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Die letzte Walstatt - Covenant 03

Die letzte Walstatt - Covenant 03

Titel: Die letzte Walstatt - Covenant 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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– ich bitte dich, hör mich an! Vernimm des Landes Not aus meiner Stimme. Wir können dich nicht zwingen. Du besitzt das Weißgold – du hast die Macht, uns zu widerstreben. Das Gesetz des Todes bindet dich nicht. Bitte, vernimm meine Worte. Wenn du unverändert darauf bestehen willst, nicht zu kommen, nachdem du mich angehört hast, dann ... werde ich die Herbeirufung rückgängig machen. Ich werde ... ich werde dir verraten, wie du dein Weißgold benutzen kannst, um dich uns zu versagen.«
    Erneut schrak Covenant unterm Andrang von Mhorams Stimme zurück. Doch als er sich von neuem zusammenriß, wiederholte er seine Forderung nicht. »Beeil dich!« verlangte er statt dessen. »Das ist meine einzige Chance – die einzige Chance, einer Wahnvorstellung zu entrinnen, ist an ihrem Anfang. Ich muß dem Kind helfen.«
    Hoch-Lord Mhoram raffte seine ganze Persönlichkeit zusammen, bot all seine Liebe für und Furcht um das Land auf, legte sie in seine Stimme. »Ur-Lord, sieben Jahre sind verstrichen, seit wir gemeinsam auf dem Galgenhöcker standen. In diesen Jahren haben wir einige unserer Verluste ausgleichen können. Aber seit ... seit der Stab des Gesetzes abhanden gekommen ist, verfügt der Verächter über viel mehr Handlungsfreiheit. Er hat ein neues Heer aufgestellt, so groß wie das Meer, und ist erneut wider uns ins Feld gezogen. Er hat bereits Schwelgenholz zerstört. Der Wütrich Satansfaust hat Schwelgenholz niedergebrannt und Lord Callindrill erschlagen. Schon in wenigen Tagen wird die Belagerung der Herrenhöh beginnen. Doch damit ist die Aufzählung unserer Nöte beileibe nicht abgeschlossen. Vor sieben Jahren hätten wir Schwelgenstein womöglich für etliche Jahreszeiten hintereinander gegen jedweden Gegner halten können. Sogar ohne den Stab des Gesetzes hätten wir uns wacker zu verteidigen vermocht. Aber – mein Freund, vernimm meine Kunde! – wir haben die Bluthüter verloren.«
    Covenant wankte, als bedränge ihn ein Steinschlag, aber Mhoram ließ sich nicht beirren.
    »Als Korik und andere Bluthüter in unserem Auftrag zu den Riesen an der Wasserkante ritten, kosteten große Übel die Lords Hyrim und Shetra das Leben. Als sie ...« Mhoram zögerte. Er entsann sich an Covenants Freundschaft mit dem Riesen Salzherz Schaumfolger. Er brachte es nicht über sich, Covenant mit der Nachricht vom blutigen Untergang der Riesen zu martern. »Als sie nicht länger dabei waren, um besser zu raten, machten Korik und zwei Gefährten ein Bruchstück des Weltübel-Steins zu ihrer Beute. Sie erkannten nicht dessen Gefährlichkeit. Die drei Bluthüter nahmen das Stück mit, in der Absicht, es zur Herrenhöh zu bringen. Aber der Weltübel-Stein ist ein grausiger Fremdkörper im Lande. Die drei Bluthüter waren nicht gewarnt – und der Stein machte sie zu seinen Sklaven. Unter seine Herrschaft geraten, brachten sie das Bruchstück nach Fouls Hort. Sie glaubten, sie könnten den Verächter damit bekämpfen. Doch in Wahrheit machte er sie zu seinen Spießgesellen.« Auch diesmal verzichtete Mhoram darauf, das Geschehen vollständig wiederzugeben. Er meinte, Covenant nicht sagen zu können, daß der Bluthüter-Eid durch den Bruch vom Gesetz des Todes auf zersetzerische Weise unterlaufen worden war – oder daß das edle Metall der Bluthüter-Treue in entscheidendem Umfang litt, als Covenant Bannor zwang, den Namen der Macht des Gebots zu verraten. »Dann ...« Noch immer krümmte sich Mhoram unwillkürlich zusammen, wenn er sich daran erinnerte, was sich ereignet hatte. »Dann schickte er die drei aus, um Schwelgenstein von ihnen angreifen zu lassen. Korik, Sill und Doar zogen durchs Land, grünes Feuer in den Augen und Verderbnis in ihren Herzen. Sie töteten viele Bauern und Krieger, ehe wir verstanden, was mit ihnen geschehen war. Sodann gingen Blutmark Bannor sowie die Bluthüter Terrel und Runnik hin, um mit den dreien zu kämpfen. Sie erschlugen ihre vormaligen Kameraden Korik, Sill und Doar und brachten ihre Leichen zur Herrenhöh. Dadurch fanden wir heraus, daß« – Mhoram schluckte beschwerlich – »daß Lord Foul jedem der drei die beiden letzten Finger der rechten Hand abgetrennt hatte.« Covenant schrie gequält auf, aber Mhoram schuf mit heiserer Stimme unmißverständliche Klarheit. »Er verstümmelte die drei Bluthüter in einer Art, die sie dir ähnlich machte.«
    »Hör auf!« stöhnte Covenant. »Hör auf! Ich kann's nicht ertragen!«
    Dennoch sprach der Hoch-Lord weiter. »Als Blutmark Bannor

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