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Die letzte Wahrheit: Roman (German Edition)

Die letzte Wahrheit: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Wahrheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly McCreight
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Empfehlungsschreibens. Ich brauchte mir nur einen Account unter falschem Namen anzulegen, eine kleine Geschichte zu erfinden, und das war’s. Vielleicht war es ja egoistisch, aber ich konnte nicht anders. «
    » Du konntest nicht anders?! « Kates Stimme zitterte. Ihr Gesicht glühte. Sie wehrte sich dagegen, den schlimmsten, scheußlichsten Schluss zu ziehen, doch es hatte keinen Zweck. Ihre Fantasie ließ sich nicht mehr bremsen. » Sie war meine Tochter, Jeremy. Sie war noch ein Kind. «
    » Moment mal, Kate. « Jeremy war plötzlich aschfahl, in seinem Blick lag Panik. » Du glaubst doch nicht etwa– ich kann dir das erklä… «
    » Oh, nein. Diesmal redest du dich nicht da raus. Das lasse ich nicht zu. Ist das deine neueste Methode, ein guter Ehemann zu sein? « , schrie Kate, während sie mit dem Finger auf Jeremy zeigte. » Anstatt erwachsene Frauen flachzulegen, schickst du jetzt kleinen Mädchen SMS ? Oder sind die SMS erst der Anfang? Hattest du etwa vor, dich mit Amelia zu treffen? «
    Mit jedem Wort, das sie schrie, wurde sie wütender.
    » Hör auf, Kate, das ist doch lächer… «
    » Was hast du mit ihr gemacht, du verdammter Scheißkerl?! « , schrie Kate und ging auf Jeremy los.
    » Was ich mit ihr gemacht habe? Bist du verrückt? Ich habe versucht, ihr zu helfen! « Jeremy hob die Arme, um sich zu schützen. » Ich habe sie nicht ein einziges Mal getroffen. Ich– ich hatte überlegt, mich mit ihr zu verabreden und ihr die Wahrheit zu sagen. Aber ich wusste, dass ich kein Recht dazu hatte, und deswegen bin ich stattdessen ihr Freund geworden. Was glaubst du wohl, warum ich behauptet habe, ich wäre schwul? Ich wollte auf Nummer sicher gehen, dass nichts Komisches passierte. Doch nach der Geschichte mit Dylan spielte das ja sowieso keine Rolle mehr. Ich war einfach froh, dass ich für sie da sein konnte, bei all dem Scheiß, den die Maggies veranstaltet haben. «
    » O Gott. Ganz genau– du hast es gewusst. « Kate hatte das Gefühl, als müsste sie sich gleich übergeben. » Du verfluchte Missgeburt. Sie hat dir erzählt, was diese Mädchen mit ihr gemacht haben, und du hast nicht eingegriffen? Du hättest irgendjemanden informieren können. Du hättest etwas unternehmen können! «
    » Du tust gerade so, als wäre das so einfach gewesen. Dann wäre alles herausgekommen, Kate. Das wolltest du offenbar auch nicht. Sonst hättest du dir nicht so große Mühe gegeben, die Wahrheit zu vertuschen. « Inzwischen war Jeremy auch wütend. Die Wahrheit. Das war schon das zweite Mal, dass er das gesagt hatte. Kate war sich nicht sicher, ob sie wissen wollte, was er damit meinte. » Jedenfalls als die Sache mit diesen Mädchen aus dem Ruder lief, habe ich in Erwägung gezogen, dich ins Bild zu setzen. Aber ehe ich dazu kam, sah es so aus, als hätte Amelia alles allein auf die Reihe gekriegt. Sie hat mir gesagt, es sei alles in Ordnung. « Er blickte zu Boden. » Jetzt, nach dem, was passiert ist… Kate, du ahnst ja gar nicht, wie sehr ich mir wünsche, ich hätte etwas unternommen. «
    » Hast du dich an dem Tag mit Amelia getroffen? « , fragte Kate und wappnete sich. Jeremy hatte ihr so viele Lügen aufgetischt. Vielleicht gab es noch etwas, das so schlimm war, dass es jenseits ihrer Vorstellungskraft lag. » In deinen SMS hast du es ihr versprochen. «
    » Nein, Kate, ich sage es dir jetzt zum zweiten Mal « , entgegnete Jeremy. Er wirkte nicht länger wütend, nur noch resigniert. Er wusste ganz genau, wessen sie ihn verdächtigte, und er wirkte vollkommen niedergeschlagen. » Ich war hier, mit drei Kollegen, den ganzen Tag. Das kannst du gern überprüfen. Jedenfalls dachte ich, du hättest die SMS gelesen. Am Ende habe ich ihr geschrieben, ich könne nicht kommen. «
    » Ich habe sie noch nicht alle gelesen! « , schrie Kate.
    » Dad? « Einer von Jeremys Söhnen stand in der Tür, ein hübscher Bengel, aber mit ängstlichem Blick. » Alles in Ordnung? «
    Jeremy richtete sich blitzartig auf und lächelte so überzeugend, dass Kate die Haare zu Berge standen.
    » Ja, ja, Andrew « , sagte er. » Alles in Ordnung. Wir haben ein Problem mit einem Fall, weiter nichts. Geh wieder an deine Hausaufgaben, wir bemühen uns, ein bisschen leiser zu sein. «
    » Okay, bis später dann « , sagte Andrew, warf Kate einen skeptischen Blick zu und verkrümelte sich.
    » Alles klar, Drew, bis später! « , rief Jeremy ihm nach.
    Eine ganze Weile saßen sie beide reglos da. Kate hatte nicht gewusst, dass Jeremys

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