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Die letzte Rune 11 - Das Blut der Wüste

Titel: Die letzte Rune 11 - Das Blut der Wüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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dass Ihr uns gefunden habt«, sagte er zu Farr, dann sah er Grace an. »Und dir auch. Ich bin froh, dass du unsere Lebensfäden finden konntest. Aber was machst du hier überhaupt? Warum suchst du nach mir? Und woher hast du gewusst, dass ich hier bin?« Er runzelte die Stirn. »Und was das angeht, wo genau ist ›hier‹?«
    Grace lächelte. »Du bist in Hadassa, am südlichen Rand von Al-Amún, auf dem Kontinent Moringarth.« Sie berührte seine Wange. »Du bist auf Eldh, Travis.«
    »Nim«, krächzte er. Darum war er nach Eldh gekommen – um Nim zu retten. Furcht erneuerte seine Kräfte auf eine Weise, wie es das Wasser nicht konnte. Er schwang die Füße über den Pritschenrand, um aufzustehen.
    Und setzte sich sofort wieder hin.
    »Vorsichtig, Travis«, sagte Grace, legte ihm die Hände auf die Schultern und stützte ihn. »Du bist noch schwach.«
    »Vani steht auch«, sagte er und schämte sich mehr als nur ein bisschen. Der Raum drehte sich langsam um ihn. »Und bevor alles schwarz wurde, fand ich sie auf dem Boden liegen.«
    »Nachdem ich die Sandgeister verscheucht hatte, konnte sie mir helfen, Euch zurückzutragen. Ich glaube, die T'gol haben eine Ausbildung, die ihnen hilft, bewusstseinsverändernden Effekten zu widerstehen, so wie denen eines Sandsturms.«
    »Ich war in einer tiefen Trance, als sie sich auf mich stürzten, Travis, erschuf eine Mauer um meinen Verstand, so dass ich die Stimmen der Geister aussperren konnte. Ich glaubte, unsere einzige Überlebenschance bestünde darin, meinen freien Willen zu behalten.« Sie warf Farr einen Blick zu. »Glücklicherweise war das ein Irrtum.«
    »In die Ausläufer eines Sandsturms hineinzugeraten ist für jedermann gefährlich«, sagte Farr. »Aber für einen Zauberer ist es besonders gefährlich. Die Geister konzentrierten sich auf jemanden, aber nicht auf Vani, sondern auf Euch und Euer Blut, Travis.«
    Travis ballte die Faust. »Also wisst Ihr davon.«
    Grace setzte sich neben ihn auf die Pritsche und ergriff seine Hand. »Ich habe ihm alles erzählt.«
    »Dann ist er jetzt an der Reihe.«
    »Ich sage Euch alles, was Ihr wissen wollt«, sagte Farr.
    Travis nickte, aber er bezweifelte, dass das möglich war. Nicht einmal Farr konnte alles wissen. Zum Beispiel, wo Nim war, was die Scirathi von ihr wollten und wie sie sie zurückbekommen würden.
    In der Hütte kehrte Stille ein, und erst jetzt wurde sich Travis bewusst, dass der Wind draußen nicht länger heulte.
    »Der Sturm ist weitergezogen«, sagte Farr und zog den Vorhang an der Tür ein Stück zur Seite, um einen heißen Lichtstrahl in die Hütte hineinzulassen.
    »Ist dem Dorf etwas passiert?«, wollte Grace wissen.
    »Ihr braucht Euch keine Sorgen um diese Menschen zu machen. Sie haben weitaus mehr Sandstürme überstanden als ich. Sie wissen, wie man die richtigen Schutzzauber errichtet, wie man Türen und Fenster geschlossen hält. Außerdem glaube ich, dass das Schlimmste des Sturms westlich am Dorf vorbeigezogen ist.«
    »Und dafür habt Ihr gesorgt?«, fragte Grace.
    Farr antwortete nicht. Er trat von der Tür zurück, und ein Mann trat ein. Travis lachte überrascht und erfreut auf.
    Meister Larad sah ihn an, einen sauren Ausdruck auf dem Narbengesicht. »Findet Ihr etwas amüsant, Meister Wilder?«
    »Ja, allerdings«, sagte er, über den unerwarteten Anblick des Runenmeisters viel erleichterter, als er gedacht hätte. Vielleicht war es auch einfach nur das Wissen, dass in dieser Hütte die Magier den Zauberern zwei zu eins überlegen waren.
    Nein, das sind sie nicht, Travis. Du bist Magier und Zauberer. Außerdem war Meister Larad nie so richtig auf deiner Seite.
    Aber selbst wenn es oft anders ausgesehen hatte, der sardonische Runenmeister hatte immer auf der Seite des Guten gestanden, und das reichte Travis. Als er dieses Mal aufstand, gelang es ihm, stehen zu bleiben, und er trat auf Larad zu und ergriff seine Hand. Er grinste, und nicht einmal Larad – der nie für Gefühlsduselei zu haben gewesen war – konnte den Anflug eines Lächelns unterdrücken.
    »Warum hast du mir nicht gesagt, dass Larad dich begleitet?«, sagte Travis zu Grace.
    »Ich dachte, es wäre eine lustige Überraschung.«
    Larad sah sie scharf an. Zweifellos war der Runenmeister nicht daran gewöhnt, irgendwie für witzig gehalten zu werden. »Der Sturm ist vorbei. Und Meister Wilder ist gefunden worden. Es ist Zeit, dass wir uns unterhalten.«
    Travis fühlte sich an Körper und Seele gestärkt, als sie sich

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