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Die letzte Rune 11 - Das Blut der Wüste

Titel: Die letzte Rune 11 - Das Blut der Wüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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silberborkigen Valsindar- Bäumedrang, schlugen sie in einem Hain ihr Lager auf.
    Zum Abendessen gab es die Lebensmittel, die verderblich waren, Brot, einen Tontopf Butter, Obst und etwas gebratenes Geflügel, das nach einem vollen Tag in ihren Satteltaschen bereits etwas fragwürdig war. Dann machten sie sich zum Schlafen bereit, während das purpurfarbene Zwielicht zwischen den Bäumen immer dunkler wurde. Die Sommernacht war mild, und die vier Männer breiteten Wolldecken auf einer Unterlage aus alten Blättern aus, während Grace in ein kleines Zelt schlüpfte, das sie für sie aufgebaut hatten. Sie hätte nichts dagegen gehabt, wie die Männer im Freien zu schlafen, aber vielleicht war es besser, das nicht zu tun. Auf diese Weise würde sie nicht versuchen, zwischen den großen Blättern an den Ästen der Valsindar -Bäume vorbeizuspähen, um zu sehen, ob das finstere Loch am Himmel gewachsen war.
    Grace hatte gerade die Augen geschlossen, da erklang das Klirren von Stahl. Sie schlug den Zelteingang zur Seite und schoss aus dem Zelt. Alle vier Ritter standen mit gezückten Schwertern da. Als sich Graces Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, verspürte sie einen Stich der Furcht. Am Rand der Lichtung, auf der sie ihr Lager aufgeschlagen hatten, stand eine Gestalt im schwarzen Gewand und mit hochgeschlagener Kapuze.
    »Eine Bewegung, und du bist tot«, sagte einer der Ritter – ein stämmiger, graubärtiger Mann namens Brael.
    »Wie wäre es, wenn ich zuerst etwas sagen darf?«, meinte die Gestalt sardonisch, und bevor die Ritter darauf etwas erwidern konnten, stieß die Gestalt in Schwarz in herrischem Ton ein Wort aus. »Lir!«
    Ein blauer Lichtblitz zuckte auf, die Ritter taumelten zurück. Aber das Licht schrumpfte schnell zu einer Kugel zusammen, die über der Handfläche des Fremden schwebte, und in ihrem sanften Schein erkannte Grace, dass seine Kleidung nicht schwarz, sondern dunkelblau war. Auf seinem Narbengesicht lag ein Ausdruck tiefer Zufriedenheit.
    Die Ritter fassten sich und sahen mehr als nur bereit aus, ihre Schwerter zu benutzen. Aber Grace eilte los.
    »Das war nicht besonders klug, Meister Larad«, sagte sie in einem scharfen Flüstern. »Diese Männer hätten Euch töten können.«
    Der Runenmeister zuckte bloß mit den Schultern, als wollte er sagen, dass er sich da nicht so sicher war wie sie.
    Brael betrachtete Larad voller Misstrauen. »Er muss uns den ganzen Tag gefolgt sein, Euer Majestät. Ich würde gern den Grund dafür herausfinden. Ich fand schon immer, dass er verschlagen aussieht.«
    »Ihr könnt das Schwert wegstecken, Brael«, sagte Grace. Sie warf den anderen Rittern einen, wie sie hoffte, gebieterischen Blick zu. »Ihr alle. Ich habe Meister Larad erwartet. Auch wenn er sich etwas verspätet hat.«
    Brael sah sie überrascht an. Er wollte etwas sagen, aber sie wandte ihm den Rücken zu, und sie wusste, dass der Ritter es nicht wagen würde, ihren Befehl in Frage zu stellen. Königin zu sein brachte gewisse Vorteile mit sich. Die Männer murrten, als sie die Schwerter wegsteckten. Sie nahm Larads Arm und steuerte ihn auf die andere Seite der Lichtung. Die blaue Lichtkugel schwankte hinter ihnen her.
    »Ihr könnt mir später dafür danken, dass ich Euch davor gerettet habe, einen Kopf kürzer gemacht zu werden«, sagte sie leise. »Im Augenblick will ich wissen, was Ihr da zu tun glaubt. Und Eure Geschichte sollte wirklich unterhaltsam sein, oder ich übergebe Euch doch Brael.«
    »Ich komme mit Euch«, sagte Meister Larad.
    Es war eine Erklärung, keine Bitte. Grace war sich bewusst, dass es weder königinnenhaft noch nützlich war, aber sie konnte ihn bloß anstarren.
    »Ich muss mit Meister Wilder sprechen«, fuhr der Runenmeister fort. »Nachdem Ihr meinen Turm verlassen hattet, habe ich über all das nachgedacht, was Ihr mir gesagt habt. Ich konnte nur zu dem Schluss kommen, dass der Riss und die Schwächung der Magie irgendwie zusammenhängen. Vielleicht hat beides denselben Grund. In diesem Fall könnten meine neuesten Studien in der Magie sich für Meister Wilder auf seiner Suche nach der Letzten Rune als nützlich erweisen.«
    Grace fand endlich die Sprache wieder. »Und es ist Euch heute Morgen nicht in den Sinn gekommen, mich zu fragen, ob Ihr mich begleiten dürft?«
    »Doch, aber ich habe es verworfen, denn mir war bekannt, dass Ihr es allen verweigert habt, die gefragt haben.«
    »Also habt Ihr Euch entschieden, mir ohne Erlaubnis zu folgen.« Sie stemmte

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