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Die letzte Schlacht

Titel: Die letzte Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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Mauer näherten. Die meisten hatten beschlossen, lieber in Reichweite der Truppen zu bleiben. Arducius fragte sich, wie viele von ihnen diese Entscheidung inzwischen bereuten. Wenn die vorherrschende Atmosphäre darüber Aufschluss gab, dann war es wohl die Mehrzahl.
    Die Aufgestiegenen liefen weiter, vorbei an den Geschützen und den ruhenden Abteilungen der Truppe bis hinaus ins offene Gelände von Neratharn. Da draußen, höchstens zwei Meilen entfernt, wartete Gorian. Sie waren völlig sicher, dass er da draußen war. Die Richtung, aus der die kranken Energien unter der Erde kamen, die sie schwächten und kleine Winkel ihres Bewusstseins infizierten, war eindeutig zu erkennen.
    »Es ist so dunkel da draußen, so öde«, sagte Mirron.
    Sie kniete nieder und legte die Hände auf den Boden, um weitere Hinweise zu bekommen. Arducius und Ossacer folgten ihrem Beispiel, öffneten sich und tauchten tief in die Erde ein. Übelkeit überkam sie. Tief drunten lauerte die Perversion all dessen, woran sie glaubten. Eine negative Energie, deren Elemente Tod, Verfall und Verwesung waren.
    So mächtig. Gorian hatte es erkannt. Die alles umfassende Konstante. Jedes Lebewesen ist ihr unterworfen und fällt ihr früher oder später zum Opfer. So weit sie sich nach Osten und Westen vortasten konnten, dominierte diese Kraft die unendlichen, langsamen Bewegungen der Erde und besudelte sie mit einem kranken Grau, das der Tod in seiner reinsten Erscheinungsform war.
    »Ist Kessian auch da, Mirron?«, fragte Ossacer.
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte sie seufzend und mit einem Kloß in der Kehle. »Ich bin nicht einmal sicher, ob ich ihn überhaupt noch spüren kann. Seine Energie ist mir so fremd geworden wie ein Traum.«
    »Du musst daran glauben, Mirron. Lass ihn nicht los, nicht für einen Moment, denn sonst ist er vielleicht wirklich verloren.«
    »Ich gebe mir so große Mühe, Ardu. Wirklich. Aber Gorian überdeckt alles andere. Sein Wesen ist rings um uns. Es ist in der Luft und strömt wie ein Hochwasser führender Fluss durch die Erde. Wie können wir dagegen ankommen? Wie können wir so etwas eindämmen?«
    Arducius rieb sich die Hände und stand auf.
    »Das werden wir nicht«, sagte er. »Dazu ist er zu mächtig, und die Energien der Toten sind viel zu stark. Ich begreife immer noch nicht, wie er es tut. Kannst du etwas erkennen?«
    »Dieser Weg ist uns glücklicherweise verschlossen«, sagte Ossacer. »Ich verstehe es auch nicht. Woran denkst du?«
    »Was bleibt Gorian noch, wenn er alle Toten beherrscht? Meiner Ansicht nach nicht viel. Ich schlage vor, wir geben ihm Stoff zum Nachdenken. Es wird den größten Teil der Nacht erfordern, um es richtig zu machen, und es muss mit der passenden Geschwindigkeit geschehen.«
    »Etwas mit dem Wind, Ardu?«, fragte Ossacer.
    Arducius nickte. »Hilfst du uns, Ossie?«
    »Wir wollen ihn nur töten und die Toten zur Ruhe schicken, ja?«
    »Nur das wollen wir.«
    Ossacer nickte, und seine Augenfarbe wechselte von Orange zu einem ruhigen Grün.
    »Dann bin ich dabei, Ardu.«
    »Welcher Tag ist übermorgen?«, fragte Mirron auf einmal.
    Arducius lächelte. »Der zwölfte Genasab.«
    »Vater Kessians Geburtstag«, ergänzte Ossacer.
    »Ein passender Tag, um dieses böse Treiben zu beenden«, sagte Arducius. »Vergesst nicht, dass wir eins sind und immer eins bleiben werden. An die Arbeit.«
     
    Khurans Wutausbruch war bis zur Juwelenmauer zu hören. Die Prosentoren Kreysun und Ruthrar konnten ihn nicht beruhigen. Er brüllte seinen Kummer hinaus, die Einzelteile seiner Rüstung hatte er im ganzen Zelt herumgeworfen. Kissen, Leinwand, Decken und Kleidung waren in Stücke gerissen, Federn tanzten in der Luft, das Bett war nur noch Feuerholz.
    Khurans Klinge war scharf, und Ruthrar hatte sie am Arm zu spüren bekommen, als er das erste Mal versucht hatte, seinen König zu beruhigen. Die Wunde blutete stark, doch er ignorierte sie. Khuran stand schwer keuchend mitten in seinem ruinierten Herrscherzelt, in einer Hand das Schwert und in der anderen ein abgebrochenes Stuhlbein. Seine Augen brannten vor Wut, sein Gesicht war rot, und er sah sich um, ob es sonst noch etwas gab, an dem er seinen Zorn auslassen konnte.
    Doch inzwischen waren nur noch Kreysun und Ruthrar da.
    »Mein König, bitte, Ihr werdet noch die Truppen aufwecken und ihnen Angst einjagen.«
    Jetzt konzentrierte Khuran sich auf Kreysun, aber auch Ruthrar zuckte zusammen. Kreysun versuchte verzweifelt, nicht die Fassung zu

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