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Die letzte Rune 11 - Das Blut der Wüste

Titel: Die letzte Rune 11 - Das Blut der Wüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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um einen Tisch herum versammelten, Maddok tranken, getrocknete Feigen aßen und erzählten, wie sie alle an diesen Ort gekommen waren. Travis konnte den Gedanken nicht unterdrücken, dass das eine der seltsamsten Partys war, die dieses – oder jedes – Dorf je gesehen hatte: eine Hexe, eine Meuchelmörderin, ein Derwisch und zwei Runenmagier.
    Sie hörten zuerst Graces Bericht über ihre und Larads Reise nach Süden. Den letzten Monat waren sie zur Südspitze Falengarths gereist, dann waren sie übers Sommermeer nach Al-Amún gesegelt und mit den T'golals Wächter auf Kamelen weiter in die Wüste zu diesem Dorf.
    Als sie zu Ende gekommen war, fröstelte Travis. »Er ist auch auf der Erde – der Riss am Himmel. Wissenschaftler nennen es Anomalie X. Sie wissen, dass sie direkt außerhalb des Sonnensystems liegt, aber sie haben keine Idee, was es ist oder warum es größer wird.«
    »Es ist das Ende von allem«, sagte Grace. »Das hat Sfithrisir gesagt. Das Ende aller Möglichkeiten.«
    »Auf der Erde ist er gerade erst mit bloßem Auge zu sehen«, sagte Travis. »Klingt, als wäre er hier größer.«
    Grace nickte. »So wie der Mond hier größer als auf der Erde ist und die Sterne heller strahlen. Ich glaube, auf Eldh ist der Himmel näher.« Sie griff über den Tisch und nahm seine Hand. »Nur die Letzte Rune kann es aufhalten. Das hat der Drache gesagt.«
    Das verstand Travis nicht. »Du sprichst von der Rune Eldh?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das war die letzte Rune, die am Ende der Welt gesprochen wurde. Sfithrisir sagte, dass nur die letzte Rune, die am Ende von allem gesprochen wird, den Riss heilen kann.«
    »Und hat er zufällig auch erwähnt, was das sein soll?«
    »Der Drache hat gesagt, du wüßtest, was die Letzte Rune ist, dass du auf der Suche danach nach Eldh kommen würdest. Darum bin ich gekommen, um dich hier zu finden.« Sie drückte mit einem besorgten Gesichtsausdruck seine Hand. »Aber du hast nicht die geringste Ahnung, was die Letzte Rune ist, oder?«
    Er seufzte, dann schüttelte er den Kopf.
    »Es spielt keine Rolle«, sagte Larad. »Drachen können nur die Wahrheit sagen. Ihr werdet die Letzte Rune finden.« Aber der Blick des Runenmeisters war nicht so überzeugt wie seine Worte.
    Farr wandte sich an Travis. »Wenn Ihr nicht nach Eldh gekommen seid, um die Letzte Rune zu suchen, warum dann?«
    »Um meine Tochter Nim zu finden«, sagte Vani, bevor Travis antworten konnte.
    Travis trank einen Schluck Maddok, sammelte die Gedanken, dann tat er sein Bestes, alles zu berichten, was während ihrer letzten Stunden auf der Erde geschehen war. Als er von Deirdre und ihrer Unterhaltung im Stiftungshaus erzählte, erhob sich Farr und ging auf und ab, als wäre er aufgeregt – Schließlich beschrieb Travis, wie sich das Tor knisternd geöffnet und Hände zugegriffen und Nim entführt hatten. Er und Vani hatten ihr folgen können, Beltan nicht. Es schnürte ihm den Hals zu, und er konnte nicht länger sprechen. Vani schaute auf ihre Hände.
    O Travis …
    Graces Stimme ertönte in seinem Bewusstsein. Er fühlte ihre Liebe und ihre Trauer, die ihn zu umarmen schienen.
    »Es ist schon gut«, sagte er laut. »Wir werden uns Nim zurückholen. Deswegen sind wir hergekommen.«
    Und ich werde zu Beltan zurückkehren, fügte er stumm hinzu.
    Er fühlte Graces Entschlossenheit in sich strömen. Ja, das wirst du.
    Farr blieb stehen. »Wisst Ihr, warum die Scirathi Eure Tochter gefangen genommen haben?«, fragte er Vani.
    »Ich war mir vorher nicht sicher. Ich wusste nur, dass sich mächtige Schicksalsfäden um sie herum sammeln. Aber jetzt vermuten wir, dass sie ihr Blut wollen. Sie wollen es als Schlüssel benutzen. Wir glauben auch nicht, dass es ein Zufall war, dass die Zauberer sie verfolgt haben, während zur gleichen Zeit Morindu die Finstere gefunden wurde.«
    »Ich schätze, Ihr habt Recht«, sagte Farr. »Die Scirathi sind erstaunlich einseitig orientiert. Immer werden sie nur ein Ziel verfolgen, so dass ihre ganze Macht darauf konzentriert ist. Im Augenblick ist dieses Ziel Morindu. Irgendwie muss Eure Tochter ein Teil ihrer Pläne sein.«
    »Ich glaube, so viel haben wir herausgefunden«, sagte Travis trocken.
    Vani richtete die goldenen Augen auf Farr. »Ich glaube, es ist Zeit, dass wir Eure Geschichte hören, Sucher.«
    »Sucher«, sagte er mit einem heiseren Lachen. »So hat man mich schon lange nicht mehr genannt.«
    Er verstummte, und Travis fing schon an zu glauben, dass das alles

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