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Die letzte Rune 08 - Das Schwert von Malachor

Titel: Die letzte Rune 08 - Das Schwert von Malachor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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floss. Amún wurde zur Wüste, und die Überlebenden flohen. Aber das Blut der Macht blieb im Boden haften. Und der Boden wurde zu Staub. Der Staub verteilte sich über die ganze Welt, und die Menschen atmeten ihn im Verlauf der Jahrhunderte ein und aßen ihn und nahmen ihn Körnchen für Körnchen auf.«
    Lirith sah ihn staunend an. »Aber was hat er mit den Menschen gemacht?«
    »Ich nehme an, er verlieh ihnen die Macht zu glauben.« Jack ließ den Skarabäus auf die andere Hand krabbeln. »Natürlich hätte eine Person allein niemals genug von dem Staub einatmen können, um etwas zu erreichen. Auch kein Dutzend Leute, nicht mal hundert. Aber wenn Tausende zusammenkamen und an dasselbe glaubten … nun, meine Liebe, dann geschah Magie.«
    Langsam verstand Travis. »Also wenn genug Leute an einen Gott glaubten, dann wurde der Gott real.«
    »In gewisser Weise«, sagte Jack. »Obwohl ich glaube, dass es etwas komplizierter ist. Weißt du, das Mysterium eines jeden dieser Kulte berichtet, wie ein Mann oder eine Frau zur Göttin transformiert wurde. Ich glaube, diese Menschen müssen irgendwie anders gewesen sein. Vielleicht waren sie anfälliger für den alten Staub, oder nahmen mehr davon auf. Leute wie König Vathris und die junge Jägerin Yrsaia.«
    Und Melia, dachte Travis, die der Vermählung mit einem Tyrannen entging, indem sie den Mond heiratete.
    Das goldene Insekt blieb auf Jacks Fingerspitze hocken. »Das Blut der Mysterien ist genau hier in meiner Hand«, sagte er leise. »Und es ist in jedem von uns und wartet nur darauf, zu etwas Wunderbarem zu werden, wenn wir nur daran glauben können.«
    Travis verspürte ein Kribbeln am ganzen Körper. Er sah Lirith und Durge an, aber die Hexe schien in ihren Gedanken versunken zu sein, und der Ritter schaute auf seine knorrigen Hände. Travis ließ den Skarabäus wieder auf seine Handfläche spazieren.
    »Jack, da gibt es etwas, das wir wissen müssen – besteht die Möglichkeit, dass wir in unsere eigene Zeit zurückkehren können?«
    »Warum, gefällt dir die hier nicht?«
    Travis biss sich auf die Lippe. »Sie ist prima. Es ist nur nicht unsere, das ist alles. Es gibt Menschen, die uns vermissen werden.« Vor seinem inneren Auge tauchte ein großer blonder Mann mit einem strahlenden Lächeln auf. Aber dann verwandelte sich das Bild in eine Frau mit goldenen Augen, bevor es wieder den Mann zeigte. »Bitte.«
    »Nun, das ist eigentlich ganz einfach. Du bist ein Runenmeister, Travis. Und ein guter, möchte ich hinzufügen, da du meine Fähigkeiten übernommen hast. Du musst nur die Rune der Zeit brechen.«
    »Und wo finde ich die Rune der Zeit?«
    »Du hast keine?«
    »Sind mir gerade ausgegangen«, sagte Travis durch die zusammengebissenen Zähne.
    »O je«, sagte Jack. »Die war immer schwierig herzustellen. Man brauchte eine stattliche Anzahl von uns, um sie zu binden, darum hatten wir nie viele davon. Lass mich nachdenken.« Er klopfte sich gegen die Schläfe. »Das ist alles so lange her – nach siebenhundert Jahren können die Dinge etwas verschwommen werden. Und nicht lange nach unserer Flucht aus Malachor habe ich den Stein dazu benutzt, um herzukommen. Aber ich habe mal mit einer Gruppe Lehrlinge gesprochen, die sich für die Kunst des Runenbrechens interessierten. Sie haben mir erzählt, sie würden an der westlichen Spitze der Fal Sinfath einen Turm erbauen. Sie besaßen eine Menge Artefakte. Ich bin mir ziemlich sicher, dass eine gebundene Rune der Zeit dabei war. Du könntest zu ihrem Turm gehen.«
    »Zum Schwarzen Turm der Runenbrecher?«, sagte Travis, und Lirith warf ihm einen überraschten Blick zu.
    »Waren sie nicht böse?«, meinte die Hexe. »Die Runenbrecher. Haben sie nicht Dinge zerstört?«
    Jack runzelte die Stirn. »Also wirklich, meine Liebe, ich finde, gerade eine Tochter Sias sollte wissen, dass es ohne Ernte keine Aussaat geben kann, und keine Schöpfung ohne Zerstörung.«
    Lirith schwieg, aber Travis konnte ihren durchdringenden Blick noch immer fühlen.
    »Ist es nicht gefährlich, Runen zu brechen?«, wollte Durge wissen.
    »O ja«, sagte Jack aufgeregt. »Ziemlich gefährlich. Die Lehrlinge, die ich da getroffen habe, die, die den Turm bauen und das Runenbrechen studieren wollten, hatten ein paar Artefakte von schrecklicher Macht, die hochgradig gefährlich waren. Eigentlich ist es ein Wunder, dass sie nichts Schreckliches angerichtet haben.«
    Durge runzelte die Stirn. »Zum Beispiel?«
    »Sagen wir, die Rune des Himmels zu

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