Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die letzte Rune 11 - Das Blut der Wüste

Titel: Die letzte Rune 11 - Das Blut der Wüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
Vom Netzwerk:
hingearbeitet hat, und etwas, das keiner je geschafft hat.«
    Bis jetzt.
    »Vielleicht sollte ich Sucher werden«, sagte Beltan fröhlich. »Ich bin auf einer anderen Welt gewesen. Dieser hier.«
    Trotz ihres dröhnenden Schädels musste Deirdre grinsen. »Sei nicht so ein Angeber.«
    Sie rief sich in Erinnerung, dass sie genau in diesem Augenblick eine mehrfache Begegnung der Klasse eins erlebte – etwas, das in der Geschichte der Sucher selten genug war. Sie stützte das Kinn in der Hand, betrachtete das Onyx-Tetrahedron. Was hatte das alles zu bedeuten? Wie war Farr nach Eldh gelangt? Und warum war er derjenige, der den Mournisch mitgeteilt hatte, dass man Morindu gefunden hatte?
    Du hast immer schon schnell gelernt, Hadrian. Sie sagen, du bist ein Derwisch, was meines Wissens eine Art Zauberer ist. Ich wünschte, ich könnte jetzt mit dir sprechen. Ich weiß, dass ich etwas tun sollte, aber ich habe nicht die geringste Idee, was es sein soll.
    Sie wusste nur eines mit absoluter Sicherheit – dieser Fall war nicht vorbei. Tatsächlich hatte sie sogar das Gefühl, dass er all dem zum Trotz, was passiert war, gerade erst richtig anfing.
    »Und jetzt?«, fragte sie.
    »Jetzt muss Travis sein Schicksal erfüllen«, sagte Vani, so als wäre alles bereits entschieden.
    Beltan kniff die Augen zusammen. »Wovon sprichst du?«
    »Travis muss nach Eldh zurückkehren«, sagte Vani. »Er muss in die Morgolthi reisen und Morindu vor den Scirathi erreichen.«
    Beltan sprang auf die Füße. »Warum findet ihr sie nicht selbst, du und die Mournisch. Es ist eure verdammte Stadt.«
    Vani hielt den Blick auf Travis gerichtet. »Es ist sein Schicksal, das zu tun.«
    »Warum?«, fragte Beltan mit geröteten Wangen. »Weil du das so willst?«
    Vanis Gesicht war wie eine Maske. »Nein, weil es so ist. Unsere Orakel haben es vor langer Zeit erkannt: Der Zauberer, der nach Eldh kam, um das Böse im Norden zu besiegen, würde auch derjenige sein, der Morindu vom Sand befreit. Das ist seine Aufgabe.«
    »Findest du nicht, dass er bereits genug getan hat? Er hat alles aufgegeben, um gegen die Nekromanten, den Fahlen König und Mohg zu kämpfen. Er hat genug für die Welt getan. Für beide Welten. Das ist jetzt seine Zeit. Unsere Zeit. Und du kannst nicht einfach hier hereinkommen und sie ihm nehmen. Bei allen Göttern, das werde ich nicht zulassen!«
    Deirdre fand, sie sollte wegsehen, dass sie hiervon nicht Zeuge werden sollte, aber sie konnte es nicht. Sie hatte Beltan noch nie zuvor weinen gesehen, aber genau das tat er, die Tränen liefen ihm die Wangen hinunter, und der Schmerz des großen Mannes tat ihr im Herzen weh. Selbst Vani schien bewegt zu sein. Die T'gol schlug den Blick nieder, aber sie wiederholte leise: »Es ist sein Schicksal.«
    Travis lachte, und alles starrte ihn an. Es war ein bitterer Laut. Er schaute auf seine Hände. »Ich verstehe noch immer nicht, wie es mein Schicksal sein kann, Morindu zu finden, wenn ich doch angeblich einer der Schicksalslosen bin.«
    »Was du da sagst, stimmt«, sagte Vani und kniete neben ihm nieder. »Aber es ist das Schicksal meines Volkes, Morindu durch dich zu finden.«
    Beltan wischte sich mit einer groben Geste die Tränen vom Gesicht. »Dann hast du keine Ahnung, was sein Schicksal wirklich ist. Möglicherweise sagst du ihm genau das Falsche. Vielleicht werdet ihr die Stadt ja selbst finden, weil er sich weigert, nach Eldh zu gehen.«
    Vani setzte zu einer heftigen Erwiderung an, aber Travis hielt die Hand hoch.
    »Es spielt keine Rolle. Selbst wenn ich Morindu finden wollte« – er warf Vani einen scharfen Blick zu –, »und ich sage nicht, dass ich will, aber selbst wenn es so wäre, könnte ich es gar nicht tun. Für mich gibt es keinen Rückweg nach Eldh.«
    Deirdre fuhr sich durch das kurz geschnittene Haar. »Was ist mit dem Artefakt?« Aber sie hatte noch nicht zu Ende gesprochen, als ihr wieder einfiel, was sie über die Funktion der Tor-Artefakte gelernt hatte.
    »Das ist nur ein Teil des Artefakts«, sagte Vani. »Damit kann ich Botschaften meines Bruders empfangen. Aber er hat den größeren Teil, und ohne den können wir kein Tor öffnen.« Sie warf Travis einen durchdringenden Blick zu. »Aber kannst du nicht auf andere Weise zwischen den Welten reisen?«
    Beltan lachte ungläubig. »Du meinst, du bist einfach davon ausgegangen, er könnte nach Eldh zurückkehren?«
    Vani warf ihm einen bösen Blick zu und sagte nichts, aber es war offensichtlich, dass sie genau

Weitere Kostenlose Bücher