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Die letzten Worte des Wolfs

Die letzten Worte des Wolfs

Titel: Die letzten Worte des Wolfs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias O. Meißner
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für morgen ins Sturmhaus zu schicken. Aber eine Garantie kann ich nicht geben. Ich habe tagsüber versucht, etwas über die anderen Banden herauszufinden, aber auch das ist nachts wohl einfacher.«
    Â»Diese anderen Banden haben wir bislang ignoriert«, sagte Rodraeg nachdenklich. »Falls im Sturmhaus nichts herauszufinden ist, sollten wir sie aber dennoch nicht unter den Tisch fallen lassen. Die Haie haben deiner Meinung nach nichts mit den Walen zu tun?«
    Â»Da lege ich mich fest.«
    Â»Wen gab es sonst noch?«
    Â»Ohters Krabbenfischer. Eine Mädchenbande namens Der schöne Schein, von der ich noch nichts gesehen habe; womöglich ist sie ausschließlich im Rotleuchtenviertel aktiv und nimmt Freier aus. Dann gibt es noch welche, die sich die Brandungsbrecher nennen. Die könnten interessant sein, weil ihr Name nach dem Meer klingt. Außerdem erwähnte Gunurd noch einen gewissen Geywan und seine Jungs.«
    Â»Geywan«, brummte Bestar. »Den habe ich heute morgen kennengelernt.«
    Â»Im Ernst?« Alle wandten sich nun wieder Bestar zu.
    Â»Ja. Er wollte mich anheuern als Mörder oder Entführer. Wir machen so was nicht, oder?«
    Â»Worum ging es?« fragte Eljazokad.
    Â»Um eine alte Frau. Ich sollte sie erschrecken oder wegschaffen oder zum Schweigen bringen, entweder für immer oder mindestens für ein paar Tage.«
    Â»Aber das ist doch hochinteressant!« Ein Teil von Rodraegs Müdigkeit verflog. »Für ein paar Tage bedeutet: Während der Zeit, wo die Wale hier ankommen. Wer ist diese alte Frau und wo wohnt sie?«
    Â»Das … das weiß ich nicht. Ich habe den Auftrag abgelehnt. Wir sind doch … das Mammut… « Wieder blickte Bestar verzweifelt in die Runde. Was hatte er nun wieder falsch gemacht? Hätte er die fünfzig Taler doch verdienen können?
    Â»In Ordnung, du weißt es nicht«, stellte Rodraeg besänftigend fest. »Vielleicht ist es ja noch nicht zu spät, es herauszufinden. Wann war das Ganze?«
    Â»Heute morgen. Vor unserem Mittagstreffen.«
    Hellas ächzte, Rodraeg warf ihm einen mahnenden Seitenblick zu. »Du würdest diesen Geywan aber wiedererkennen, oder?«
    Â»Klar. Geywan und seinen Kumpel, Reetdach oder so ähnlich.«
    Â»Reetdach?« schnappte Hellas.
    Â»Oder so ähnlich!« versetzte ihm Bestar. »Ich erkenne sie wieder!«
    Â»Dann ist das deine Aufgabe für heute nacht und morgen früh. Vielleicht stromern die immer noch durch Wandry, weil sie noch keinen geeigneten Kandidaten gefunden haben.«
    Â»Haben sie dir Geld geboten?« fragte Eljazokad nach.
    Â»Ja, und nicht zu knapp: fünfzig Taler.«
    Hellas wunderte sich. »Das ist aber verdammt viel Geld für eine kleine Bande. Woher haben die soviel?«
    Â»Sie erzählten was … von einem Auftraggeber …«, erklärte Bestar kleinlaut.
    Rodraeg trommelte mit den Fingern auf der Tischplatte. »Das ist zweifelsohne die heißeste Spur, die wir bislang haben. Jemand heuert eine von diesen Straßenbanden an, damit die wiederum einen Fremden anheuern, der eine ganz bestimmte Frau beseitigen soll. Wenn wir Geywan finden und aus ihm herausbekommen, wer die Frau ist und wer sein Auftraggeber, wissen wir vielleicht…«
    Â»â€¦ wer in Wandry eine alte Frau beiseite schaffen möchte, aber mehr auch nicht«, brachte Eljazokad den Satz zu Ende. »Es gibt keinen echten Anhaltspunkt dafür, daß diese Sache mit den Walen zu tun hat.«
    Â»Außer dem Zeitplan«, ließ Rodraeg sich nicht beirren. »Es geht um die nächsten Tage, das wäre schon ein ziemlicher Zufall.«
    Â»Ich glaube auch nicht, daß das ein Zufall ist«, bemerkte Hellas. »Warum heuern die einen Fremden an? Weil sie ihren gedungenen Täter anschließend umbringen wollen, um alle Spuren zu verwischen. Ein Durchreisender wird von niemandem vermißt. Es handelt sich also um ein ziemlich großes krummes Ding, bei dem mindestens zwei Tote einkalkuliert werden. Groß und krumm genug, um ein anderes großes krummes Ding vertuschen zu helfen: gesetzesbrecherische Fängermagie.«
    Â»Und warum will man diese Frau beseitigen?« vollendete Rodraeg. »Weil sie der Fängermagie gefährlich werden könnte! Sie ist die Person, mit der wir uns verbünden müssen!«
    Eljazokad schüttelte milde lächelnd den Kopf. »In einer Stadt, in der es so viel

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