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Die letzte Rune 10 - Der Runenbrecher

Titel: Die letzte Rune 10 - Der Runenbrecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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Außer Mirda hast du keinem davon erzählt, und sie ist noch immer auf Calavere.
    Sie griff in die Tasche. Neben der Rune der Hoffnung lag ein anderer Gegenstand, den sie aus Calavere mitgebracht hatte: das Fläschchen mit dem Gift, das Mirda ihr gegeben hatte.
    Durge drehte sich um. Auf seinem zerklüfteten Gesicht zeichneten sich Schmerzen ab. Grace streckte die Hand nach ihm aus.
    »Durge, was ist?«
    »Etwas naht heran«, sagte er. »Ich kann es fühlen.«
    Der Hall eines Signalhorns durchschnitt die kalte Luft, dann waren sie und Durge in Bewegung. Sie hielten sich nicht mit der Leiter auf. Er senkte sie mit starken Armen zu Boden, dann sprang er in die Tiefe. Er landete mit einem Grunzen, und seine Knie ächzten, als er sich erhob, aber er winkte Graces besorgten Blick ab.
    »Wir müssen Tarus und Paladus finden.«
    Sie fanden den Ritter und den Kommandanten an der Vorderseite der Festung. Aldeth und Meister Graedin waren bei ihnen.
    »Was ist?«, stieß Grace keuchend hervor.
    »Wir konnten sie schließen, Euer Majestät«, sagte Graedin mit aschfahlem Gesicht. »Aldeth drängte sie zurück, und ich sprach die Runen, bevor einer von ihnen eindringen konnte.«
    Sie ergriff seine Schultern hart. »Bevor wer eindringen konnte?«
    »Die Feydrim«, sagte Aldeth. Aus einem Kratzer an seiner Wange sickerte Blut. »Tausende von ihnen. Wir hätten sie kommen sehen müssen, aber es war so dunkel wegen dem Rauch, dass wir es nicht sehen konnten.«
    Ihre Worte ergaben keinen Sinn. »Ihr konntet was nicht sehen?«
    »Das Runentor, Euer Majestät. Es ist geöffnet.«
    Durge sah Grace ernst an. »Der Fahle König kommt«, sagte er.

9
    Deirdre legte den Hörer auf und betete zum Großen Geist, dass sie gerade das Richtige getan hatte.
    Das ist es. Du hast ein Versprechen gegeben – keine Geheimnisse mehr.
    Der geheimnisvolle Sucher – ihr mysteriöser Helfer – hatte gesagt, dass es von entscheidender Bedeutung war, dass niemand von ihrer Ankunft erfuhr. Aber Deirdre konnte das allein nicht schaffen, und obwohl sie noch immer nicht wusste, ob sie Anders vertrauen konnte, irgendjemandem musste sie trauen.
    »Er ist unterwegs«, sagte sie zu Vani und Beltan.
    »Ihr neuer Partner?«, erwiderte Vani. Sie stand am Fenster und behielt die Nacht im Auge.
    »Ja.« Deirdre zwang sich zum Weiteratmen. »Sobald Anders hier ist, könnt ihr uns alles erzählen.«
    Beltan klopfte auf der Fernbedienung herum. »Beim Blut des Stiers, wie funktioniert das Ding?«
    Trotz ihrer Furcht musste Deirdre lächeln. Sie setzte sich neben Beltan auf das Sofa und nahm ihm die Fernbedienung ab. »Fernsehen gefällt Ihnen also?«
    In Beltans grüne Augen trat ein Leuchten. »Ich habe einem davon in der Herberge zugesehen, in der wir untergekommen waren, während Vani die Stadt nach Ihnen durchsuchte. Es zeigte die erstaunlichsten Dinge.«
    Deirdre schaltete den Apparat ein, und Beltan beugte sich vor. Er schien alles auf dem Bildschirm faszinierend zu finden, vor allem die Werbespots. Sein Mund öffnete sich entsetzt, als eine Frau Rotwein auf dem Teppich verschüttete, dann lachte er, als sie ein Reinigungsspray benutzte, um den Flecken zu entfernen.
    »Ist sie eine Hexe?«, fragte er.
    Deirdre lachte. »Nicht unbedingt.« Sie ging in die Küche und kam mit drei Flaschen Bass Ale zurück. Sie gab Vani eine, dann setzte sie sich wieder neben Beltan und stellte die Flaschen auf den Wohnzimmertisch. Er hatte die Fernbedienung hingelegt; anscheinend war er auf eine Wiederholung der alten Serie CHiPs gestoßen.
    »Und, was machen Ponch und Jon?«
    Beltan nahm einen Schluck Bier. »Ihnen ist gerade ein Dieb entkommen. Aber sie sind sehr schnell auf ihren – wie heißen die Dinger noch mal? – Motorrädern. Ich habe das Gefühl, dass sie ihn bald fangen werden.«
    »Ich habe das Gefühl, dass Sie da Recht haben.«
    Beltan nahm noch einen Schluck aus der Flasche und seufzte. »Mit Fernsehen und so gutem Bier, warum sollte ein Mann da jemals etwas anderes tun wollen?«
    Deirdre schnitt eine Grimasse. »Viele tun ja auch nichts anderes.«
    »Aber wir können nicht hier sitzen bleiben.« Beltans Miene war plötzlich ernst. Er stellte die leere Flasche ab und schaltete den Fernseher aus. »Wir müssen Travis finden. Sofort.«
    Bevor Deirdre etwas erwidern konnte, wandte sich Vani vom Fenster ab.
    »Jemand kommt.«
    Es war Anders. Deirdre erkannte den breiten Umriss seiner Silhouette. Sekunden später klopfte es an der Tür. Sie öffnete, und Anders

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