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Die letzte Wahrheit: Roman (German Edition)

Die letzte Wahrheit: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Wahrheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly McCreight
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Söhnen seine Identität verschleiern sollen?
    » Alles in Ordnung? « , fragte Vera vorsichtig. Sie stand jetzt direkt vor Kate und hatte ihr eine Hand auf den Arm gelegt.
    Kate nickte übertrieben nachdrücklich. Sie konnte sich nicht erinnern, dass Jeremy je etwas davon erwähnt hatte, dass einer seiner Söhne homosexuell war, aber das war vielleicht auch wieder normal. Oder er wusste es einfach nicht.
    » Ehrlich gesagt, Sie sehen ziemlich mitgenommen aus « , sagte Vera und bugsierte Kate in Richtung ihrer Wohnung. » Kommen Sie rein, und setzen Sie sich erst mal hin. Ich bringe Ihnen ein Glas Wasser. «
    Vera drückte die Tür auf, und sie betraten das riesige Wohnzimmer. Von der breiten Fensterfront aus hatte man einen Blick auf den dunklen Park und auf die Lichter der Upper West Side dahinter. An einer Wand befand sich ein offener Kamin, hinter dem ein geräumiges Esszimmer lag, und an der gegenüberliegenden Wand stand ein Flügel. Dazwischen war so viel Platz, dass man hätte Fußball spielen können, und es gab nur halb so viele Möbel, wie man gebraucht hätte, um den Raum zu füllen.
    » Kommen Sie, setzen wir uns in die Küche, da ist es gemütlicher « , sagte Vera. » Hier ist noch nichts richtig fertig. «
    » Ich hatte ganz vergessen, dass Sie umgezogen sind « , sagte Kate. Sie setzte sich auf einen Hocker an der gigantischen Kochinsel mit Granitarbeitsplatte.
    Sie wusste nicht, ob sie mit Vera offen reden konnte. Sie wusste nicht, ob Vera insidethelaw gelesen hatte und, wenn ja, ob sie das, was darin stand, mit Kate in Zusammenhang gebracht hatte.
    » Ach, wissen Sie, manchmal wünschte ich, ich könnte auch vergessen, dass wir umgezogen sind « , sagte Vera. » Ich möchte ja nicht undankbar sein, aber manches ist einfach zu groß. Jeremy! « , rief sie. Dann lächelte sie Kate an. » Er zieht sich gerade um. Er kommt gleich. «
    » Tut mir leid, dass ich störe « , sagte Kate. Sie merkte, dass sie fast geflüstert hatte. Ihre Kehle war so zugeschnürt, dass sie kaum sprechen konnte. » Noch dazu zu so später Stunde. «
    » Pff « , schnaubte Vera und machte eine wegwerfende Handbewegung. » Wenn man bedenkt, wie viele Überstunden er von Ihnen allen verlangt, soll er sich nicht beschweren, wenn er mal gestört wird. «
    » Danke für das Wasser « , sagte Kate, um das Gesprächsthema zu wechseln. Am liebsten hätte sie die Wohnung fluchtartig verlassen, doch sie wusste nicht einmal, wie sie ihre Anwesenheit erklären sollte, erst recht nicht, warum sie so plötzlich aufbrechen musste. » Mir war ein bisschen schwindelig. «
    » Das wundert mich nicht « , sagte Vera. » Jeremy hat mir erzählt, dass Sie schon wieder angefangen haben zu arbeiten. « Sie legte ihre Finger an die Lippen. » Tut mir leid, ich sollte mich um meine eigenen Angelegenheiten kümmern. Die Jungs werfen mir immer vor, ich würde mich aufführen wie eine Glucke, die sich in alles einmischt. Ich werde mich also bemühen, den Mund zu halten. Passen Sie einfach auf, dass Sie es nicht übertreiben. Und das rät Ihnen eine Frau, die sechs Wochen nach der Geburt einen Halbmarathon gelaufen ist und am nächsten Tag einen Verfahrensantrag vor einem Bundesberufungsgericht begründen musste. Ablenkung ist die beste Medizin, sage ich mir immer. « Plötzlich wirkte sie traurig. » Aber manchen Dingen kann man eben nicht davonlaufen, egal, wie schnell man rennt. «
    In dem Augenblick erschien Jeremy in der Tür. Er war blass. Reiß dich zusammen, hätte Kate ihm am liebsten gesagt. Du siehst aus wie das wandelnde schlechte Gewissen.
    » Ich muss zum Yoga, und ich will nicht schon wieder zu spät kommen « , sagte Vera. » Kommt ihr beide hier allein zurecht? «
    Kate erstarrte, aber Jeremy rettete die Situation.
    » Ja, ja, geh nur « , sagte er und gab Vera einen Kuss. » Kate braucht nur eine Unterschrift von mir. «
    Vera schien das zu akzeptieren, obwohl Kate weder eine Aktentasche noch eine Handtasche bei sich hatte. Sie tätschelte Kate die Hand.
    » Passen Sie auf sich auf « , sagte sie auf dem Weg nach draußen. » Und lassen Sie sich Zeit. Die Arbeit läuft Ihnen nicht davon. «
    Als Vera weg war, ging Jeremy ins Wohnzimmer. An der Bar schenkte er sich einen Whisky ein. Oder einen Scotch. Irgendetwas Bernsteinfarbenes. Er bot Kate ein Glas an, doch sie winkte ab. Er ließ sich aufs Sofa fallen, stützte den Kopf in die Hand und holte mehrmals tief Luft.
    » Sie weiß es noch nicht? « , fragte Kate.
    » Bis jetzt war ich

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