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Die Letzte Spur

Die Letzte Spur

Titel: Die Letzte Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Link
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konnte.
    Vielleicht ist aber auch die Landschaft ganz hübsch, dachte Cedric. Morgen wissen wir mehr.
    Er schloss hinter Mrs. Blum sorgfältig die Tür ab, nicht so sehr aus eigenem Interesse, sondern um Pamela zu beruhigen. Sie stand in dem scheußlichen Wohnzimmer und hielt noch immer die Arme vor der Brust verschränkt. Sie war leichenblass.
    »So«, sagte Cedric betont munter, »nun werde ich erst einmal Rosanna anrufen und ihr erzählen, wohin es uns verschlagen hat. Vielleicht hat sie auch schon Neuigkeiten zu berichten. Am Ende sitzt Wavers bereits hinter Schloss und Riegel.«
    Sein Display zeigte an, dass mehrere Anrufe aufgelaufen waren, die er offenbar im Auto nicht gehört hatte. Wahrscheinlich von Rosanna. Klar, seine Schwester konnte sich nicht erklären, weshalb das alles so lange dauerte. Er fluchte in sich hinein, als er feststellte, dass er keinen Netzempfang bekam. Kein Wunder, in diesem abgelegenen, waldigen Tal. Er versuchte es an dem Telefon, das auf dem Küchentresen stand, aber die Leitung war tot. Der Apparat war stillgelegt. Verdammte, geizige Alte! Er vermutete, dass man eine Telefonkarte brauchte, um das Gerät zu aktivieren, und dass Mrs. Blum mit der Karte einen guten Zusatzgewinn erzielte.
    Pamela starrte ihn an. »Das Telefon funktioniert nicht?«
    »Wir brauchen eine Karte dafür. Mrs. Blum sorgt sich, jemand könnte sie in den Ruin telefonieren.«
    »Und das Handy geht auch nicht?«
    »Kein Empfang. Wahrscheinlich reicht es, wenn ich nach vorn zur Straße laufe. Ich …«
    »Nein!« Sie wurde noch blasser. »Gehen Sie jetzt nicht weg!«
    »Ich muss meine Schwester anrufen.« Er überlegte kurz. »Ich weiß ja nicht, wie das bei Ihnen ist, aber ich habe einen Bärenhunger. Ich schlage vor, wir setzen uns ins Auto und fahren rasch nach Burnham hinüber, suchen uns ein Pub und essen erst einmal. Von dort können wir dann auch telefonieren.«
    Sie schien hin- und hergerissen. »Aber wenn wir weggehen und in der Zwischenzeit …«
    »Was denn?« Sie nervte ihn. Sie sah aus wie eine Spitzmaus, und ihre Augen waren weit aufgerissen.
    »In der Zwischenzeit könnte er hierherkommen und auf uns warten, bis wir zurückkehren.«
    Das fand er so absurd, dass er fast gelacht hätte. Er verbiss es sich, weil er ihre echte Not und Bedrängnis spürte. »Da müsste er doch erst einmal wissen, wo wir sind. Wie soll er das denn herausfinden? Über diesen idyllischen Ort hier stolpert man nicht gerade!«
    Sie schien nicht überzeugt, widersprach aber auch nicht. Er hatte den Eindruck, dass sie Männern überhaupt selten widersprach. Vermutlich war ihr das allzu oft schlecht bekommen.
    Er nahm den Autoschlüssel vom Regal. »Gehen wir.«
    Sie traten hinaus in die kalte Nacht.
    Um sie herum war es vollkommen still und vollkommen dunkel, und nicht ein Windhauch bewegte die Äste der kahlen Bäume.
     
    Rosanna stand in ihrem Hotelzimmer und fragte sich gerade, ob das schwarze Kleid, das sie trug, zu kurz war und als eindeutige Absicht ausgelegt werden konnte, als ihr Handy klingelte. Zu ihrer Überraschung war es Dennis, der anrief. Sie hatte es wieder und wieder bei ihm versucht und es inzwischen fast aufgegeben, ihn erreichen zu können. Nun meldete er sich selbst. Seine Stimme klang ungewöhnlich erschöpft.
    »Rosanna? Ich bin's. Dennis.«
    Sie brauchte ein paar Sekunden, aber dann fuhr sie ihn anstelle einer Begrüßung an: »Dennis? Das gibt es doch nicht! Hast du eine Vorstellung, wie viele Sorgen ich mir gemacht habe?«
    »Rosanna …«
    »Das Letzte, was ich von dir gehört habe, war, dass Rob verschwunden ist. Und dann verschwindest du vollkommen in der Versenkung, rührst dich nicht mehr und bist auch nicht zu erreichen. Gibt es etwas Neues?«
    »Rob ist nach London geflogen. Zu seiner Mutter.«
    Rosanna schnappte nach Luft.
    »Was?«, fragte sie dann ungläubig.
    »Hör zu, Rosanna, ich bin ebenfalls in London. Ich bin heute Mittag eingetroffen. Marina hat mich gestern Abend verständigt. Sie wollte nicht, dass ich komme; ich denke, auch Rob wollte es nicht. Aber ich … ich konnte nicht länger einfach in Gibraltar herumsitzen.«
    Dennis war in London. In ihrer unmittelbaren Nähe. Von einem Moment zum anderen hatte sie das Gefühl, schwerer zu atmen.
    »Können wir uns sehen?«, fragte Dennis. Sie schluckte. »Wann?«
    »Jetzt. Ich nehme ein Taxi und komme zu dir ins Hotel.«
    Sie war mit Marc zum Abendessen verabredet, aber es ging um Rob, und sie hatte den Eindruck, einem Gespräch

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