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Die letzten Worte des Wolfs

Die letzten Worte des Wolfs

Titel: Die letzten Worte des Wolfs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias O. Meißner
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hierhergeschickt haben, die die Wale nach Wandry locken? Die Wächter vom Sturmhaus hatten große Angst vor Skerber Spionen, also hat es schon welche in Wandry gegeben, und es kann wieder welche geben.«
    Â»Und Skerb ist nur die naheliegendste denkbare Lösung«, ergänzte Eljazokad. »Es könnte aber auch noch andere Städte geben, die an einer Schwächung Wandrys und einer damit verbundenen Entscheidung im Glutseepiratenkrieg interessiert wären. Zum Beispiel Fairai, das genau zwischen beiden Städten liegt und dessen Seefahrthandel sicherlich unter den dauernden Reibereien zu leiden hat.«
    Â»Das stimmt.« Rodraeg rieb sich ächzend das Gesicht. »Genaugenommen wissen wir nichts. Und ich frage mich, ob die Zeit ausreicht, wirklich aufzuklären, wer dahintersteckt. Womöglich werden wir uns darauf beschränken müssen, das Unheil einfach nur einzudämmen. Ob wir es aufklären können, steht auf einem völlig anderen Blatt.«
    Â»Also«, faßte Eljazokad zusammen, »brauchen wir Magier, damit wir eine Gegenmagie aufbauen können.«
    Â»Darauf läuft es wohl hinaus, ja.« Rodraeg blickte in die Flüssigkeitsringe, die die Bierkrüge auf der Tischplatte hinterlassen hatten.
    Â»Aber es gibt nur wenige Magier in Wandry«, brummte Hellas.
    Â»Außerdem«, gab Eljazokad zu bedenken, »wenn wir nicht wissen, wie die Anlockungsmagie aussieht – wie sollen wir dann dagegenhalten?«
    Rodraeg rutschte auf seinem Stuhl hin und her. »Irgend jemand muß doch in der Lage sein, etwas zu spüren, verdammt noch mal. Die beiden Seemagier, die den Kreis informiert haben, haben doch auch etwas gespürt, und zwar schon vor mindestens zwanzig Tagen. Es muß hier doch Seemagier geben!«
    Â»An Bord der Piratenschiffe womöglich«, mutmaßte Eljazokad.
    Rodraeg nickte. »Wobei wir wieder bei den Sturmhaus-Stadtratskapitänen und ihren Schiffen wären. Wir haben noch zweieinhalb Tage Zeit.« Er überflog seine Notizen. »Wir suchen Spione einer anderen Stadt, Seemagier und Hinweise darauf, daß irgendeiner der Stadtratskapitäne das Ganze eingefädelt hat. Mal sehen. Diesen Ohter schließe ich aus. Erstens ist er auf Krabbenfischerei, also auf Kleingetier spezialisiert und hat für Wale wahrscheinlich gar keine Ausrüstung. Außerdem hat er viel damit zu tun, das Rotleuchtenviertel zu lenken. Yldest ist auch nicht sehr verdächtig, weil er kein Fischer ist. Andererseits könnte er versuchen, es so aussehen zu lassen, als hätte Skerb die Wale als Angriffsflotte lebendiger Schiffe gelenkt. Dadurch würde er den Seekrieg forcieren. Yldest ist also doch verdächtig. Yrmenlaf, Beceorfan und Scirham Sceat hätten alle dasselbe Motiv, eine Massenstrandung im Sund zu inszenieren, um sich danach als Wohltäter Wandrys aufspielen zu können. Yrmenlaf ist bereits Stadtkapitän, also haben Beceorfan und Sceat mehr zu gewinnen. Bei allen dreien muß die Walankunft allerdings glatt laufen. Wandry darf dabei nicht in Gefahr geraten. Da die Wale aber laut Teoch Schmerzen haben und böse sind, ist entweder etwas schiefgelaufen oder wird in Kauf genommen, weil man hofft, alles unter Kontrolle bekommen zu können. Diesen dreien könnte man womöglich Schweißperlen auf die Stirn treiben, wenn man sie mit Teochs Prophezeiungen konfrontiert.«
    Bestar hatte ein ganz leeres Gesicht, Eljazokad und Hellas hörten aufmerksam zu und brummten ab und an zustimmend.
    Â»Wenn es einer von den dreien ist, könnten wir die beiden anderen als Verbündete gewinnen«, schlug Hellas vor.
    Rodraeg nickte. »Das wäre gut. Dieser Queckten, von dem du uns erzählt hast – wie weit vertraust du ihm?«
    Â»Er macht einen erstaunlich guten Eindruck auf mich. Wie ein etwas ungeschliffenerer Cajin.«
    Â»Queckten könnte für uns ins Sturmhaus gehen. Meinst du, er würde das tun?«
    Â»Er wird Geld verlangen, aber er wird nicht nein sagen.«
    Â»Gut. Leite das in die Wege. Queckten soll sich für uns umhören unter den Kapitänen. Ob es hier Seemagier gibt. Ob einer etwas über Wale weiß, die sich nähern.«
    Hellas nickte. Rodraeg wandte sich Eljazokad zu. »Du suchst weiterhin nach Magiern. Vielleicht kann diese Zauberin dich dabei unterstützen.«
    Â»Ich werde tun, was ich kann.«
    Rodraeg wandte sich an Bestar. »Du versuchst Arbeit zu finden –

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