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Die letzte Rune 10 - Der Runenbrecher

Titel: Die letzte Rune 10 - Der Runenbrecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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sie also nicht nach Denver und finden Mister Wilder allein?«
    »Das haben wir versucht.« Vani sah Deirdre an. »Als wir das Tor-Artefakt aktivierten, wollten wir ein Tor nach Denver erschaffen. Aber es … ist etwas geschehen.«
    »Was denn?«
    Die T'gol stützte das Kinn auf. »Ich bin mir noch immer nicht sicher. Es war, als ob es da eine Art von … Widerstand geben würde. Wir wären beinahe im Nichts verloren gegangen. Im letzten Augenblick konnte ich mir ein neues Ziel vor Augen rufen – diese Stadt, London. Während meiner drei Jahre auf der Erde habe ich sie einmal besucht. Das Tor reagierte auf meinen neuen Befehl, und wir fanden uns hier wieder.«
    »Also kann dieses Tor-Dingsbums Sie überall hinbringen, was Sie sich vorstellen können?«, sagte Anders. »Verflixt erstaunlich. Aber warum haben Sie London gewählt?«
    Deirdre sah Vani an. »Sie wussten, dass sich hier die Sucher befinden, oder?«
    Vani nickte. »Während meiner Zeit auf der Erde habe ich von den Suchern erfahren. Ihnen stehen Werkzeuge zur Verfügung, die uns bei unserer Suche nach Travis Wilder helfen könnten. Es war meine Hoffnung, dass Sie uns helfen würden, Deirdre Falling Hawk, also habe ich die Stadt nach Ihnen abgesucht. Ich habe ein paar Tage gebraucht, aber ich fand den Standort der Sucher-Basis. Danach ging es bloß noch darum, Ihnen hierher zu folgen.«
    Anders hob die Hand. »Also gut, ich will mal einen Augenblick lang glauben, dass böse Götter Duratek bei der Übernahme von Eldh helfen und dass nur Travis Wilder sie aufhalten kann. Aber woher wollen Sie überhaupt wissen, dass er in Denver ist?«
    »Darum.« Beltan griff nach seinem Mantel – den er aufs Sofa geworfen hatte –, zog etwas heraus und warf es auf den Tisch. »Das haben wir hier in einem Laden gekauft.«
    Es handelte sich um eine Ausgabe der gestrigen Denver Post. Deirdre nahm sie mit zitternden Händen. Bei der Schlagzeile ging es darum, dass der Konsum der illegalen Droge Electria epidemische Ausmaße angenommen hatte, vor allem bei jungen Leuten, aber Deirdre las den Artikel nicht. Ihr Blick glitt zu dem kleinen Foto eines Mannes unten auf der ersten Seite. Neue Beweise deuten darauf hin, dass dieser von den Behörden gesuchte Mann noch immer in Denver ist, lautete die Unterschrift.
    Der Mann auf dem Foto war Travis Wilder.
    Deirdre schaute auf. »Wir nehmen morgen den ersten Flug.«
    ***
    Sechs Stunden später stand Deirdre im schmutzig grauen Licht der Morgendämmerung auf, ließ das heiße Wasser der Dusche Leben zurück in ihren Körper trommeln und nahm ein Taxi zum Stiftungshaus, wo sie kurz vor acht Uhr eintraf. Für gewöhnlich kam Nakamura immer früh, und nachdem sie sich bei Madeleine eingetragen hatte, fand sie ihn bereits in seinem Büro an der Arbeit sitzend vor.
    Als sie gegenüber dem Assistant Director Platz nahm, hoffte Deirdre, dass bei ihr im Apartment alles in Ordnung war. Sie hatte Anders dort zurückgelassen, um auf Vani und Beltan aufzupassen.
    »Sie sind früh dran, Miss Falling Hawk«, sagte Nakamura, bevor Deirdre etwas sagen konnte. Er trank einen Schluck Tee. »Hatten Sie eine Ahnung?«
    »Eine Ahnung?«
    »Diese neuen Befehle für Sie sind heute Morgen eingetroffen. Sie sind versetzt worden, ich hoffe, es ist bloß temporär.«
    Ihr müder Verstand konnte die Bedeutung der Worte nicht richtig verarbeiten. »Versetzt? Wohin?«
    »Ich habe nicht die geringste Ahnung.« Er hob einen großen Umschlag hoch; die Lasche war mit Wachs versiegelt. »Das ist nur für Sie bestimmt. Es kam direkt von den Philosophen. Ich vermute, er enthält alle relevanten Details.«
    Deirdre nahm den Umschlag mit zitternden Händen entgegen. Vielleicht verstand sie ja doch. War sie nicht zu dem Schluss gekommen, dass er einer der Philosophen sein musste? Der Unbekannte, der ihr half?
    »Es geht vermutlich um …«
    Nakamura hob die Hand. »Nein, Miss Falling Hawk, bitte sagen Sie es mir nicht. Wenn ich wissen sollte, worum es bei Ihrer Mission geht, dann wäre ich informiert worden.«
    Die für gewöhnlich glatte Stirn des Assistant Director war in Falten gelegt, seine Stimme klang angespannt. War er wütend, dass er nicht Bescheid wusste?
    »Ich nehme an, dass Sie sofort abreisen. Aber seien Sie versichert, dass wir Sie so bald zurückhaben wollen, wie es geht, Miss Falling Hawk.«
    Nicht wütend. Besorgt. Nakamura beugte sich über den Tisch und tätschelte ihre Hand. »Passen Sie auf sich auf, Deirdre.«
    »Ich versuch's.«
    Und sie stand

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