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Die letzte Schoepfung

Die letzte Schoepfung

Titel: Die letzte Schoepfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Lewin
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Aluminium begrub. Dann würde man sie niemals finden, und niemand würde je von diesen Kindern erfahren, die so grausam benutzt worden waren.
    Die Druckwelle ebbte ab, und der kühle Boden unter ihnen schwankte nicht mehr. Sydney schloss die Augen, kämpfte gegen Tränen der Erleichterung.
    »Verdammt!«, entfuhr es Ethan. »Sieht fast so aus, als wollte er hier alles in die Luft jagen!«
    »Was macht dich so sicher, dass er es nicht tut?« Sydney wischte sich den Staub aus den Augen, verschmierte ihn auf den Wangen. »Weiter. Sonst verlieren wir Danny noch.«
    Der Junge war schon ein ganzes Stück entfernt. Er war wendiger als die Erwachsenen und hatte die Reise durch die Aluminiumtunnel schon öfter gemacht.
    Ethan zögerte kurz, dann kroch er weiter.
    Ein paar Meter vor ihnen stieß Danny ein Gitter heraus und kletterte aus dem Schacht. »He, Callie!«
    Ethan und Sydney folgten ihm in ein Zimmer, das genau so aussah wie jenes, das Sydney ein paar Tage lang bewohnt hatte. Callie war angezogen und umarmte ihren Bruder. »Ich wusste, dass du kommst!«
    »Du bist nicht mehr krank«, stellte er verwundert fest.
    »Es geht mir viel, viel besser.«
    »He, Süße.« Sydney schloss das kleine Mädchen in die Arme. »Geht's dir wirklich wieder gut?« Sie fühlte Callies Stirn. »Kein Fieber mehr oder andere Beschwerden?«
    »Mir geht's gut.«
    »Wir haben uns Sorgen um dich gemacht«, sagte Danny.
    »Lasst uns später Wiedersehen feiern.« Ethan stand lauschend an der Tür, eine Waffe schussbereit erhoben. »Wir müssen hier weg.«
    »Was ist mit den anderen?« Callie schaute von Ethan zu Sydney. »Wir können sie doch nicht hier lassen.«
    »Sie hat Recht«, meinte Sydney. »Wir müssen alle Kinder mitnehmen.«
    »Vergiss es«, sagte Ethan. »Wir wissen ja nicht einmal, wo sie sind.«
    »Wir könnten wieder durch die Schächte gehen«, schlug Danny vor.
    »Und dann?«, wollte Ethan wissen. »Wie sollen wir die Kinder an den Wachen vorbeibringen?« Er stellte einen Stuhl unter den Luftschacht. »Los jetzt! Wenn wir vier lebend hier rauskommen, schicken wir einen Rettungstrupp her.«
    Callie setzte sich mit verschränkten Armen aufs Bett, ähnelte mit einem Mal sehr ihrem trotzigen großen Bruder. »Ich gehe nicht mit, wenn nicht alle gehen.«
    Sydney setzte sich neben sie. »Ich auch nicht.«
    »Danny…«
    »Ich gehe auch nicht ohne die anderen.«
    »Ihr seid ja verrückt!«
    »Wir haben keine Zeit, uns darüber zu streiten, Ethan«, beharrte Sydney. »Du wirst unsere Meinung nicht ändern. Lass uns die anderen Kinder holen und fliehen!«
    Ethan sah von einem zum anderen. »Ihr drei seid völlig verrückt, wisst ihr das?«
    »Aber wir haben Recht«, entgegnete Danny. »Wir können die anderen nicht hier lassen.«
    »Okay, wo sind sie?«
    »Der Mädchenschlafsaal ist am Ende des Korridors«, gab Danny Auskunft. »Der von den Jungs ist im nächsten Korridor.«
    Ethan seufzte. Natürlich – Jungen und Mädchen mussten auch noch getrennte Schlafsäle haben, um die Flucht zusätzlich zu erschweren! Er schüttelte den Kopf und zeigte auf den Stuhl. »Danny, geh du voran.«
    Beide Kinder kletterten in den Schacht, Ethan und Sydney blieben ihnen dicht auf den Fersen. Ein paar Minuten später kamen sie in einem großen Raum wieder hinaus, in dem sich ein Dutzend verängstigter Mädchen im Schlafanzug in einer Ecke drängten. Die Jüngste mochte so klein wie Callie sein, die Älteste so alt wie Danny.
    »Keine Angst«, sagte Sydney beruhigend. »Wir wollen euch helfen.«
    Doch die Kinder wichen scheu vor ihr zurück und scharten sich um Danny und Callie, die sie sogleich mit Fragen überhäuften.
    Ethan zog Sydney beiseite. »Wir können unmöglich alle diese Kinder durch den Schacht bringen. Wir haben…«
    Plötzlich peitschten Schüsse vor dem Schlafsaal.
    »Schnell!« Ethan fuhr zur Tür herum. »Geht in Deckung!«
    Die Kinder erstarrten vor Schreck.
    »Versteckt euch!«, schrie Danny, und alle verschwanden hinter Betten und in Wandschränken.
    Sydney kauerte neben einem Tisch. Ethan drückte sich mit dem Rücken gegen die Wand neben der Tür, hielt die Pistole mit beiden Händen.
    Weitere Schüsse peitschten, dann brach die Tür auf. Es waren zwei Männer. Sie stellten sich Rücken an Rücken; der eine versperrte den Ausgang, der andere schwenkte seine Waffe. Ethan wirbelte herum, packte den ersten Gegner beim Arm und zerrte ihn von den Beinen, dann gab er kurz hintereinander zwei Schüsse ab. Die erste Kugel traf den Mann,

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