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Die letzte Rune 11 - Das Blut der Wüste

Titel: Die letzte Rune 11 - Das Blut der Wüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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das angenommen hatte.
    »Es ist ja nicht so, dass er bloß mit den Fingern zu schnippen braucht«, sagte Beltan grinsend. Aber da lag auch eine Wildheit in dem Ausdruck. »Bei Vathris, das weiß selbst ich. Sicher, er könnte die Großen Steine benutzen, um zwischen den Welten zu reisen, aber er hat sie in Meister Larads Obhut zurückgelassen. Und die Silbermünze funktioniert nur in eine Richtung; sie bringt ihn nach Hause – und das ist hier.«
    Vani sah Travis entsetzt an. »Ist das wahr?«
    »Du zweifelst an Beltan?«, sagte er bloß.
    Sie ließ die Schultern hängen.
    »Was ist mit Bruder Cy?«, fragte Deirdre.
    Sie war so überrascht wie die anderen, dass sie gesprochen hatte – schließlich waren die anderen die außerweltlichen Reisenden und nicht sie. Aber jetzt, da alle Blicke auf ihr ruhten, fühlte sie sich mutiger. Travis hatte den geheimnisvollen Prediger Bruder Cy in seinen Berichten erwähnt, und sie selbst hatte eine seiner Begleiterinnen kennen gelernt, das Kind Samanda. Laut Travis handelte es sich bei Cy, Mirrim und Samanda um Alte Götter. Vor tausend Jahren hatten sie dabei geholfen, Mohg jenseits des Kreises von Eldh zu verbannen, waren dabei aber zusammen mit ihm ins Exil geschleudert worden. Als Travis unbeabsichtigterweise einen Spalt zwischen den Welten geschaffen hatte, indem er in die Vergangenheit gereist war, hatte Mohg durch den Spalt zur Erde entkommen können – genau wie Cy und die anderen.
    »Bruder Cy hat dir mehr als einmal nach Eldh geholfen«, sagte Deirdre. »Könnte er dir nicht wieder helfen?«
    »Ich glaube nicht, dass Bruder Cy noch hier ist«, sagte Travis nachdenklich. »Als Larad die Rune des Himmels brach, konnte Mohg nach Eldh zurück. Ich glaube, Cy, Mirrim und Samanda sind ihm gefolgt. Schließlich ist das ihre Heimat. Ich glaube nicht, dass wir diesmal von ihnen Hilfe bekommen werden.«
    »Es muss eine andere Möglichkeit geben«, sagte Vani flehentlich.
    Travis legte der T'gol die Hand auf die Schulter. »Es tut mir Leid, Vani. Aber selbst wenn ich dir helfen wollte, könnte ich es nicht. Du musst dich mit der Tatsache abfinden, dass keiner von uns nach Eldh zurück …«
    Das Telefon klingelte.
    Alle sahen sich verwirrt an, als hätte der Laut sie aus einem Bann gerissen, dann ergriff Beltan das schnurlose Telefon.
    Er hielt den Kopf schief, dann reichte er es an Deirdre weiter. »Es ist für dich.«
    Deirdre nahm den Hörer. Wer sollte sie hier anrufen? Sie hatte niemandem gesagt, wo sie hinging – nicht den Suchern, nicht einmal ihrem Partner Anders. Aber in dem Moment, in dem sie die tiefe akzentfreie Stimme hörte, wusste sie, wer es war.
    »Schalten Sie den Fernseher ein«, sagte der namenlose Philosoph. »Ich glaube, es dürfte Sie interessieren, was Sie dort sehen können.«
    Ein Klicken ertönte, dann kam das Freizeichen. Deirdre legte das Telefon mit klopfendem Herzen hin.
    »Wer war das?«, fragte Travis.
    Sie befeuchtete sich die Lippen. »Wo ist die Fernbedienung?«
    Eine Minute später hatten sie sich um den Fernseher versammelt. Deirdre hatte kurz die Botschaft beschrieben, die sie vor Travis' Anruf über den Computer erhalten hatte, und was der Mann jetzt gerade gesagt hatte.
    »Du sagst, dein Philosophenfreund hat sich drei Jahre lang nicht gemeldet«, fragte Travis. »Ich frage mich, warum gerade jetzt?«
    »Finden wir es heraus.« Beltan drückte eine Taste auf der Fernbedienung.
    Das Bild erwachte zum Leben und zeigte einen blauen Ozean, der sich an weißen Felsen brach. Die Kamera schwenkte herum und richtete sich auf von den Elementen angegriffene Säulen. Es sah aus wie die Überreste eines alten griechischen Tempels, der sich vor einem azurblauen Himmel abzeichnete. Ein kleiner Balken in der Ecke des Schirms verkündete den Namen der Sendung: Archäologie heute!
    »Moment mal«, sagte Beltan. »Ich habe das vor einer Stunde gesehen. Wie kann das noch immer laufen?«
    Er versuchte den Kanal zu wechseln, aber die Fernbedienung schien nicht länger zu funktionieren. Der Ton wurde lauter.
    »Das habe ich nicht getan. Was ist mit dem Ding los?« Beltan schlug die Fernbedienung gegen den Tisch.
    Travis griff nach seinem Arm, hielt ihn auf. »Hör zu.«
    Jetzt zeigte der Bildschirm einen in Khaki gekleideten Mann, der neben einer der Säulen stand. »… die kürzlich von einem Erdbeben hier auf der Mittelmeerinsel Kreta geöffnet wurde«, sagte er. »Heute führen wir unsere Kameras und Sie in eine dieser Höhlen, nicht weit von dem

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