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Die letzte Rune 11 - Das Blut der Wüste

Titel: Die letzte Rune 11 - Das Blut der Wüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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pulsierte er qualvoll trotz des vielen Weins, den sie getrunken hatte.
    Sie hielt den Arm an die Brust und schaute auf die einsame Kerze, die auf der Kommode brannte. Ihre Flamme flackerte heiß, genau wie es seine Augen getan hatten; ihr Blick hatte sich in sie hineingebrannt, als er das Zepter hob, um sie zu erschlagen. Im letzten Augenblick war der Himmel zerbrochen, und als er aufgeschaut hatte, hatte sie das Schwert Fellring durch eine schwache Stelle in seiner Rüstung gestoßen, in seine Brust hinein, und das verzauberte Eisenherz des Fahlen Königs in zwei Teile gespalten.
    Fellring war dabei zersplittert, und Graces Schwertarm war tagelang taub und leblos gewesen. Erst im Verlauf vieler Monate hatte sie ihn wieder benutzen können, und sie wusste, dass er nie wieder so wie früher sein würde. Aber das würde keiner von ihnen; die Schlachten, die sie geschlagen hatten, hatten sie für alle Zeiten verändert, und vielleicht war es richtig, ein paar Narben zu haben. So würden sie nie vergessen, was sie getan hatten.
    Grace blies die Kerze aus und stieg ins Bett.
    Es dauerte nicht lange, bevor sie träumte, und eine Stunde später setzte sie sich auf und starrte mit schweißverklebtem Haar in die Dunkelheit. Sie krallte die Fäuste in die Decke und zwang ihren Atem durch reine Willenskraft, sich zu beruhigen.
    Es war nur ein Traum, sagte sie sich, aber es fiel schwer, durch das Dröhnen in ihren Ohren die Gedanken zu hören.
    Es war eine Hochzeit gewesen. Der Traum war so echt erschienen, dass sie sie beinahe noch immer genau vor sich sehen konnte: ein ganz in Weiß gekleideter König und eine Königin in Schwarz. Helligkeit ging von ihm aus, und er war schöner als alle anderen Männer; ein Lichtkranz schmückte seinen lohfarbenen Kopf wie eine Krone. Sie war wie die Nacht zu seinem Tag, dunkles Haar und Augen und Haut, eine geheimnisvolle Schönheit in einem aus Schatten gewobenen Gewand, Sie betrachteten einander mit einem Blick der Liebe. Er nahm ihre dunklen Finger in seine bleiche Hand, während der Priester – eine beeindruckende Gestalt in Grau – die Vermählungsriten sprach.
    Aber bevor der Priester die Worte beenden konnte, schritt eine Gestalt heran, ein riesiger Krieger. Die Leute, die sich versammelt hatten, um die Vermählung zu bezeugen, flohen schreiend, und der Priester rannte hinter ihnen her. Das Paar drehte sich um, um sich seinem Feind zu stellen. Der Krieger war weder Licht noch Dunkelheit, weder massiv noch durchscheinend. Man konnte ihn nur anhand seiner unregelmäßigen Umrisse erkennen, denn wo er stand, da war nichts, und er hielt ein aus nichts geschmiedetes Schwert in der Hand.
    Du bist das Ende von allem, sagte der weiße König.
    Die schwarze Königin schüttelte den Kopf. Nein, sagte sie, und ihre dunklen Augen waren voller Trauer. Er ist der Anfang vom Nichts.
    Der Krieger schwang das Schwert, das aus nichts bestand, und ihre Köpfe, Licht und Dunkelheit, fielen zu Boden, und ihre Körper folgten ihnen.
    Das war der Augenblick, in dem Grace erwacht war. Sie stieg aus dem Bett, zündete die Kerze mit einem Span aus dem unter der Asche schwelenden Kaminfeuer an und warf sich ein Schultertuch um; sie zitterte trotz der warmen Nacht.
    Für gewöhnlich hielt Grace nicht viel von Träumen, aber sie hatte einmal Träume über Travis Wilder gehabt, die sich bewahrheitet hatten, und dieser Traum war ungewöhnlich lebhaft gewesen, genau wie jene Träume damals. Aber was hatte er zu bedeuten? Sie hatte weder den König des Lichts noch die Königin der Dunkelheit erkannt, auch wenn sie sie an Durges Alchemiebücher erinnerten. Sie hatte ein paar von ihnen durchgeblättert, als sie die wenigen Besitztümer des Ritters ein paar Monate nach seinem Tod eingepackt hatte. Die Bücher waren in einer Art Code geschrieben und voller metaphorischer Geschichten über Männer aus Feuer, die Damen aus Wasser heirateten, was in der Geburt neuer Kinderelemente mit fantastischen Fähigkeiten resultierte, so wie die Macht, Blei in Gold zu verwandeln oder einem Mann das ewige Leben zu geben.
    Aber der König und die Königin in ihrem Traum hatten nichts Neues erschaffen. Sie waren getötet worden. Getötet vom … Nichts. Grace hatte nicht die geringste Idee, was das zu bedeuten hatte, falls das überhaupt etwas zu bedeuten hatte. Was es mit ziemlicher Sicherheit nicht tat, wie sie sich in Erinnerung rief. Träume waren einfach die Hausmeister des Gehirns, die den synaptischen Müll des Tages

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