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Die letzte Schoepfung

Die letzte Schoepfung

Titel: Die letzte Schoepfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Lewin
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    Auf der anderen Straßenseite ging die Bürotür auf, und Tony Rio spazierte mit einer Frau heraus.
    »Verdammt«, fluchte Ethan vor sich hin, denn er wollte nicht, dass jemand bei dem Gespräch dabei war.
    Tony begleitete die Frau zu einem roten Honda. Dann standen sie plaudernd neben dem Wagen, während die Frau mit den Autoschlüsseln herumspielte. Nach einer Weile schloss sie auf und setzte sich ans Steuer.
    Ethan erhob sich und warf den Becher in einen Mülleimer. Dann ging er mit ruhigen Schritten zu Tonys Büro, wobei er den Blick über die Boote im Hafen schweifen ließ.
    Tony und die Frau plauderten noch ein paar Minuten, dann ließ die Frau endlich den Motor an. Als Tony sich wieder seinem Büro zuwandte, duckte sich Ethan hinter einen weißen Chevy, dem letzten der sechs Wagen, die in einer Reihe vor dem Bootsverleih standen.
    Leise vor sich hin pfeifend, kam Tony auf die geparkten Wagen zu. Ethan wartete ab. Er hatte damit gerechnet, dass Tony wieder in seinem Büro verschwand, doch er öffnete die Fahrertür eines silbergrauen Jeep Cherokee. Ethan erhob sich, ging zu dem Wagen und ließ sich in dem Moment, als Tony den Schlüssel ins Zündschloss steckte, auf den Beifahrersitz gleiten.
    »Wie geht's, Tony?«
    Erschrocken griff Rio nach dem Türhebel.
    »Nur die Ruhe.« Ethan packte Tonys Arm und drückte ihm die Glock in die Rippen. »Ich bin's, dein alter Kumpel Ethan.«
    Tony sank vor Erleichterung zusammen. »Verdammt, Decker, du hast mir eine Scheißangst eingejagt. Was soll das mit der Kanone?«
    »Wink deiner Freundin«, sagte Ethan, als die Frau an ihnen vorbeifuhr, »und lass die Kiste an.«
    »Mach ich ja, aber steck endlich die Knarre weg.«
    Ethan lehnte sich im Sitz zurück, hielt die Glock jedoch immer noch auf Tony gerichtet. »Erst fährst du los.«
    Rio schaute ihn finster an, dann legte er den Gang ein und setzte rückwärts aus der Parklücke. Als sie in gemächlichem Tempo losfuhren, fragte er wütend: »Was soll das, Decker? Tauchst einfach hier auf, hältst mir 'ne…«
    »Reg dich ab. Ich bin keiner von deinen Handlangern.«
    »Soll ich vielleicht in Jubelschreie ausbrechen? Wenn mich irgendwer mit dir sieht…«
    Ethan tippte ihm mit der Glock auf den Arm. »Fahr einfach.«
    Tony hielt den Mund – ganze zehn Sekunden, dann wollte er wissen: »Wohin?«
    »Auf den Freeway.«
    Keiner von beiden sprach, als sie den Jachthafen hinter sich ließen und Richtung Zentrum fuhren. Es war Ethan wichtig, dass eine gewisse Entfernung zwischen Rio und seinem Revier lag, bevor sie miteinander redeten, doch wegen des zähflüssigen Verkehrs kamen sie nur langsam voran.
    »Hab gedacht, du wärst tot«, sagte Rio, als er an einer Ampel hielt.
    »Dein Fehler.«
    »Was willst du?« Rio schaute ihn voller Argwohn an, dann blickte er wieder auf die Ampel, die gerade auf Grün schaltete.
    »Nicht hier.« Ethan nickte zu dem Schild, das die Highway-Auffahrt anzeigte.
    Rio wechselte auf die Abbiegespur, und sie fuhren Richtung Norden.
    Ethan atmete auf, als sie die Stadt hinter sich ließen, denn eine Begegnung mit Tonys Kumpanen konnte er jetzt am wenigsten gebrauchen. »Ich benötige deine Hilfe, Tony. Wenn du mitziehst, betrachte ich deine Schuld als abgetragen, und du siehst mich nie wieder.«
    »Ja, ja! Noch mehr Versprechen, die du nicht halten kannst!«
    »Du kannst mir glauben.« Ethan lächelte freundlich. »Du leihst mir die Sea Devil, und dann siehst du mich nie wieder.«
    »Was?« Rio fuhr ruckartig zu ihm herum. Das Auto machte einen Schlenker, sodass er rasch gegensteuern musste. »Was soll der Scheiß?«
    »Reg dich nicht auf, Tony.« Ethan sprach ganz langsam. »Ich will das gute Stück ja nicht kaufen.« Die Sea Devil, Rios Jacht, war mit den modernsten Navigationsinstrumenten bestückt und besaß jede Menge geheime Stauräume. Bestens geeignet für einen Schmuggler, der Waffen und Drogen von einem Ort zum anderen schaffte – und genau das, was Ethan benötigte, um Cox zur Strecke zu bringen. »Du wirst sie mir geben.«
    »Einfach so, ja? Eine Zweihunderttausend-Dollar-Jacht, und du erwartest, dass ich sie dir einfach so gebe?« Rio schlug mit der flachen Hand aufs Lenkrad. »Du bist ja verrückt!«
    »Verrückt genug, um das zu kriegen, was ich will.« Ethan drückte Rio wieder die Pistole in die Rippen. »Ich könnte auch ein paar Leute anrufen, dann kannst du innerhalb weniger Stunden deinen Laden dichtmachen. Meiner Schätzung nach wirst du nicht mal aus der Stadt,

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