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Die letzte Rune 09 - Das Tor des Winters

Titel: Die letzte Rune 09 - Das Tor des Winters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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war noch immer glatt – sie war in den Flammen von Krondisar verbrannt und neu entstanden –, aber langsam bildeten sich neue Linien. War das sein Schicksal, noch einmal heranzuwachsen? Er war sich Liriths Blick deutlich bewusst.
    »Es tut mir Leid, Travis«, sagte Sareth besorgt. »Ich habe nicht nachgedacht. Ihr wisst, dass ich damit nichts Böses sagen wollte. Es ist bloß ein Kartenspiel.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Ich hoffe bloß, dass es auch stimmt. Ich hoffe, dass ich kein Schicksal habe.« Er konnte es nicht lassen, er warf Lirith einen Blick zu. Teilte die Hexe Aryns Ansicht? Oder hatte sie Königin Ivalaine bereits einen Brief geschrieben und ihr mitgeteilt, dass er auf Calavere war?
    »Ich glaube, ich lasse uns Maddok aus der Küche bringen«, sagte sie und legte ihre Stickerei zur Seite.
    Tira lachte und tanzte vor dem Feuer. Travis tastete nach dem Eisenkästchen, das in seinem Wams steckte. Er konnte sie dort spüren, wie sie dort lauerten, reglos und doch begierig darauf, freigelassen zu werden. Er wagte es nicht. Wenn er das Kästchen öffnete, würden die Phantomschatten das Leuchten ihrer Magie sehen; sie würden wissen, dass er sich hier aufhielt.
    Nach dem Angriff der Feydrim hatte er bereits befürchtet, dass die Diener des Fahlen Königs seinen Aufenthaltsort kannten. Erst als Beltan den Angriff als Attentat bezeichnet hatte, war ihm die Wahrheit klar geworden. Die Feydrim waren nicht hinter ihm her gewesen; sie hatten es auf König Boreas abgesehen. Welch besseren Plan konnte es geben, um Calavan ins Chaos zu stürzen? Sie mussten ungesehen durch die Bresche in der Mauer gekommen sein. Es war alles ein Teil des Plans, die Domänen in Aufruhr zu versetzen.
    Nur dass Duratek die Zerstörung der Schlosstürme in die Wege geleitet hatte, und nicht der Fahle König.
    »Duratek ist mit dem Fahlen König verbündet«, sagte Grace an diesem Abend beim Abendbrot, als Travis diesen Gedanken aussprach. »Ich habe es schon eine Weile vermutet, und das bestätigt es nur.«
    »Aber sie haben es doch auf Eldhs Ressourcen abgesehen, sie wollen einen Profit erzielen.«
    Grace schüttelte den Kopf. »Ich glaube, das ist nur ein erfreulicher Nebeneffekt. Sie wollen ein Tor öffnen, um Mohg dabei zu helfen, nach Eldh zurückzukehren, das ist der eigentliche Grund für ihr Handeln.«
    »Ich glaube, Ihr habt Recht«, sagte Sareth. Er und Lirith saßen eng beieinander. »Der Zauberer, der mich in Castle City gefangen hielt – seinesgleichen sind uralte Feinde der Mournisch, und als ich mich in seiner Gewalt befand, da konnte er nicht widerstehen und prahlte. Er hat gesagt, die Scirathi seien mit Leuten von der Welt Erde verbündet, dass diese Leute ein Tor öffnen wollten, um ihren Meister nach Eldh zurückkehren zu lassen. Zwar hat er Mohg nicht mit dem Namen genannt, aber es kann sich nur um ihn handeln.«
    Lirith berührte Sareths Hand. »Aber warum haben sich die Zauberer mit diesem Duratek verbündet?«
    Sareth ergriff ihre Hand. »Man hat ihnen Informationen über Morindu die Finstere versprochen. Meine Ahnen haben ihre eigene Stadt zerstört, sie unter dem Sand von Armin begraben, statt den Scirathi die Geheimnisse ihrer Magie zu überlassen. Der Zauberer hat mir erzählt, dass ihre Belohnung für die Hilfe der Schlüssel zur Auffindung von Morindu der Finsteren sein wird.«
    Lirith schüttelte den Kopf. »Aber du hast doch gerade gesagt, dass Morindu seit Urzeiten verschollen ist. Wer könnte ihnen verraten, wo es stand?«
    »Shemal«, sagte Melia und ballte die kleine Hand zur Faust. »Das alles trägt ihr Zeichen. Und ich habe vor nicht langer Zeit ihre Anwesenheit in der Nähe gespürt.«
    »Aber woher sollte diese Shemal wissen, wo Morindu die Finstere zu finden ist?«, wollte Sareth wissen.
    Melia seufzte. »Shemal ist eine Nekromantin, kein Mensch. Einst war sie eine Göttin des Südens, so wie ich auch, aber Morindu ging lange vor unserer Zeit unter. Ich vermute, sie hat die Zauberer einfach angelogen, damit sie das tun, was sie verlangt.«
    Travis staunte – nicht so sehr über die neuen Informationen, sonder eher über die Tatsache, dass er es nicht früher erkannt hatte. Er schenkte Grace ein unsicheres Grinsen. »Du und dein logischer Verstand.«
    »Sei nicht zu beeindruckt.« Sie starrte in ihren Weinpokal und senkte die Stimme so weit, dass allein er sie verstehen konnte. »Wäre ich so schlau, wäre mir eine Möglichkeit eingefallen, Falken davon abzubringen, mich zu bitten,

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