auf die Gelegenheit, hereinkommen zu können.«
    Travis sah Durge und Lirith an. »Wir müssen zum Schwarzen Turm der Runenbrecher. Wenn die Rune der Zeit irgendwo ist, dann dort …«
    Er hielt inne.
    Oben ertönte das gedämpfte Geräusch zersplitternden Glases. Alle schauten auf. Ein dumpfes Dröhnen folgte, dann wieder ein Klirren.
    »Bei Vesta, das hört sich nicht gut an«, sagte Jack.
    Durge war bereits auf den Füßen und ging auf die Treppe zu. Travis eilte hinter ihm her.
    »Lirith«, rief er über die Schulter. »Passt auf Jack auf.«
    Die Hexe nickte. Jack streichelte nervös Miss Guenivere, denn die kleine Katze war bei dem Lärm auf seinen Schoß gesprungen.
    Travis folgte Durge die Treppe hinauf. In der Pension herrschte wieder Stille. Travis wünschte sich, er hätte sein malachorianisches Stilett, aber es lag in seinem Zimmer. Und Durge hatte nur seinen ungeladenen Revolver.
    Sie kamen in den Flur des zweiten Stocks. Alle Türen waren geschlossen. Durge öffnete die Tür zu Liriths Raum, aber da war nichts. Dann öffnete der Ritter die Tür zu dem Zimmer, das er sich mit Travis teilte.
    Nachtluft wehte ihnen kühl in die Gesichter. Glas knirschte unter ihren Stiefeln; das Fenster war eingeschlagen worden. Man hatte die Betten umgekippt, die Kommodenschubladen lagen herausgerissen auf dem Boden.
    Durge schaute aus dem Fenster. »Anscheinend ist der Dieb weg.«
    Travis sah sich um. Es schien nichts zu fehlen. Der Beutel mit dem Geld, das sie angespart hatten, befand sich noch immer in der Kommode. Also was hatte der Dieb gesucht?
    Durge musste denselben Gedanken gehabt haben. Wie ein Mann wandten sie sich den Deckenbalken zu. Dann kam Bewegung in sie. Durge holte einen Stuhl, und Travis sprang mit einem Satz darauf, streckte die Hand aus und tastete den Balken ab.
    Seine Finger stießen ins Leere. Er suchte noch ein paar Augenblicke lang, aber in seinem Herzen kannte er die Wahrheit, und Durges Gesichtsausdruck nach zu urteilen der Ritter ebenfalls. Plötzlich drehte sich alles um Travis, und der Schwindel war so stark, dass er gestürzt wäre, hätte Durge ihn nicht gehalten.
    »Das Tor-Artefakt ist verschwunden«, sagte er.

20
    Der Morgen brachte Helligkeit, aber keinen Trost. Travis, Lirith, Durge und Jack saßen in grimmigem Schweigen am Esstisch. Die anderen Mieter waren zur Arbeit in die Minen gegangen, und dem Geklapper des Geschirrs und dem Husten nach zu schließen, das durch die Tür drang, waren Maudie und Liza in der Küche.
    Als die Großvateruhr im Wohnzimmer drei geschlagen hatte, waren sie endlich zu Bett gegangen, nachdem Travis und Durge das zerbrochene Glas in ihrem Zimmer weggeräumt und das Fenster verrammelt hatten. Lirith hatte einen Zauber um das Bluebell gewebt, der sie alarmieren würde, sollte jemand versuchen einzudringen, aber nicht einmal Durge hatte daran geglaubt, dass der Zauberer in dieser Nacht noch einmal zurückkehren würde. Der Scirathi hatte alles bekommen, weswegen er gekommen war.
    Oder doch nicht? Travis schob die Hand in die Tasche und spürte den Skarabäus. Ohne das in dem Schmuckstück befindliche Blut war das Tor wertlos. Woraus folgert, dass er zurückkommen wird. Der Zauberer wird nicht aufhören, bis er das Tor-Artefakt und den Skarabäus hat.
    Lirith runzelte die Stirn. »Ist der Kaffee zu stark, Travis?«
    Er musste das Gesicht verzogen haben. »Ich glaube nicht, dass das heute überhaupt möglich wäre.«
    Lirith nickte und nahm einen Schluck aus der Tasse. Travis bezweifelte, dass einer von ihnen den Rest der Nacht ein Auge zubekommen hatte. Liriths Augen wiesen dunkle Ringe auf, und Durges Gesicht war noch schwermütiger als sonst.
    Nur Jack schien guter Laune zu sein. Die graue Färbung seiner Haut war verschwunden, seine Wangen waren rosig, und seine Augen funkelten lebendig. Was nicht überraschend war. Jack hatte sich seit Travis’ Eintreffen im Jahr 1887 krank und schwach gefühlt; seine Macht als Runenmeister war Tausende von Meilen über einen Ozean gedehnt worden. Aber jetzt saß Travis nur wenige Meter weit weg.
    »Ich muss sagen, Travis«, sagte Jack und kaute an einem dick mit Marmelade bestrichenen Toast, »ich hatte nicht die geringste Idee, womit ich mich in Castle City

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