Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die letzten Tage der Solaren Welten

Die letzten Tage der Solaren Welten

Titel: Die letzten Tage der Solaren Welten
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
dümpelten im Orbit. Es waren nicht nur Boote vom Typ SOLAR DEFENDER darunter, sondern auch ältere Ausführungen, die man längst eingemottet und jetzt in aller Eile reaktiviert hatte.
    Für die Msssarrr-Schiffe stellten sie nichts weiter als leichte Beute dar.
    »Es ist nur eine Frage der Zeit, wann die Venus in die Hand der Invasoren fällt«, stellte Soldo fest.
    »Captain, es erfolgt gerade eine Transmission mit Alpha-Priorität.«
    »Das Oberkommando?«, fragte Leslie stirnrunzelnd. Die sollten sich vielleicht besser darauf konzentrieren, wie sie die Erde verteidigen, anstatt uns hier draußen gute Ratschläge zu geben.
    »Es ist zumindest die Kennung des Oberkommandos, aber seltsamerweise ist die Nachricht nicht verschlüsselt und richtet sich nicht nur an sämtliche Star Corps-Einheiten, sondern wird darüber hinaus auch noch in das Mediennetz der Solaren Welten eingespeist, sodass sie im Umkreis von 50 Lichtjahren überall zu empfangen sein dürfte.«
    Leslie atmete tief durch.
    »Auf den Schirm damit.«
    »Ja, Sir!«
    »Und diesmal meine ich den Hauptschirm!«
    Im nächsten Moment wurde die vertraute taktische Übersicht sowie das Abbild des nahen Weltraums durch das Symbol des Star Corps abgelöst sowie einem schriftlichen Hinweis darauf, dass es sich um eine Transmission mit Alpha-Priorität handelte.
    Commander Leslie stellte erstaunt fest, dass der Hinweis auf eine Verschlüsselung tatsächlich fehlte.
    Unmöglich. Das muss ein Versehen sein! Da möchte jemand, dass seine Botschaft innerhalb der Solaren Welten so weit wie irgend möglich verbreitet wird! , ging es dem Captain der Sternenfaust durch den Kopf.
    Dann machte das Star Corps Symbol dem Gesicht eines Mannes Platz, dessen Züge außerordentlich angespannt wirkten.
    Leslie kannte ihn flüchtig.
    Rendor Johnson, der Chef der GalAb! , durchfuhr es ihn. Leslie war ihm bei ein paar Meetings kurz begegnet, an denen er in Vorbereitung verschiedener Geheimmissionen der STERNENFAUST teilgenommen hatte. Johnson hatte sich zumeist durch beharrliches Schweigen und ein teilnahmslos wirkendes Gesicht ausgezeichnet. Der Mann, um große Reden zu schwingen ist er eigentlich nicht – aber vielleicht habe ich ihn auch nur noch nicht in dieser Rolle erlebt, weil er solche Auftritte für höhere Ränge reserviert …
    Johnsons Körperhaltung straffte sich.
    Im Gegensatz zu seiner üblichen grauen Uniform, die für hohe Offiziere des Geheimdienstes reserviert war und bei dienstlichen Anlässen getragen wurde, trug Johnson jetzt ein schlichtes blaues Gewand, dessen Zuschnitt und Farbgebung an die Kombinationen des Star Corps erinnerten.
    Nur dass die Rangabzeichen durch jene der galaktischen Abwehr ersetzt worden waren.
    Jemand, der sich damit nicht auskennt, wird es für eine Star Corps Uniform halten , überlegte Leslie. Und das ist sicherlich Absicht. Schließlich ist das Image eines Geheimdienstes nie so positiv wie das der Raumflotte.
    Rendor Johnson blickte in die Kamera und versuchte einen entschlossen wirkenden Gesichtsausdruck aufzusetzen. Was dabei herauskam, wirkte tatsächlich wie aufgesetzt.
    »Mein Name ist Rendor Johnson. Ich bin Offizier, aber ich bin auch Bürger der Solaren Welten. Heute richte ich meine Botschaft nicht nur an alle militärischen Stellen im Sol-System und innerhalb der Solaren Welten, sondern an jeden einzelnen von Ihnen.« Er atmete tief durch und räusperte sich. Der starre Blick deutete darauf hin, dass es sich nicht um einen spontan ausgedachten Text, sondern um eine sehr sorgfältig geplante Inszenierung handelte. »Mit sofortiger Wirkung ist der Hohe Rat der Solaren Welten abgesetzt. Alle Entscheidungen werden bis auf weiteres von einer Junta unter meiner Führung getroffen. Die Menschheit steht am Rande des Abgrundes und es wird selbst unter günstigsten Voraussetzungen einer gewaltigen Anstrengung und vieler Opfer bedürfen, um sie davor zu bewahren, zu einem Vasallen außerirdischer Mächte herabzusinken. Im New Hope-System stemmt sich der Großteil des Star Corps gegen die drohende Invasion der Kridan, die schon seit langem unsere erbitterten Gegner sind und die Menschheit in ihr Heiliges Imperium eingliedern wollen. Dass es gleichzeitig zu einer Invasion des Sol-Systems kam, hat niemand vorhersehen können. Aber wir haben den Feind begünstigt. Wir begünstigten ihn, weil wir ihm mit Führungsstrukturen entgegentraten, die diese Bezeichnung kaum verdienen. Der Planetenbund, der sich Solare Welten nannte, wird in diesem
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher