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Die letzte Schlacht

Titel: Die letzte Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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durch die Tür flog.
    Iliev ging in die Hocke, um einem Schwerthieb auszuweichen. Dann trat er zu und brachte einen Toten aus dem Gleichgewicht, der mit lautem Krachen zu Boden ging. Iliev sprang hoch, landete mit dem Knie im Kreuz des Gesterniers und hörte die Knochen knacken. Sofort rollte er sich ab und kam wieder auf die Füße. Zwei waren außer Gefecht gesetzt und konnten nicht mehr aufstehen, der dritte hatte keine Waffe mehr, griff aber trotzdem weiter an. Der Tsardonier richtete sich wieder auf. Das Blut strömte aus seinem Gesicht und lief aus der Schnittwunde an der Hüfte die Beine hinunter. Er war in schlechter Verfassung.
    Iliev wartete, bis die Toten wieder angriffen. Abermals ging er in die Hocke und zog seine Klingen von links nach rechts, um die Kniekehlen eines Gegners zu treffen. Die Gelenke gingen entzwei, und der Mann stürzte. Sofort brachte sich der Admiral mit einem Sprung in Sicherheit. Drei waren noch auf den Beinen, drei hatte er erledigt. Was die Toten antrieb, konnte er nicht einmal ahnen.
    Sie waren langsam. Viel zu langsam für die Ocenii. Abermals warf Iliev sich ihnen entgegen. Hinter ihnen war freier Raum. Er duckte sich und rollte sich ab, warf dabei einen weiteren Gegner um. Dann kam er wieder hoch und versetzte ihnen von hinten mehrere Streiche in die Kniekehlen und gegen die Fußgelenke, um die Sehnen zu zerstören. Die Toten torkelten einen Augenblick hilflos, ehe sie sich schwerfällig umdrehten. Iliev packte den Tsardonier am Kragen und zerrte ihn aus dem Büro. Der Mann heulte vor Schmerzen auf. Draußen ließ Iliev ihn fallen und sperrte die Tür von außen ab.
    »Jetzt haben wir Zeit. Sage mir, was ich wissen will.« »Du weißt genug. Du weißt, dass es mit dir zu Ende geht.« »Sehe ich so aus, als ginge es mit mir zu Ende?« Iliev kniete nieder und packte ihn am Pelzkragen. Der Mann stank und verdrehte die Augen. »Ich weiß, dass er durch dich spricht. Kannst du mich hören, du Schweinehund? Die Insel gehört jetzt wieder mir, und ich werde dich erwischen und verbrennen und jedes Schiff versenken, das du gestohlen hast. Fürchte mich. Fürchte die Ocenii.«
    Iliev ließ den Tsardonier wieder fallen. Der Mann atmete nur noch stoßweise. Er hatte eine tiefe Schnittwunde an der Hüfte und verblutete. Der Admiral richtete sich wieder auf, entriegelte die Tür und öffnete sie mit einem Tritt. Die Toten standen vor ihm. »Meine Herren, ich brauche jetzt meine Papiere«, sagte er. Dann schloss er hinter sich die Tür.
     
    »Hämmer und Äxte«, brüllte Kashilli. Er drosch einem Toten die Faust ins Gesicht und warf ihn über die Klippe, damit er siebenhundert Schritt tief ins Wasser stürzen konnte. »Wenn einer von euch etwas Luft hat, dann sagt den anderen, dass wir mehr Hämmer und Äxte brauchen.«
    Auf den östlichen Türmen des Palasts der Ocetanas wehten bereits die Flaggen. Kashilli hatte seinen Trupp auf den Wall geführt, der den bewohnten Teil der Insel umgab. Dort gab es in Abständen von einer Meile Wachtürme, insgesamt waren es vier. So sah es auch auf der Westseite aus, wo Iliev auftauchen sollte. Dort drüben war bisher erst eine Flagge aufgezogen, und wie man unschwer erkennen konnte, tobte dort ein heftiger Kampf.
    Mehr als einen raschen Blick konnte er sich nicht gönnen. Die Toten waren im ersten Wachturm die Treppe heraufgekommen und hatten seine Männer auf dem Wehrgang angegriffen. Immer mehr tauchten dort auf, als hätten sie ein geheimes Signal erhalten. Bisher hatte er schon drei gute Männer verloren, aber jetzt war er an der Reihe. Die Ocenii hatten sich mit Äxten ausgerüstet, auch er selbst schwang mit seinen großen Händen eine schwere Holzfälleraxt.
    »Bleibt in Bewegung, sie dürfen uns nicht aufhalten.«
    Zu dritt standen sie nebeneinander auf dem Wehrgang, obwohl in der Enge die Gefahr bestand, sich gegenseitig zu verletzen. Kashilli hatte eine Flanke übernommen und zog jetzt die Axt nach innen. Vor ihnen waren zwanzig Tote angetreten. Noch viel mehr trieben sich unten auf der Wiese und in den Gärten herum. Die meisten rührten sich nicht, doch einige zuckten und machten sich auf den Weg zur Treppe.
    Kashillis Axtschneide traf einen Mann an der Seite, woraufhin dessen Brustkorb in Stücke ging. Mit einem Knurren drückte der große Matrose nach und brachte den Toten aus dem Gleichgewicht.
    »Werft sie hinunter! Macht schon!«
    Die beiden anderen Matrosen drehten sich um und beförderten die Toten zur Kante. Wieder stürzten drei von

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