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Die letzte Wahrheit: Roman (German Edition)

Die letzte Wahrheit: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Wahrheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly McCreight
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Pizza weit und breit, aber wenn man ihnen sagt, ›nicht so heiß‹, machen sie sie extraheiß. «
    Zum Glück hatte Sylvia anscheinend nicht mitgekriegt, dass ich eine SMS bekommen hatte. Und nachdem sie sich hingesetzt hatte, war sie erst mal damit beschäftigt, mit ihren knallblauen Fingernägeln ihre kleinen Pizzastücke zu sortieren– sie ließ sich ihre Pizza immer noch in kleine Stücke schneiden, als wäre sie eine Dreijährige. Ich schaute an Sylvia vorbei durch das mit Blumen bemalte Fenster der Pizzeria, hinüber zu dem Frozen-Yoghurt-Laden und dem Spirituosengeschäft auf der anderen Seite der Seventh Avenue. Ich rechnete damit, Zadie zu sehen, die mich von irgendwo da drüben beobachtete. Aber da stand nur eine Traube von Müttern mit Kinderwagen.
    » Also, wenn Ian sagt, er will sich mit mir treffen, heißt das noch lange nicht, dass er mit mir gehen will, das weiß ich « , sagte Sylvia und führte ihren Monolog fort, den sie nur unterbrochen hatte, um unsere Pizza zu holen. Sie schob sich ein Stück Pizza in den Mund, dann nahm sie ihr Handy heraus, um zu sehen, ob eine SMS eingegangen war. Ihrem enttäuschten Gesicht nach zu urteilen war keine gekommen. » Aber er hat mal gesagt, dass er sich normalerweise nicht mehr als einmal mit Mädchen trifft, die auf seine Schule gehen. Wenn er sich also mit mir mehrmals trifft, muss das doch was bedeuten, oder? «
    Ich riss mich vom Fenster los, als ich spürte, dass sie mich anschaute.
    » Äh, ja « , sagte ich, doch so wie Sylvias Gesicht sich verfinsterte, war das wohl nicht begeistert genug. Und Ian Greene schien tatsächlich total auf Sylvia zu stehen. Natürlich war ihre Wildheit, auf die alle Jungs abfuhren, bis dahin noch nicht in Verrücktheit umgeschlagen, die ihn hätte abschrecken können. » Ich meine, na klar, auf jeden Fall. «
    Sie entspannte sich ein bisschen. » Meinst du das ganz ehrlich? «
    » Absolut. Niemand trifft sich mehr als einmal mit jemand von der eigenen Schule, wenn es nichts Ernstes ist « , sagte ich, als hätte ich nicht alles, was ich über diese Dinge wusste, von g R a C e FULLY . » Das wird sonst zu kompliziert. Vor allem für einen wie Ian. Warum sollte er sich das antun? Der könnte doch überall eine abschleppen. «
    Sylvia nickte, aber sie wirkte immer noch irgendwie verunsichert. In dem Moment vibrierte mein Handy. Ich versuchte, heimlich die SMS zu lesen, doch Sylvia schaute mich direkt an.
    Komm pünktlich, lautete die SMS .
    » Wer ist das? Dein neuer Busenfreund Ben? « , fragte Sylvia und verdrehte die Augen. » Ich sag dir, der Typ hat einfach zu viel Zeit, wenn er dir dauernd SMS schickt. Weißt du, wie man Loser schreibt? «
    » Ich hab Zeit, ihm zu antworten « , sagte ich. » Bin ich deswegen auch ein Loser? «
    Sylvia zuckte die Achseln. » Wenn du meinst « , sagte sie. Ich warf ihr einen finsteren Blick zu. » Du brauchst mich gar nicht so anzufunkeln. Du bist schließlich diejenige, die sich mit Cybersex begnügt. «
    Am liebsten hätte ich ihr mein Handy an den Kopf geworfen. Ihr gesagt, dass sie die Null war, nicht ich. Denn ich war es, die von den Maggies eingeladen worden war, und die Maggies luden keine Nullen ein. Nur leider durfte ich Sylvia nichts von den Maggies erzählen. Und das machte mir ganz schön zu schaffen. Sogar, dass ich in Gedanken mit den Maggies angab, machte mir zu schaffen. Aber Sylvia war eben Sylvia. Wenn es ihr schlecht ging, hackte sie auf mir herum. Was mich an diese bescheuerten SMS über meinen Vater erinnerte, denn ich war fast hundertpro davon überzeugt, dass sie mir die geschickt hatte, sozusagen als Scherz.
    » Übrigens, was sollten diese SMS wegen meinem Vater? « , fragte ich. Als ich es jetzt aussprach, wurde ich richtig sauer. Das war echt ein kranker Scherz gewesen. » Findest du so was etwa lustig? «
    » Wovon redest du? « Sie spielte die Unschuldige, und das gelang ihr verdammt gut.
    » Ach, komm schon, Sylvia, ich weiß genau, dass du das warst. «
    » Zeig mal her. « Sie streckte die Hand aus, damit ich ihr mein Handy gab. » Ich hab dir keine SMS wegen deinem Vater geschickt. «
    Ich ließ das Handy sofort zurück in meine Tasche gleiten und tat dann so, als hätte ich keine Lust, es wieder rauszufischen. Jedenfalls durfte sie es auf keinen Fall in die Finger kriegen. Was, wenn genau in dem Moment noch eine SMS von Zadie kam?
    » Ich denke mir das nicht aus. «
    » Hab ich auch nicht behauptet. «
    » Die letzte lautete: Dein Dad ist nicht der, von

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