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Die letzte Rune 11 - Das Blut der Wüste

Titel: Die letzte Rune 11 - Das Blut der Wüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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Schlacht schließlich gewonnen – oder vielleicht war es auch andersherum, denn er hatte sein Schwert gegen einen Pflug eingetauscht. Nach der Hochzeit war Lursa die Mutter des Hexenzirkels von Burg Todesfaust geworden. Grace webte mit dem Zirkel, wenn es ihre Zeit erlaubte, aber das kam so gut wie gar nicht mehr vor, darum ließ sie sich immer gern von Lursa berichten, welche Gewebe sie gemacht hatten.
    In der letzten Zeit hatten die Hexen an Zaubern gearbeitet, die die Aussaat ermuntern sollten, schneller zu wachsen und einen größeren Ertrag zu bringen. Aber sie hatten beträchtliche Schwierigkeiten gehabt, den Zauber zu vollenden. Es gab eine Lücke in ihrem Gewebe, die nicht so bald geschlossen werden würde, denn im Winter war die alte Senrael vom Muster des Lebens in das Muster und Gewebe der Erinnerung übergewechselt. Zwar hatte eine andere Hexe, die man als alt und weise genug betrachtete, das Schultertuch der Greisin genommen, aber Senrael wurde sehr vermisst.
    »Darf ich gehen, Euer Majestät?«, fragte Lursa, deren intelligenter Blick durch den Saal schweifte. »Ich sehe da Meister Graedin, und ich will noch mit ihm sprechen. Am Anfang des Jahres hatte es den Anschein, als würde ich noch Fortschritte in der Runenmagie machen. Ich habe einmal die Rune des Feuers gesprochen, und ich schwöre, die Kerze hat gebrannt. Aber jetzt scheine ich schlechter zu werden. In letzter Zeit geschieht gar nichts, wenn ich eine Rune sprechen will.« Sie seufzte. »Vermutlich war es vermessen zu glauben, dass ich es je schaffen würde.«
    Grace verspürte eine gewisse Sorge. Für gewöhnlich war Lursa lebhaft und fröhlich, aber jetzt schien ihr Ausdruck betrübt, fast schon verzweifelt.
    »Ich bin sicher, dass Euch Meister Graedin helfen wird«, sagte Grace und entließ die Hexe.
    Lursa durchquerte den Saal und ging zu der Stelle, an der Graedin an der Wand lehnte. Der junge Runenmagier war so groß und dürr wie immer, und ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus, als Lursa näher kam, aber sein Lächeln verblasste schnell, als sie sprachen. Zweifellos würde er Lursa bei ihrem Problem helfen können. Er war auf die Idee gekommen, dass es eine Verbindung zwischen Runenmagie und der Magie der Weltenkraft gab, und zwar lange bevor enthüllt wurde, dass Olrig, der Schutzgott der Runen, und die Hexengöttin Sia ein und dieselbe Person waren. Tatsächlich waren sie zwei Aspekte des Wesens, das als Weltenschmied bekannt gewesen war.
    Aber Olrig und Sia waren nicht länger der Weltenschmied. Die Welt war zerbrochen worden, und die Tatsache, dass man sie wieder genauso erschaffen hatte, wie sie zuvor gewesen war, änderte nichts an der Tatsache, dass jetzt jemand anders der Weltenschmied war.
    Ich vermisse dich, Travis, dachte Grace. Und Beltan auch.
    Manchmal, wenn sie an sie dachte, tat ihr das im Herzen weh, so wie ihr rechter Arm schmerzte, wenn sie daran dachte, wie sie vor dem Fahlen König gestanden hatte. Sie vermisste die beiden noch mehr als Lirith und Aryn, denn mit den beiden Hexen konnte sie wenigstens von Zeit zu Zeit sprechen, auch wenn es nur über die Fäden der Weltenkraft ging.
    Nicht, dass sie in der letzten Zeit oft mit ihnen gesprochen hätte. Lirith war viel zu weit im Süden, als dass Grace sie allein auf sich gestellt hätte erreichen können; das konnte sie nur mit Aryns Hilfe. Und Aryn war in letzter Zeit zu beschäftigt für eine Plauderei gewesen. Sie war jetzt Königin, und nicht nur von einer Domäne, sondern gleich von zweien. Teravian war nicht nur der Sohn von König Boreas, sondern auch der von Königin Ivalaine. Da Ivalaine keinen anderen Erben gehabt hatte, war Teravian jetzt König von Toloria und Calavan, und Aryn war die Königin beider Domänen.
    Sie verbrachten ihre Zeit damit, zwischen den beiden Höfen zu reisen, und allen Berichten zufolge hatten sie viel getan, um sich die Bewunderung und Loyalität ihrer Untertanen in beiden Domänen zu verdienen. Aber ihre Arbeit hatte von einer Ausnahme abgesehen verhindert, dass sie nach Todesfaust reisen konnten, und Grace bezweifelte, dass zukünftige Besuche in den Karten standen. Vor allem jetzt, wo Aryn ihr erstes Kind erwartete. Aber es reichte, wenn gelegentlich ein Bericht kam und wenn sie wusste, dass Aryn und Teravian trotz ihrer Belastung beide glücklich und auch verliebt ineinander waren.
    Aber sosehr sie sich um alle ihre Freunde sorgte, am häufigsten musste sie an Travis denken.
    Ich möchte so gern mit dir sprechen,

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