Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die letzte Walstatt - Covenant 03

Die letzte Walstatt - Covenant 03

Titel: Die letzte Walstatt - Covenant 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
Vom Netzwerk:
fürchtete sich davor, sie zu beantworten. Er befürchtete, sich selbst Dinge aussprechen zu hören, die absolut verrückt klangen. Als er seinen Blick wieder auf die wartenden Steinhausener senkte, wich er, um zunächst seinen Mut zu untermauern, mit einer Gegenfrage aus. »Schaumfolger, was ist aus deinem Volk geworden?«
    »Mein Freund?«
    »Sag mir, was aus den Riesen geworden ist.«
    Schaumfolger wand sich angesichts von Covenants finsterem Blick. »Ach, Ur-Lord, solche Geschichten sind hier und jetzt fehl am Platze. Sie sind sehr lang zu erzählen und eignen sich daher eher für eine andere Zeit. Die Gegenwart ist allzu stark voll Drängen.«
    »Sag's mir!« fauchte Covenant. »Hölle und Verdammung, Schaumfolger – ich will alles wissen! Ich muß ... alles erfahren, jede verfluchte scheußliche Einzelheit, die Foul ...«
    Unerwartet unterbrach Triock ihn. »Die Riesen sind in ihre Heimat jenseits des Meers der Sonnengeburt zurückgekehrt.« Covenant wirbelte herum, wandte sich Triock zu. Die Lüge in dessen Auskunft war so offenkundig, daß sie Covenant den Atem verschlug, und die Steinhausener rundum gafften Triock verdutzt an. Aber Triock erwiderte Covenants entgeisterten Blick ohne ein Wimpernzucken. Die Wunde an seinem Kinn betonte seine Entschiedenheit. »Wir haben den Friedensschwur geleistet«, sagte Triock mit harter, gleichmäßiger Stimme, die durch Covenants oberflächliche Schroffheit zu der Wut vordrang, die in seinem Innern wuchs. »Verlang nicht von uns, daß wir deinen Haß nähren. Solche Leidenschaften werden dem Lande nicht dienlich sein.«
    »Etwas anderes habe ich nicht!« schleuderte Covenant ihm erstickt entgegen. »Kapierst du nicht? Ich habe nichts anderes zu bieten. Nichts! Das ganz allein muß genügen.«
    »Einen derartigen Widersacher kann man nicht mit Haß bekämpfen«, sagte Triock ernst, beinahe traurig. »Ich weiß es. Ich hab's in meinem Herzen gespürt.«
    »Hölle und Verdammnis, Triock, halt mir keine Predigten! Ich bin's ein für allemal satt, Opfer zu sein. Ich bin's leid, unterwürfig oder wenigstens mucksmäuschenstill durch die Gegend zu latschen und überall bloß den Kopf hinzuhalten. Ich werde mich jetzt gegen diese Schweinerei zur Wehr setzen.«
    »Warum?« erkundigte sich Triock mit gepreßter Stimme. »Wofür gedenkst du zu kämpfen?«
    »Bist du blind und taub?« Covenant schlang die Arme um seinen Brustkorb, als müsse er sich zurückhalten. »Ich hasse Foul. Ich habe die Nase endgültig voll von diesem ...«
    »Nein, ich bin weder blind noch taub. Ich sehe und höre, daß du zu kämpfen beabsichtigst. Doch wofür willst du kämpfen? Es dürfte in deiner eigenen Welt genug geben, um deinen Haß zu beanspruchen. Zur Zeit aber weilst du im Lande. Wofür beabsichtigst du zu kämpfen?«
    Hölle und Verdammnis! wetterte Covenant lautlos. Wieviel verlangst du eigentlich von mir? Doch Triocks Frage brachte ihn dazu, sich auf sich selbst zu besinnen. Ich hasse Foul , hätte er antworten können, weil er dem Lande dies und jenes zufügt. Aber das würde klingen, als leugne er seine Verantwortung, und er war zu ergrimmt, um seiner Verurteilung zu widersprechen. Gleichfalls war er zu sehr verärgert, um Triock irgendeine tröstliche Antwort zu geben. »Ich werde es für mich selbst tun«, erwiderte er mit brüchiger Stimme. »Damit ich wenigstens an mich selbst glauben kann, bevor ich vollends den Verstand verliere.«
    Diese Entgegnung brachte Triock zum Schweigen, und einen Moment später ergriff Schaumfolger das Wort. »Mein Freund, was wirst du mit deiner Leidenschaft anfangen?«
    Allmählich fiel der Schnee immer dichter. Die Flocken tanzten wie Falter der Verschleierung durch Covenants Blickfeld, und die Anstrengung, die ihn sein wutentbranntes Starren kostete, ließ seine noch unverheilte Stirn pochen, als entstünden in seinem Schädel Risse. Aber er gab nicht nach, konnte jetzt nicht nachgeben. »Jemandem wie Foul kann man nur eine einzige Antwort erteilen.« Doch trotz seines Zorns vermochte er Schaumfolgers Blick nicht zu erwidern.
    »Welche Antwort?«
    Unwillkürlich krümmten sich Covenants Finger zu Klauen. »Ich werde Fouls Hort über seinem eigenen Kopf einstürzen lassen.« Er hörte die Überraschung und Ungläubigkeit der Steinhausener, achtete jedoch nicht darauf. Seine Aufmerksamkeit galt Schaumfolger.
    »Hast du gelernt«, wollte der Riese wissen, »wie du das Weißgold nutzen kannst?«
    »Ich werde einen Weg finden«, antwortete Covenant mit soviel

Weitere Kostenlose Bücher