Die leuchtende Stadt
begreifen, was das war, das da hilflos im Torsionsfeld des Interstellarantriebs gefangen war.
/Char … /
///Ja, du hast Recht.
Das ist der Festländer,
den wir eigentlich hier herausholen wollten.///
Bandicut nickte langsam, obwohl er große Schwierigkeiten hatte, sich daran zu erinnern, wie sein Aufenthalt hier in der Kammer begonnen hatte – mit der Absicht nämlich, den Festländer wieder einzufangen oder ihn zu retten. /Was jetzt? Ich hab keine Ahnung, wie ich zu dem Kerl rüberkommen soll!/ Bandicut ruderte mit Beinen und Armen, um auszuprobieren, ob er sich auf den Geflohenen zubewegen konnte. Er fand schnell heraus, dass er nicht kontrollieren konnte, in welche Richtung er sich bewegte: Offensichtlich gab es unsichtbare, höchst unberechenbare Strömungen im Wasser, gegen die er nicht anzukämpfen vermochte.
///Streck deine Arme aus – und halt sie still!///
/Hä?/ Bandicut tat zwar wie geheißen, verstand aber nicht warum.
///Wenn wir die Strömungen
nicht kontrollieren können,
können wir sie vielleicht nutzen!///
Er setzte seine Arme ein wie starre Seitenflossen, und es dauerte nicht lange, da spürte er, dass er auf diese Weise tatsächlich vorankam. Er geriet in eine der Strömungen, die ihn nach unten zog, weg von dem Festländer. /Nutzen, um wohin zu gelangen?/ fragte er verbiestert.
///Auf den Festländer zu, selbstverständlich.///
/Aber da komm ich doch gar nicht … /
///Die Strömungen verlaufen nicht geradlinig.
Die Steine haben versucht, ihre Richtungen zu verfolgen.
Wenn wir uns einfach weiter herumtragen lassen … ///
In der Tat glitt er jetzt in einem sanften Bogen unter dem Kern der Antriebseinheit her, einem Bogen, der ihn möglicherweise doch noch zu dem Festländer bringen würde. Zur selben Zeit jedoch begannen sich die Umrisse des Raumes um ihn herum zu verändern, sich ganz allmählich um sich selbst zu verwinden. Bandicut versuchte, ruhig zu bleiben und hoffte, die Steine würden erneut ein Koordinatengitter über das legen, was er sah, damit er sich orientieren könne. Und tatsächlich erschien das Gitter, jedoch nur für einen Augenblick, bevor es zusammenbrach und verschwand.
// /Sie haben die Richtung verloren …
sind sich ihrer Sache nicht mehr sicher.///
Bandicut brummte und begann, in einem exakten Rhythmus mit den Augen zu blinzeln: jedes Mal ein Bild von seiner Umgebung aufzunehmen, wenn er die Augen für einen Moment öffnete. Bedächtig versuchte er zu verhindern, die Augen zu lange offen zu halten, damit ihn die Verzerrungen nicht noch schwindeliger machten. Er musste in eine aktivere Zone der durch die Antriebseinheit ausgelösten Raumzeit-Verzerrung geraten sein. Aber wie zum Teufel sollte er jetzt aus dieser Zone wieder herausfinden?
///Versuch mal, ein Stück abzusinken!///,
schlug Charlenes Stimme so leise vor, als käme sie aus großer Entfernung.
Sinken? Wie, bei allen Heiligen, sollte er denn wissen wo unten war?
///Atme aus … werd stromlinienförmig … ///
Natürlich! Wie hatte er nur all seine grundlegenden Tauchkenntnisse vergessen können! Er stieß die gesamte Luft aus seinen Lungen aus, legte seine Arme eng an die Körperseiten. Sofort spürte er, dass er sank.
Ein Regenbogen blitzte neben ihm auf, noch einer.
Und dann hörte er die Stimme des Interstellarantriebs, ein glockenheller Gesang, nur für ihn.
/Bitte, ihr Translatorsteine – was will er mir sagen?/
Er glaubte, aus der Zone erhöhter Aktivität der Antriebseinheit herauszudriften, tiefer zu sinken …
Etwas ließ ihn vorwärts treiben, eine Strömung. Rasch holte er Atem, um ihn gleich wieder auszustoßen, damit er seinen negativen Auftrieb nicht verlor. War der Kern der Antriebseinheit jetzt über ihm? Für Sekundenbruchteile meinte er über sich eine Wolke glitzernder Lichter zu sehen, einen Maksu-Schwarm. In Gedanken rief er ihnen zu: Könnt ihr mich hören? Könnt ihr diesem Wahnsinn ein Ende machen?
Die Strömung riss ihn mit sich, und plötzlich stieg er in hohem Bogen auf – das hätte er niemals allein durch die Kontrolle seiner Atmung bewirken können! Und dann hörte er eine Stimme, die so heiser klang wie Iks Stimme und so metallisch wie die Stimmen der Maksu und ein wenig so wie ein Dutzend anderer Stimmen: »Dieser dort braucht deine Hilfe. Kannst du ihm hinaus in die Freiheit helfen?«
Genau zu diesem Zeitpunkt, wo Unsicherheit ihn beherrschte, sah er plötzlich die Silhouette vor sich, den rotierenden, sich um sich selbst drehenden
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