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Die Letzten ihrer Art 01 - Der letzte Elf

Die Letzten ihrer Art 01 - Der letzte Elf

Titel: Die Letzten ihrer Art 01 - Der letzte Elf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Silvana de Mari
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gewesen, aber es stimmt nicht, dass alles völlig hoffnungslos ist, nur der Tod ist das, und gestern ist doch wirklich niemand zu Tode gekommen...«
    Die Worte des Drachen verhallten im Wind, der heftig vom stürmischen Meer her blies.
    Yorsch ging es noch zu schlecht, als dass er etwas anderes hätte tun können, als zusammengekauert dazuliegen, zu zittern wie ein Blatt im Sturm, während ein unerträglicher Schmerz wie eine glühende Messerschneide in seinen beiden Daumen wütete. Er glühte vor Fieber und der eisige Wind war eine Wohltat auf der heißen Haut. Er lag im nassen Gras, die Hände in den kleinen Wassertümpel getaucht, der sich nach Regentagen zwischen den Felsen vor der Höhle bildete.
    Es war klar, dass das Mädchen niemand anderes sein konnte als ihre Tochter, die Tochter von Monser und Sajra. Sie hatte die Züge der Mutter und die dunkle Haut des Vaters; das hätte er von selbst bemerken können. Sie besaß Großzügigkeit und Mut ihres Vaters und ihrer Mutter. Nicht einen Augenblick lang hatte sie aufgehört, das kleinere Mädchen zu beschützen und aufzumuntern. Schade, dass sie wie ihr Vater und ihre Mutter sofort aus der Haut fuhr, aus ebenso unbegreiflichen Gründen! Yorsch hätte von selbst bemerken müssen, dass die Kleine verzweifelt war, halb verhungert, elend, erschöpft von den Strapazen, und er hätte sie in erster Linie beschützen müssen und in Sicherheit bringen, statt sie dort zu lassen, wo sie war, nachdem er sie in noch tödlichere Gefahr gebracht hatte.
    Tatsache war, dass ihn der Schmerz des anderen Mädchens, des kleineren, wie der Blitz getroffen hatte, und es war ihm nicht gleich klar gewesen, in welcher Reihenfolge es sinnvoll war vorzugehen: erst die Kinder an einen besseren Ort bringen, dann die Wunden versorgen, die Verletzungen kurieren und die Verzweiflung lindern …
    Überzeugt nickte der Drache, während er den dritten Auerhahn in Angriff nahm, den er, auf einen Weidenzweig gespießt, über einem köstlichen Feuer aus Rosmarin und Pinienzapfen briet, sodass sich der Duft der brennenden Zweige mit dem Geschmack des gebratenen Fleisches vermischte.
    »Wie kannst du nur dieses Zeug essen?«, klagte der Elf.
    »Ich beiße mit den Vorderzähnen ab und kaue mit den Backenzähnen«, antwortete der Drache höflich. »Machen wir weiter mit der Geschichte? Warum bist du in Ohnmacht gefallen?«
    »Den Daumen des kleinen Mädchens wiederherzustellen, war furchtbar, ich hätte das wissen müssen, ich hätte mich daran erinnern müssen, wie erledigt ich war, als ich deine Wunde geheilt habe, und das ins Unendliche potenzieren. Ich hätte vorhersehen müssen, dass mich das außer Gefecht setzen würde, und kapieren, dass das nicht der richtige Zeitpunkt war. Aber am schlimmsten war es nachher. Zu wissen, dass sie durch meine Schuld ums Leben gekommen sind... durch meine Schuld...« Yorschs Blicke gingen ins Leere. »Alles ist so... so...«, er fand nicht das richtige Wort.
    »Albern, lächerlich und spaßig?«, schlug Erbrow der Jüngere vor, während er seinen vierten Auerhahn in Angriff nahm. Er grinste dabei auch noch. Eine solche Wut überkam Yorsch, dass ihm davon fast wohler wurde.
    »Wie kannst du es nur wagen...? Wie kannst du nur...?« Luftschnappend suchte er nach Worten, die so hart und verletzend wären, wie er selbst sich verletzt fühlte. »Dummes, ahnungsloses Trampeltier, Sohn eines noch dümmeren, ahnungsloseren und komplett vertrottelten Trampeltiers, das nichts als schwachsinnige Märchen hören wollte! Wie kannst du da bloß lachen? Dieses wunderbare Mädchen ist eine Waise und verzweifelt, weil... weil ich... weil sie... mich gerettet haben!«
    Der Drache verzog keine Miene. Seelenruhig nahm er seinen fünften Auerhahn in Angriff.
    »Ich lache über dich, nicht über sie. Dieses wunderbare Mädchen ist Waise und verzweifelt nicht durch deine Schuld, sondern daran sind diese Verbrecher schuld, die ihren Eltern eine Schlinge um den Hals gelegt haben und, damit nicht genug, das Kind an einem Ort eingesperrt haben, im Vergleich zu dem eine Schlangengrube die reinste Sommerfrische ist. Wir sind für unsere Handlungen verantwortlich, ja, aber nur für unsere eigenen. Martius und Sulla, oder wie zum Teufel die zwei da heißen, haben sich dafür entschieden, dich zu retten, und das war ihr gutes Recht, ihre Entscheidung. Im Übrigen, ohne dich hätten sie vielleicht nie zusammengefunden und ihr wunderbares Töchterchen wäre gar nicht auf der Welt. Aber das ist nicht

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