Die leuchtende Stadt
hinzugewonnenes Wissen übermittelt – zumindest deine Sprache.« Er fasste sich an die Stirn. Noch immer war ihm leicht schwindelig.
»Das ist außergewöhnlich!«, sagte jemand freiheraus. Verblüfft erkannte Bandicut, dass nicht L’Kell gesprochen hatte, sondern Askelanda. Und Bandicuts Steine hatten ihm die Worte des Neri übersetzt.
Bandicut verneigte sich. »Askelanda?«, fragte er leise. »Versteht Ihr, was ich sage?« Während er redete, hörte er, wie seine Worte im Saal nachhallten – eine Art von Echo. Übersetzten seine Translatorsteine etwa jedes seiner Worte – hörbar für die Neri? Für gewöhnlich brauchte man zwei Sätze von Steinen, um miteinander kommunizieren zu können. Doch er erinnerte sich auch daran, dass die Steine einmal seine Worte akustisch wiedergegeben hatten, und zwar in einer außerirdischen Sprache (vor einer Ewigkeit, als er die Neptune Explorer gestohlen hatte, um den Kometen von seinem Kollisionskurs mit der Erde abzubringen).
»Offenbar ja«, antwortete Askelanda und straffte sich. »Erstaunlich!« Er wandte sich den anderen Neri zu, deren Gemurmel eindeutig zeigte, dass auch sie die Worte des Menschen verstanden hatten. Verblüfft erkannte Bandicut, dass auch er nun im Gegenzug viele der erstaunten und misstrauischen Bemerkungen verstand, die einige der Neri von sich gaben.
Langsam schritt Askelanda um ihn herum und musterte ihn. »Wer seid Ihr wirklich?«, fragte der Neri-Anführer.
Bandicut drückte die Handflächen aneinander – eine Geste des Respekts bei den Neri, wie er jetzt wusste. »Ich bin John Bandicut, Mensch, vom Planeten Erde. Es ist genauso, wie L’Kell gesagt hat.« Als er zu Ik schaute, wurde ihm bewusst, dass der Hraachee’aner alles verstand, was Bandicut sagte – aber das bedeutete ja nicht zugleich, dass er auch Askelanda verstand. »Mein Gefährte ist Ik vom Planeten Hraachee’a. Wir sind wirklich gerade erst auf Eurer Welt angekommen und wissen nur das, was wir hier erfahren haben, von Euren Leuten. Wir wollen …«
»Wenn Ihr nichts über unser Volk wisst«, unterbrach Askelanda ihn, »wie kommt es dann, dass Ihr die Macht habt, so etwas zu tun?« Er deutete auf L’Kell. »Welche Macht steckt in Euren … Steinen? Die Macht, meinen Anführer L’Kell zu einem Diener zu machen? Zu Eurem Sklaven?«
Bandicut schüttelte den Kopf. »Nein. Nein.« Er seufzte, als er begriff, dass er selbst die gleiche Frage gestellt hätte. »Askelanda«, sagte er und versuchte dabei, den Namen des Anführers möglichst richtig auszusprechen, »ich kontrolliere L’Kell nicht und will ihn auch nicht kontrollieren. Diese Macht … der Worte, der Gedanken … ist nicht einmal meine eigene, wirklich nicht! Vielmehr ist sie …«, er zögerte und dachte: ein Geschenk der … der Herren des Weltenschiffs? Schließlich sagte er: »Sie ist ein Geschenk des Translators.«
»Und wer«, hakte Askelanda nach, »ist der Translator?«
»Tja …« Bandicut schluckte; das war nicht der richtige Zeitpunkt, um die ganze Geschichte zu erzählen. »Der Translator ist … die Maschine, die diese Steine hier geschaffen hat.« Er rieb sich die Handgelenke. »Tochtersteine, nennt man sie, Töchter des Translators. Wir kontrollieren einander nicht, die Steine und ich. Aber wir helfen uns oft in gegenseitigem Einvernehmen.«
Askelanda beäugte ihn einen Moment lang, dann bedeutete er einigen Neri – einschließlich L’Kell –, ihn zu begleiten, und zog sich mit ihnen ein Stück von Bandicut und Ik zurück. Leise berieten sie sich eine Minute lang. Schließlich kehrten sie zurück, und Askelanda wandte sich wieder an Bandicut, in überraschend rauem Ton:
»Diese Steine, die Ihr da habt – sie sind sehr mächtig. Können sie unseren sterbenden Freunden helfen?«
»Das … das weiß ich nicht«, erwiderte Bandicut bestürzt. Er schloss halb die Augen und stellte die Frage seinen inneren Helfern. /Können wir etwas für sie tun?/
Die Steine gaben ihm keine Antwort, und das Quarx ließ sich Zeit: Zunächst hörte Bandicut nur einen quarxischen Seufzer, und dann:
///Was glaubst du eigentlich,
was ich bin? Ein Wundertäter?///
Beherrscht holte Bandicut tief Luft. /Also … deine Vorgänger haben zu zwei verschiedenen Gelegenheiten einige sehr ernste Verletzungen geheilt, die ich mir zugezogen hatte. Ich dachte, vielleicht geht das jetzt auch irgendwie. Vielleicht schaffen’s die Steine ja./
///Kann sie ja mal fragen.///
/Aber du weißt … /, er stockte,
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