Die letzte Rune 12 - Die letzte Schlacht
glaube, euer Zauberer ist zu erschöpft, um seine kleinen Tricks noch einmal durchzuführen«, sagte sie.
Grace sah zu Larad herüber. Er hielt Sinfathisar umklammert und murmelte lautlos vor sich hin, aber der Stein in seiner Hand blieb reglos. Vani war zu weit weg. Die T'gol würde die Entfernung nicht in dem Moment überbrücken können, den Phoebe brauchte, um abzudrücken. Sie zielte auf Travis' Herz.
»Sie verstehen nicht«, sagte Travis.
Phoebes Augen blitzten. Eine weniger arrogante Person hätte ihn einfach erschossen, aber es war klar, dass sie einer solchen Herausforderung nicht widerstehen konnte.
»Ich bin eine Philosophin. Ich verstehe alles.«
Travis lachte, und ihr Gesicht wurde blass vor Zorn. »Nein«, sagte er und machte einen Schritt auf sie zu. »Sir verstehen gar nichts. Sie sind bloß ignorante Diebe, mehr nicht.«
»Halt«, befahl sie und fuchtelte mit der Pistole herum. »Ich muss mir Ihr dummes Gerede nicht anhören. Es gibt nichts, das wir nicht wissen.«
Travis zuckte mit den Schultern. »Wie Sie meinen. Andererseits bin ich ein halbes Dutzend Mal auf der anderen Welt gewesen, auf Eldh. Und wollen Sie nicht dorthin? Wenn Sie wollen, kann ich Ihnen alles über die Schläfer erzählen wer sie sind, warum sie hier sind und was sie wollen.«
Einer der Männer näherte sich Phoebe, einen gierigen Ausdruck auf dem bärtigen Gesicht. »Er weiß etwas, Phoebe, und er scheint es uns sagen zu wollen. Warum nicht mit ihm reden, bevor wir ihn töten? Was kann das uns schon schaden? Selbst wenn er verrückt ist, wie du behauptest, könnte er etwas Nützliches wissen.«
Phoebe sah nicht aus, als würde sie seine Meinung zu schätzen wissen. Ihre Augen wurden zu Schlitzen, dann nickte sie. »Also gut, Gabriel. Ich spiele mit, auch wenn ich es für eine Zeitverschwendung halte.« Sie wedelte wieder mit der Waffe. »Also los. Erzählen Sie uns, was Sie für so schrecklich wichtig halten. Und beeilen Sie sich. Das Tor wird nicht ewig geöffnet bleiben, und ich will nicht noch mehr Blut der Schläfer dafür verschwenden, um es erneut zu öffnen.«
Travis trat an einen der Sarkophage und betrachtete den Schläfer. Phoebe verfolgte seinen Weg mit der Waffe.
»Für euch sind sie ein Nichts«, sagte Travis leise. Er sah Phoebe an. »Sie sind etwas, das man benutzt, ein Mittel zum Zweck, das ist alles. Ich glaube, Sie denken, sie können euch die wahre Unsterblichkeit geben.«
Phoebes Finger verkrampften sich um die Waffe. »Sie können und sie werden. Wir wissen, dass sich das, was ihnen ewige Perfektion verliehen hat, in dem Raum auf der anderen Seite des Tores befindet. Und wir werden es bekommen.«
»Darum sind sie nicht hergekommen.« Travis beugte sich über den Schläfer, als würde er zu dem goldenen Mann sprechen. »Darum sind sie nicht zur Erde gekommen, um Leuten wie euch ihr Blut zu geben. Sie haben gewartet. Auf ein Zeitalter gewartet, in dem sich die beiden Welten nähern, in dem sie die Chance haben würden, das zu tun, von dem sie wussten, dass sie es tun müssen.«
»Und was ist das?«
»Sie wollen die Welt heilen. Alle Welten. Die Risse am Himmel sind der Anfang vom Ende. Begreifen Sie nicht? Sie können ihnen nicht entkommen, indem sie nach Eldh gehen. Die Risse gibt es dort auch. Wenn sich die Sieben nicht mit den Steinen vereinen, die mein Zaubererfreund dort hält, dann ist es vorbei. Für die Erde. Für Eldh. Für alles.«
Die in Schwarz gekleideten Männer wechselten überraschte Blicke. Einen Augenblick lang zeichnete sich selbst auf Phoebes Gesicht Zweifel ab. Dann wurde ihre Miene wieder hart.
»Mit vereinen meinen Sie doch verschlingen, oder? Was Sie da sagen, würde die Schläfer vernichten, oder?«
Travis zuckte mit den Schultern. »Möglicherweise. Ich weiß es nicht. Aber wenn diese Vereinigung nicht geschieht, dann wird es keine Erde mehr geben. Es wird kein Eldh mehr geben. Es wird gar nichts mehr geben.«
Der bärtige Mann – Gabriel – keuchte auf, und ein paar der anderen flüsterten aufgeregt miteinander. Aber sie alle schauten auf Phoebe. Ihre Lippen verzogen sich höhnisch.
»Sie lügen. Sie wollen das Blut der Schläfer für sich selbst, und Sie erzählen uns diese Fantasien, um uns hereinzulegen. Aber das wird nicht funktionieren.«
Bevor Travis etwas erwidern konnte, hob sie die Pistole. Grace griff mit der Gabe zu. Phoebes Lebensfaden strahlte hellgolden. Falls Grace ihn packen konnte, würde sie Phoebe vielleicht davon abhalten …
Es krachte
Weitere Kostenlose Bücher