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Die letzte Rune 11 - Das Blut der Wüste

Titel: Die letzte Rune 11 - Das Blut der Wüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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sind, und jene, die nicht sind.
    Die ganze Nacht hockte Farr mit dem Derwisch in den Ruinen und hörte dem alten Mann zu. Er erzählte Farr alles, was er in seinen Jahren als Derwisch erlebt hatte, was allem er entsagt hatte und was er alles gelernt hatte. Als sich dann der Horizont von Grau in Weiß verfärbte, verstummte der alte Mann; er war tot.
    Bei Sonnenaufgang nahm Farr die Taschen des Derwischs mit Essen, seine Wasserschläuche und die Schriftrollen, dann zog er den schwarzen Serafi des Alten an. Er brach zu Fuß auf, in die Richtung, aus der der Derwisch gekommen war.
    Farr marschierte drei Tage unter der lodernden Sonne durch die Wüste, wich Skorpionen, Vipern und Sandstürmen aus. Dann war das Wasser verbraucht. Er ging noch einen Tag lang weiter, aber noch immer kam kein Dorf in Sicht. Die Geier fingen wieder an zu kreisen; der Tod näherte sich. Schließlich fiel Farr auf die Knie, zum Sterben bereit. Erst da fiel ihm ein, was er dem Derwisch noch abgenommen hatte: sein Messer.
    Farr schnitt sich in den Arm, ließ sein Blut in den Sand tropfen und rief die Morndari zu sich, genau wie es der Derwisch beschrieben hatte.
    »Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass sie kommen«, sagte Farr leise. »Selbst nach allem, was geschehen war, nach allem, was ich gesehen hatte, ich denke nicht, dass ich wirklich an Magie glaubte. Aber dann kamen sie, genau wie es der alte Mann beschrieben hatte.« Er sah in die Ferne und berührte seinen linken Arm. »Zuerst war ich fast berauscht, und sie tranken tief von meinem Blut, zogen es mit schrecklicher Kraft aus mir. Dann schärfte die Furcht meine Gedanken, und ich befahl den Geistern, mich zum Wasser zu führen. Zu meinem Erstaunen taten sie das. Sie schnitten eine Linie in den Sand, und ich stolperte sie entlang, bevor der Wind sie verwehen konnte. Wie sich herausstellte, war ich dem Dorf ganz nah. Es war direkt auf der anderen Seite eines Abhangs. Wäre ich jedoch in der Richtung weitergegangen, in der ich unterwegs gewesen war, wäre ich daran vorbeigegangen, ohne es je zu wissen. Ich schaffte es, in das Dorf zu taumeln, und ich fiel an der Oase zu Boden und trank, während die Geister verschwanden.«
    Vani musterte Farr mit einer Art widerstrebendem Respekt. »Nur einer von Hundert hat ein Talent für Zauberei. Und nur einer von Tausend kann die Morndari rufen und ihnen beim ersten Versuch erfolgreich befehlen. Es ist Schicksal, dass Ihr hergekommen seid, denn Ihr seid dazu geboren worden. Und doch …« In ihrer Hand erschien ein Messer.
    »Wollt Ihr mich töten?«, sagte Farr. Er machte keine Anstalten, sich von ihr wegzubewegen.
    Die T'gol fuhr mit dem Finger die Schneide entlang. »Derwisch zu sein ist ein Fluch. Das Ausüben von Blutzauberei ist bei meinem Volk verboten.«
    »Ich bin kein Mournisch.«
    Vani steckte das Messer weg. Erst da erkannte Travis, dass er die Luft angehalten hatte. Er sah zu Grace; ihr Blick war auf Farr fixiert. Larad sah mit kühlem Interesse zu.
    »In einem habt ihr Recht«, sagte Farr. »Derwisch zu sein bedeutet, ein Ausgestoßener zu sein. Das habe ich in dem Dorf gelernt, in das ich damals kam. Die Leute warfen mit Steinen nach mir, verjagten mich aus dem Dorf. Glücklicherweise hatte ich genug Zeit, meine Wasserschläuche aufzufüllen, und diesmal gab es eine Straße, der ich folgen konnte, die zu einer größerem Stadt führte. Dort verbarg ich meinen schwarzen Serafi und kleidete mich wie die anderen Leute.«
    »Jetzt verbergt Ihr Euer Gewand nicht«, bemerkte Travis.
    »Man kann nicht ewig verbergen, was man ist. Ich glaube, Ihr versteht das gut, Travis Wilder.«
    »Also seid Ihr wirklich ein Derwisch«, sagte Grace leise.
    Der Ausdruck auf seinem Gesicht verwandelte sich in Staunen. »Ich wollte nicht, dass das passiert. Zuerst glaubte ich, noch immer ein Sucher zu sein. Und welcher Sucher würde nicht den Ursprung aller Welten ergründen wollen? Ich fing an, die Schriftrollen zu studieren, die ich dem alten Derwisch abgenommen hatte, lernte, wie ich sie lesen kann. Aber natürlich führten mich meine Studien immer wieder zurück zum alten Amún. Und zur Zauberei.«
    »War es nur das?«, fragte Vani. »Waren es nur Nachforschungen, so wie Ihr meint? Oder war es nicht vielmehr so, dass es Euch gefallen bat, die Geister zu rufen, und es wieder tun wolltet?« Ihr Blick glitt zu seinen Armen.
    Farr zog die Ärmel seines Serafi herunter, aber nicht, bevor alle die feinen Narben sahen, die seine Haut verunstalteten.
    »Habt Ihr

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