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Die letzte Rune 11 - Das Blut der Wüste

Titel: Die letzte Rune 11 - Das Blut der Wüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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andere Welt, die sich in ihrer Nähe befindet, und wenn alles vorbei ist, wird nichts mehr übrig sein. Es wird nichts mehr geben. Gar nichts.«
    Melia und Falken hatten aufgehört zu lächeln. Grace wiederholte ihre Unterhaltung mit Sfithrisir so präzise, wie es ihr möglich war. Als sie geendet hatte, starrten sowohl die Lady wie auch der Barde sie mit aschfahlen Gesichtern an.
    »Das kann nicht sein«, sagte Melia und fröstelte. Die Sonne war hinter einer Wolke verschwunden. »Dinge können nicht einfach … aufhören zu existieren.«
    Grace wandte sich Falken zu. »Du hast mir doch erzählt, dass Drachen nur die Wahrheit sagen können.«
    »Das ist richtig«, erwiderte Falken, aber in seiner Stimme lag Zweifel. »Aber du musst vorsichtig sein bei dem, was ein Drache sagt. Sie sagen die Wahrheit, aber sie verdrehen diese Wahrheit auch zu ihrem eigenen Nutzen.«
    Grace dachte darüber nach, dann schüttelte sie den Kopf. »Er hatte Angst, Falken. Ich weiß, es erscheint unmöglich, dass eine Kreatur, die bereits vor der Erschaffung der Welt existierte, Furcht verspüren kann, aber es war so, da bin ich mir sicher. Was auch immer dieser Riss nun wirklich ist, Sfithrisir hatte Angst davor, und der Drache kann ihn nicht aufhalten.«
    »Und du glaubst, Travis kann es?«, fragte Melia.
    »Ich muss es glauben.«
    Falken stand auf. »Was willst du tun, Ralena?«
    Sie ergriff die Hand des Barden. »Ich mache euch zu den Regenten von Malachor, dich und Melia. Ich will, dass ihr die Dinge am Laufen haltet. Es wird nicht schwierig sein – Sir Tarus kümmert sich sowieso um fast alles. Ihr werdet bloß gelegentlich etwas absegnen müssen.«
    In Falkens hellblauen Augen leuchtete Trauer auf. »Also verlässt du uns.«
    Sie nickte mit zugeschnürter Kehle, die sie kein Wort hervorbringen ließ.
    Melia stand auf, ihr blaues Gewand flatterte, als sie auf sie zutrat. Tränen strömten ihre Wangen hinunter, aber sie lächelte. »Bestell Travis einen Gruß von uns, wenn du ihn gefunden hast, Liebes.«
    Dann schluchzte auch Grace, als sie beide umarmte.
    Die Vorbereitungen für ihre Abreise begannen sofort. Pferde wurden bereit gemacht, Satteltaschen gepackt und eine Proklamation geschrieben, die Falken und Melia die Macht der Regenten verlieh. Allerdings kümmerte sich Sir Tarus um das Meiste davon, und Grace musste hauptsächlich Leuten sagen, dass sie sie nicht begleiten konnten.
    Aldeth und Samatha waren die Ersten, allerdings stritten sich die beiden so heftig darüber, wer von ihnen denn nun zusammen mit Grace nach Süden reisen sollte, dass sie zuerst gar nicht mitbekamen, wie sie ihnen befahl, zurückzubleiben, und schließlich musste sie brüllen.
    »Aber, Euer Majestät, Ihr braucht doch einen Spion an Eurer Seite«, sagte Aldeth und sah aus, als hätte er eine Ohrfeige empfangen.
    »Es geht darum, Travis zu finden, nicht sich vor ihm zu verbergen. Außerdem braucht Malachor euch beide. Ich werde mich nicht auf meine Aufgabe konzentrieren können, wenn ich mir darum Sorgen machen muss, was hier passiert.« Grace senkte ihre Stimme zu einem verschwörerischen Flüstern. »Ich werde viel besser schlafen, wenn ich weiß, dass ihr beide ein Auge auf … nun, ich wage es nicht laut auszusprechen, aber ihr wisst genau, wen ich meine.«
    Ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, hatten sie keinen Schimmer, wen sie meinte, was genau Graces Absicht war. Der Versuch, herauszufinden, wen sie gemeint hatte, würde sie während ihrer Abwesenheit beschäftigt halten. Doch als der Spinnenmann und die Spinnenfrau verschwanden, kam ihr die Befürchtung, dass sie gerade jeden in der Festung dazu verdammt hatte, während der folgenden Wochen ausspioniert zu werden.
    Meister Graedin kam als Nächster, dann König Kel, schließlich sogar die Hexe Lursa. Grace dankte ihnen, sagte aber jedem, dass er sie nicht begleiten konnte, dass das etwas war, das sie allein machen musste. Sie nahm eine kleine Abteilung Ritter mit, damit sie auf der Straße sicher war, aber das war alles. Graedin und Lursa waren enttäuscht, wünschten ihr aber alles Gute, und obwohl Grace befürchtet hatte, dass König Kel böse werden würde, wenn sie sein Angebot ausschlug, riss er sie stattdessen in eine Umarmung.
    »Meine kleine Königin ist jetzt ganz erwachsen.« Er ließ sie los, dann schniefte er und wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel. »Geh, flieg aus dem Nest. Erlebe dein Abenteuer draußen in der Welt. Aber vergiss mich nicht, Kleine.«
    Grace

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