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Die letzte Wahrheit: Roman (German Edition)

Die letzte Wahrheit: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Wahrheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly McCreight
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wollte dieses Kind. Und ich wollte nicht, dass Daniel versuchte, mich zu einer Abtreibung zu überreden, was er garantiert getan hätte, wie ich ihn kenne. Ein paar Jahre nach Amelias Geburt hat er dann geheiratet, und es wäre nicht fair gewesen, es ihm ausgerechnet zu dem Zeitpunkt zu sagen. Inzwischen ist er schon seit Jahren geschieden, und jetzt, wo Amelia tot ist, kann ich es ihm auch nicht mehr sagen. «
    » Tja, das Thema können wir wohl für den Moment beiseitelassen. Aber falls sich herausstellt, dass Amelia Kontakt zu ihm hatte, werden wir mit ihm reden müssen. «
    » O mein Gott, Sie glauben doch nicht… «
    Lew schüttelte den Kopf. » Ich glaube viel eher, dass Amelias Tod hiermit zu tun hat. « Er hielt seinen roten Aktenordner hoch. » Ich habe die Mädchen aus der Birds of a Feather -Clique mit denen in dem Meetbook der Schule verglichen. « Er öffnete den Ordner und nahm ein Blatt heraus. Es enthielt eine säuberlich angelegte Liste– die Namen der Mädchen, deren Adressen und die Namen der jeweiligen Eltern. » Sie gehen alle auf die Grace-Hall-Schule, die meisten sind in höheren Klassen. Insgesamt sind es zweiundzwanzig. «
    » Genauso viele Hasszettel gibt es « , sagte Kate. » Ich glaube, Amelia nennt alle diese Mädchen in ihren SMS Maggie. Der Name taucht immer wieder auf, jeweils mit einer Zahl dahinter. «
    » Möglich « , sagte Lew. » Wie dem auch sei, ich denke, es wird Zeit, dass wir uns mit der Schule in Verbindung setzen. «
    In der kühlen, steinernen Eingangshalle von Grace Hall saß ein älterer Wachmann hinter einem großen, hölzernen Schreibtisch an seinem Computer. Er hatte wässrige Augen, und auf seinem fleischigen Gesicht lag ein bläulicher Schimmer, der von dem Bildschirm erzeugt wurde. Auf seinem Namensschild stand WILL FINKLE .
    » Was kann ich für Sie tun? « , fragte er träge, ohne den Blick vom Bildschirm abzuwenden.
    » Wir würden gern den Direktor sprechen. « Lew zeigte ihm seine Marke, was ihn in Kates Augen zum ersten Mal wie einen richtigen Polizisten erscheinen ließ. » Es geht um das Mädchen, das hier vor ein paar Wochen ums Leben gekommen ist. «
    » Was Sie nicht sagen « , entgegnete der Wachmann trocken, als wartete er schon lange darauf, dass endlich jemand aufkreuzte und Fragen stellte. Er schaute Kate an. Er erkannte sie, dessen war sie sich sicher. Aber er hatte kein Problem damit, so zu tun, als würde er sie nicht kennen. » Würden Sie sich bitte ausweisen? « Kate kramte nach ihrem Führerschein, während Lew dem Mann seine Marke reichte. Der Wachmann studierte die beiden Ausweise, während er auf seiner Tastatur herumhackte und die Daten eingab. » Unterschreiben Sie bitte hier « , sagte er, als er endlich fertig war, und zeigte auf ein kleines elektronisches Unterschriftenpad. Zwei Sekunden später spuckte ein Drucker zwei Besucherpässe aus.
    » Eine Menge Sicherheits-Hightech für eine Schule « , bemerkte Lew mit einem Nicken in Richtung Computer.
    » Wenn man mehr Geld hat, als man braucht « , sagte der Wachmann, » dann findet man schon etwas, wofür man es ausgeben kann. «
    » Neu? «
    » Der Computer wurde vor ungefähr drei Wochen angeschafft und letzte Woche das da. « Er zeigte auf ein Kartenlesegerät. » Haben Sie eine Ahnung, wie viele von den Kids ihre verdammten Schlüsselkarten vergessen? Ich muss jeden Morgen mindestens fünfzig Mal aufstehen, um die verdammte Tür aufzuschließen. «
    » Und was war der Grund für diese Anschaffung? «
    » Das fragen Sie mich? « , entgegnete der Wachmann. » Sie sind doch hier wegen dem toten Mädchen. «
    Auf dem Weg zum Sekretariat wurde Kate von der von Blumenduft geschwängerten Luft in der Eingangshalle regelrecht übel. Zu beiden Seiten einer hübschen, antiken Kommode– auf alt gemacht, aber nicht wertvoll– führten zwei geschwungene Holztreppen nach oben. Auf der Kommode selbst stand ein riesiges Blumenarrangement, darüber hing ein Gemälde, das ein echter Picasso sein konnte. An der gegenüberliegenden Wand befand sich ein Schwarzweißfoto von einer spärlich bekleideten, üppig gebauten Tänzerin, die in einem schäbigen Umkleideraum saß.
    Lew und Kate blieben nebeneinander vor dem Foto stehen und lasen den Text auf dem Schild darunter: Diane Arbus, Komödiantin in ihrer Garderobe, Atlantic City 1963. Schenkung der Familie Greene. Das Bild war neu. Kate war nicht oft in der Schule gewesen, aber an ein solches Foto hätte sie sich erinnert. Dass das Bild an so

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