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Die letzte Wahrheit: Roman (German Edition)

Die letzte Wahrheit: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Wahrheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly McCreight
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mit keiner Wimper gezuckt, als ich sie gesagt hatte anstatt er. Es war eine Art Test gewesen.
    » Ja « , sagte ich.
    Während ich sie anschaute, bekam ich einen trockenen Hals. Ich wollte da in dem Zimmer nicht weinen. Man kann nie wissen, was passiert, wenn man weint.
    » Weißt du, warum sie die Beziehung beendet hat? «
    Ich schüttelte den Kopf und versuchte, den Kloß in meinem Hals runterzuschlucken.
    » Ihre beste Freundin kann mich nicht ausstehen « , brachte ich schließlich heraus. » Aber ich weiß noch nicht mal, ob das der Grund ist. Es ist kompliziert. «
    » Das sind Beziehungen häufig « , sagte sie. » Und Ungewissheit ist immer schlimm. Da macht man sich zu viele Gedanken. Verstehst du, was ich meine? «
    Ich zuckte die Achseln. » Glaub schon. «
    » Offene Fragen behindern den Heilungsprozess. «
    Heilungsprozess. Das hörte sich so an, als wäre das mit Dylan wirklich vorbei. Dass ich mich einfach damit würde abfinden müssen.
    » Und jetzt versuchen auch noch ein paar andere Mädchen, mich fertigzumachen. «
    » Hat das mit der Beziehung zu tun? «
    Ich dachte einen Moment über die Frage nach. Ich fand es echt scheiße, dass Dylan sich nicht für mich starkmachte. Dass sie weggegangen war, als ich ihren Namen geschrien hatte. Dass sie sich seitdem nicht bei mir gemeldet hatte. Aber keine von den ekelhaften SMS war von Dylan gekommen, da war ich mir ziemlich sicher. Sie hatte weder mein Spind beschmiert noch irgendwelche Viecher da reingesetzt. Unmöglich. Für das alles war Zadie verantwortlich. Und ich wusste besser als jeder andere, dass es nicht fair war, Dylan für etwas verantwortlich zu machen, was ihre beste Freundin getan hatte.
    » Es hat damit zu tun und auch wieder nicht. Ein paar von den Mädchen, die mich fertigmachen wollen, sind ihre Freundinnen. Die sind alle in so einem Club. «
    » Ah, ein Club « , sagte Dr. Lipton. » Lass mich raten. Die Magpies? «
    » Ja. Ich war eine Zeitlang in dem Club « , sagte ich. Es tat gut, es endlich jemandem zu erzählen.
    » Das ist es im Großen und Ganzen, wozu diese Clubs da sind– Außenstehende zu schikanieren und den Mitgliedern ständig damit zu drohen, dass sie rausfliegen könnten. Eine solche Dynamik birgt immer Gefahr in sich. Es wundert mich nicht zu hören, dass die Sache schon wieder außer Kontrolle geraten ist. «
    Ich schüttelte den Kopf, während meine Augen sich mit Tränen füllten. » Aber was die machen– ist so viel schlimmer, als ich es mir je hätte vorstellen können. «
    » Schikane verstößt gegen die Schulregeln, weißt du « , sagte Dr. Lipton. » Wenn das, was diese Mädchen tun, so schlimm ist, wie du sagst, und wenn sie es auf dem Schulgelände tun, können sie deshalb von der Schule verwiesen werden. Dann wäre ich sogar verpflichtet, es dem Direktor zu melden. «
    Ich dachte an die Fotos und an die SMS und an mein mit Blut beschmiertes Hockey-Trikot. Ich dachte an das Flüstern und das Kichern. Wie überall das Wort Lesbe gezischt wurde. Aber wollte ich, dass sie alle von der Schule flogen? Dylan mit eingeschlossen? Und was war mit Sylvia? Wie würde sie das überstehen? Was würden sie mit ihr machen?
    Ich schaute Dr. Lipton an. Mein Herz raste. » Sie haben doch gesagt, das ist vertraulich. «
    Ihre Augen wurden schmal.
    » Das ist es auch. « Sie hielt einen Finger hoch. » Vorausgesetzt, niemand befindet sich in Gefahr. «
    Sie sah mich durchdringend an. Gefahr. Wahrscheinlich dachte sie, ich wollte mich umbringen oder so was. Auf die Idee war ich noch gar nicht gekommen.
    » Ich bringe mich nicht um, falls Sie das befürchten. Das würde ich nie tun « , sagte ich. » Aber falls ich’s mir anders überlege, sag ich Ihnen Bescheid. «
    » Hast du mit deinen Eltern darüber gesprochen? «
    » Ich lebe mit meiner Mutter allein « , sagte ich. Es war ein Reflex. » Und mit der hab ich noch nicht darüber gesprochen. «
    Ich fand es zum Kotzen, dass ich zu so einem Klischee von Teenager geworden war. Noch vor ein paar Wochen hätte ich geschworen, dass ich meiner Mom alles sagen würde. Dass ich es ihr von Anfang an erzählt hätte. Aber vor sechs Wochen war mein Leben auch noch nicht so kompliziert gewesen.
    » Du solltest mit ihr darüber reden « , sagte Dr. Lipton streng. » Deine Mom liebt dich. Sie ist da, um dir zu helfen. «
    » Genau das befürchte ich. Wenn meine Mom versuchen würde, mir zu helfen, würde sie alles nur noch schlimmer machen. «
    » Aber du musst dich unbedingt jemandem

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